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Die anhaltenden Kämpfe zwischen sudanesischen Truppen und mit dem Süden verbündeten Rebellen haben bis jetzt 417,000 Menschen in den Grenzprovinzen Südkordofan und Blue Nile die Heimat gekostet. Zigtausende flohen über die Grenze nach Äthiopien und Südsudan, während andere Zuflucht bei Verwandten in Khartum suchten. Die humanitäre Lage der Flüchtlinge verschlechtert sich zusehends, doch ist den UNO-Hilfskräften jeder Zugang versagt.
Bashir droht Kenia mit weitreichenden Sanktionen, wenn die Regierung in Nairobi den Beschluss des Obersten Gerichtshofes nicht rückgängig macht, den Haftbefehl gegen Bashir als rechtens anzuerkennen. Das Verhältnis zwischen beiden Ländern ist sehr gespannt.
Satellitenbilder bestätigen die Zerstörung von Dörfern in der Blue Nile Provinz. Ein Reihe Krater rund um Amara sind Beweis für regelrechte Luftangriffe. Menschenrechtsgruppen plädieren für ein sofortiges Ende der Militärflüge über Südkordofan und Blue Nile, um den Hilfsorganisationen ungehinderten Zugang zu den bedrängten Menschen zu verschaffen. Der UN-Sicherheitsrat müsse die Terror Aktionen des Bashir Regimes zu stoppen suchen.
Tausende vom Merowe Damm Vertriebene, protestieren, weil die versprochene Entschädigung von Land und Häusern bis jetzt ausblieb. Der von China gebaute Damm hat die Energieproduktion des Sudan verdoppelt, aber auch 15,000 Familien heimat- und existenzlos gemacht.
Die Präsidenten beider Länder, Sudan und Südsudan, sagen die Möglichkeit eines neuen Krieges in der Ölregion entlang der Grenze voraus. Schon wochenlang wird sporadisch gekämpft. Letzte Woche gab es zwei Bombenangriffe auf Südsudan, einer davon auf ein Flüchtlingslager. Manche Hilfsorganisationen haben ihr Personal zurückgezogen. Beide Regierungen werden zu größter Zurückhaltung aufgerufen.
Hunderte von Rebellen wurden von sudanesischen Streitkräften in der Provinz Südkordofan getötet. Man wirft der Armee ethnische Säuberung vor. Khartum jedoch wehrt sich gegen die Unterstützung, die Juba den Rebellen geben soll. Beide Staaten sind am Ölreichtum der Region interessiert. Auch im Bundesstaat Blue Nile flüchten die Menschen wegen den anhaltenden Luftangriffen täglich zu hunderten über die Grenze nach Äthiopien.
Bei der jüngsten Vollversammlung haben die sudanesischen Bischöfe entschieden, die Bischofskonferenz nicht in Sudan und Südsudan zu spalten. In beiden Ländern habe die Kirche eine ähnliche Rolle zu spielen: Regierungen und Bürger an die Werte des Evangeliums zu erinnern. Da beide Länder arm sind, ist Entwicklung, Gerechtigkeit und Frieden besondere Schwerpunkte der kirchlichen Arbeit.
Beim ersten Staatsbesuch des südsudanesischen Präsidenten in Khartum, haben sich die beiden Chefs, Bashir und Kiir, geeinigt, die noch bestehenden Probleme zwischen den beiden Staaten, besonders die Grenze und die größtenteils im Süden liegenden Ölfelder anzugehen. In Wirklichkeit könnte es zu einem neuen Bürgerkrieg kommen. Laut der vatikanischen Nachrichtenagentur „Fides“ planen Rebellengruppen einen Angriff auf Bashirs Regierung. Er solle zurücktreten, da er das Land geteilt hat. Seit der Trennung häufen sich die Konflikte in den Grenzgebieten Abyei, Südkordofan und Blauer Nil. Unzählige Menschen sind geflohen und die Lebensbedingungen verschlechtern sich täglich.
Sicherheitskräfte haben heute in Khartum die unabhängige Zeitung „Al-Jarida“ gebannt. Nachdem sie das Personal entlassen hatten, riegelten sie das Gebäude ab. Politische und Presse Freiheit werden ständig mehr beschnitten
Die Verteidigungsminister der beiden Länder, Sudan und Südsudan, haben ein Grenzabkommen unterzeichnet, das vom früheren südafrikanischen Präsidenten Thabo Mbeki vermittelt wurde. Es sollen zehn Grenzübergänge eingerichtet werden, die Reisemöglichkeiten und Warenaustausch verbessern und Konflikte um die Grenzregionen vermindern sollen.
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