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Die wichtigste Oppositionspartei, die Demokratische Allianz (DA), verlangt die sofortige Entlassung von etwa 1,500 Polizisten, bei denen eine zweijährige Prüfung eine Vorbestrafung aufzeigt. Unter den Vergehen sind Korruption, Vergewaltigung und sogar Mord. Es sei unhaltbar, wenn Kriminelle aufgestellt werden, um für Recht zu sorgen. Der ranghöchste Betroffene, der frühere Kommissar Jackie Selebi, ist bereits verurteilt.
In Erinnerung an seinen 67-jährigen Kampf für Freiheit und Menschenrechte sind an seinem heutigen Geburtstag Jung und Alt aufgerufen, sich 67 Minuten des Tages sozial zu engagieren. Der schwer erkrankte Friedensnobelpreisträger ist immer noch Südafrikas Ikone, die Bewunderung und Zuneigung genießt. Seines Geburtstags wir weltweit gedacht.
Der frühere ANC-Jugendligaführer Julius Malema, der voriges Jahr wegen Kritik und Provokation von der Partei ausgeschlossen wurde, hat nun seine eigene Partei gegründet, die „Economic Freedom Fighters (EFF)“. Diese soll in Konkurrenz zum ANC besonders den bis jetzt Benachteiligten die Möglichkeit geben, ihr Land zu verändern. Geplant sind die Verstaatlichung von Banken und Minen und die Umverteilung von Land. Erklärtes Hauptziel ist das Ende der Korruption. Doch Malema selbst steht wegen Bestechung- und Korruptionsverdacht vor Gericht und ist nur auf Kaution frei. Südafrikaner werden über Facebook und Twitter zur Mitgliedschaft aufgerufen.
Nelson Mandela ist schon einen Monat schwer krank in einer Pretoria Klinik, doch seine Familie ist in einem bitteren Disput verstrickt: wer soll sein Vermächtnis steuern? Hauptprotagonisten sind seine älteste noch lebende Tochter, Makaziwe, und sein Enkel Mandla, der älteste männliche Nachkomme. Letzterer hat, ohne Zustimmung der Familie, die Gebeine von drei verstorbenen Kindern des Ex-Präsidenten exhumieren und an Mandelas Geburtsort bringen lassen, in der Hoffnung, dort einen „Wallfahrtsort“ für seinen Großvater entstehen zu lassen. Die Familie klagte und bekam Recht. Die Gebeine kamen nach Qunu zurück. Solange der Grabstreit anhält, sagt ein Sprecher der Familie, wird der Friedensnobelpreisträger nicht in Frieden gehen können.
Obwohl die Polizei etwa 180 Demonstranten, manche mit Fäkalienbeuteln bewaffnet, verhafteten, landeten einige Beutel in Regierungsbüros. Letzte Woche wurde die Ministerpräsidentin Helen Zille mit Abwasser beworfen, als sie Kapstadts Armenviertel besuchte. Die Menschen sind aufgebracht wegen den unzumutbaren sanitären Bedingungen.
Es ist der vierte Klinikaufenthalt des 94jährigen Ex-Präsidenten in wenigen Monaten. Das Land sorgt sich um und betet für den Nationalhelden. Seine Lungenprobleme sollen auf die Zeit seiner 27jährigen Inhaftierung zurückgehen. Mandela ist immer noch derjenige, der den Weg zu Freiheit, zu Frieden und Aussöhnung in Südafrika geebnet hat.
Nach 3-jährigem Ringen und mehreren Änderungen ist der umstrittene Gesetzentwurf – „Secrecy Bill“ genannt – von der Mehrheit im ANC dominierten Parlament angenommen worden. Das Gesetz soll Staatsinformationen schützen und die Veröffentlichung heikler Themen verbieten. Kritiker befürchten, dass die Pressefreiheit weiter eingeschränkt würde. Die Opposition verlangt, dass der Entwurf ans Parlament zurückgeht oder, weil „verfassungswidrig“ gleich vor das Verfassungsgericht gebracht wird.
Einen Monat lang werden allabendlich inspirierende Zitate von Nelson Mandela auf den elektronischen Billboards im New York Times Square erscheinen. Mandelas Enkel, Ndaba, der bei der Auswahl der Texte half, sagte, dass sein Großvater der Film-Installation „Macht des Wortes“ zustimmte. Initiiert wurde die Aktion vom Tribeca Film Festival, das zurzeit läuft.
Jonathan Deal wird für seine Kampagne gegen Fracking im Karoo mit dem mit 150,000 Dollar dotierten Goldman Preis ausgezeichnet. Laut einer Studie soll die Semi-Wüste des Karoo die größte Schiefergas Reserve der Welt haben, genug um Südafrika 400 Jahre lang zu versorgen. Die Förderung jedoch, die Unmengen nicht-vorhandenen Wassers brauchte, würde eine einmalige Umwelt zerstören. Ein 18-monatiges Moratorium ist abgelaufen, ohne dass Arbeit am Projekt begonnen hat.
Der frühere anglikanische Erzbischof von Kapstadt ist der diesjährige Empfänger des mit 1,7 Mio. Dollar dotierten Templeton – Preises für seine lebenslange Mühe um die spirituellen Prinzipien wie Liebe und Versöhnung. Tutu wird als „die moralische Stimme für Liebe, Frieden und Gerechtigkeit“ bezeichnet und hat viel zur Befreiung der Menschen in Südafrika und darüber hinaus beigetragen. Er verbindet das theologische Konzept „imago Dei“ (Gottebenbildlichkeit) mit dem afrikanischen „ubuntu“ (Menschlichkeit gegenüber anderen). Der Preis wird am 21 Mai in London überreicht. Erste Preisträgerin in 1973 war Mutter Teresa; letztes Jahr wurde der Dalai Lama geehrt.
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