Die gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen regierungstreuen Dinka-Truppen, die Präsident Silva Kiir unterstützen, und Nuer-Milizen des ehemaligen Vize-Präsidenten Riek Machar haben von Juba aus auf andere Teile des Landes übergegriffen. In Bor meuterten Soldaten unter der Führung des Nuer-Kommandante Peter Gadet. US-Präsident Obama warnte vor einem Bürgerkrieg und schickte 45 Militärs nach Juba, um amerikanische Bürger zu schützen und evakuieren. Die Bundeswehr will 100 Deutsche ausfliegen. In Aboko im Bundesstaat Jonglei wurden drei indische UN-Soldaten gezielt ermordet. Nach einem drei-stündigen Gespräch mit Vertretern des Kirchenrats des Südsudan hat Präsident Kiir die Kirchen um Vermittlung im Konflikt gebeten.
Nach einer Nacht mit schweren Kämpfen in den Militärlagern der Hauptstadt Juba hat die Armee die Lage unter Kontrolle gebracht. Die Stadt Bor wurde von Rebellen eingenommen und auch aus Pibor wurden Kampfe gemeldet. Die UN-Mission in Juba spricht von Hunderten von Toten und 20,000 Flüchtlingen auf dem UN-Gelände. Präsident Salva Kiir beschuldigte seinen früheren Vize-Präsidenten Riek Machar, den er im Juli seines Amtes enthoben hatte, hinter dem Putschversuch zu stehen. Machar floh aus Juba und bestreitet aber eine Beteiligung am Konflikt. Der südsudanesische Kirchenrat bot seine Vermittlerdienste an. Seit mehreren Monaten eskalieren die Spannungen zwischen den beiden größsten ethnischen Gruppen der Dinka und der Nuer. Beobachter befürchten einen neuen Bürgerkrieg.
Präsident Salva Kir hat mehrere Rebellen und Rivalen, darunter zwei führende Oppositionspolitiker, begnadigt. Ob es nur eine Geste der Beschwichtigung ist oder ob Kir eine demokratische Regierung anstrebt, bleibt abzuwarten. Seit der Unabhängigkeit vom Norden in 2011 war in dem jungen Staat für Oppositionelle kein Platz.
Bei einer Kontrolle der Gehaltslisten der Polizei fanden sich 11.000 Namen von unbekannten Personen. Höhere Offiziere hatten die Namen erfunden, um sich selbst mit den Gehältern zu bereichern. Der Betrug kostet den Staat monatlich 9 Millionen Dollar.
Sintflutartige Regenfälle haben an der Grenze von Südsudan und Norduganda über 20.000 Häuser zerstört und 100.000 Menschen obdachlos gemacht. Meteorologen erwarten mehr Regen in der Region.
Zum zweiten Mal seit der Auflösung des Kabinetts vor zwei Wochen hat Präsident Kirr eine neue Ministerliste veröffentlicht. Um den Frauen eine größere Repräsentanz zu gewähren, wurde die Zahl der Ministerien wieder von 19 auf 21 erhöht.
Präsident Salva Kiir hat seinen Vize Präsidenten Riek Machar und alle Minister entlassen. Man vermutet einen Machtkampf zwischen Kiir und Machar. Seit der Unabhängigkeit in 2011 ist die Stabilität des Landes bedroht wegen den anhaltenden Streitigkeiten über Grenzen und Erdöl. Zurzeit ist der Südsudan dabei, die Produktion in einigen Ölfeldern zu stoppen. Von Januar 2012 bis April 2013 floss gar kein Öl vom Südsudan in die Pipelines, Raffinerien und Hafen im Norden, zum enormen Schaden beider Länder.
Die Bischöfe wollen den 2. Jahrestag der Unabhängigkeitserklärung als Anlass nehmen, die Versöhnung innerhalb des von Spannung und Kampf geplagten Landes zu fördern. Von den Bundesstaaten Upper Nile, Unity und Jonglei sind Tausende Südsudanesen in Nachbarländer geflohen. Der Vorschlag der nationalen Versöhnungskommission ist, vor dem 9. Juli Gebets – und Fastentage zu halten, erst Muslime und Christen getrennt, dann alle zusammen, damit es „eine innere Versöhnung“ zwischen Ethnien und Stämmen gibt.
Der Rat der Kirchen im Südsudan (SCC) hat in einem gemeinsamen Hirtenbrief Vorschläge unterbreitet, welche Prinzipien bei der Erstellung einer neuen Verfassung beachtet werden sollten.Die Bischöfe der christlichen Kirchen betonen die Wichtigkeit, alle Bürger, die Zivilgesellschaft und auch die Kirchen am Prozess zu beteiligen.
Südsudanesische Soldaten erschossen im Lorema Krankenhaus, unweit der ugandischen Grenze, einen Arzt, einen Patienten und vier Krankenschwestern. Sie waren unterwegs, um den Tod von acht ihrer Kameraden zu rächen, die beim Fahnden von Vieh-Dieben umkamen. Wie so oft, sind Rinder, die Wohlstand, Mitgift, Zahlungsmittel und in mageren Zeiten auch Nahrungsquelle sind, Grund für blutige Konflikte. Wo man vor 18 Monaten, zur Zeit der Unabhängigkeit, noch Straßenfeste feierte, geht jetzt die Angst um.