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In seiner letzten Rede zur Lage der Nation vor den für 7. Mai angesagten Wahlen betonte Präsident Zuma die Notwendigkeit, Mandelas politische Vision zu realisieren. Massenarmut und Arbeitslosigkeit, sowie Korruption und Kriminalität müssten aufs schärfste bekämpft werden. Trotz Kritik und Unbehagen von mehreren Seiten, ist ein Wahlsieg Zumas mit seinem ANC nicht aufzuhalten. Die Bischofskonferenz ruft die Wähler auf, sich nicht blenden zu lassen, sondern die Parteien zu wählen, die sich um alle, besonders „die Armen und Verwundbaren kümmern“. Die Bürger müssten sich stark machen gegen „Habgier, Stammesdenken und illegale Bereicherung“.
Rettungskräfte haben in einer stillgelegten Mine unweit von Johannesburg elf Goldgräber gerettet, die bei einem Stolleneinbruch verschüttet wurden. Zu weiteren 30 Arbeitern haben sie Kontakt, aber diese weigern sich, nach oben zu kommen, weil sie eine Inhaftierung befürchten. So wurde die Rettungsarbeit eingestellt, aber im Fall eines Gesinnungswandels bleiben Einsatzkräfte vor Ort. Nach einigen Angaben könnten auf einer tieferen Ebene noch mehr Arbeiter eingeschlossen sein. Mangels anderer Arbeitsplätze suchen trotz der großen Gefahr Tausende illegal nach Edelmetallen, um ihr Dasein zu fristen.
Das Bündnis der beiden starken Frauen: Helen Zille von der Demokratischen Allianz (DA) und Mamphela Ramphele von Agang, das einen spannenden Wahlkampf versprach, weil die beiden Präsident Zuma gemeinsam die Stirn bieten wollten, ist nach nur einer Woche geplatzt. Ramphele als Spitzenkandidatin hätte der überwiegend weißen Partei einen Antrieb geben können. Gewinner ist der ANC, den sie zu stürzen versuchten.
Bei Aufteilung seines Nachlasses von gut drei Mio. Euro hat Mandela an alle gedacht: seine Kinder und Enkel, seine Mitarbeiter, seine Schulen und Universitäten und seine Partei, die auch die Tantiemen seiner Autobiografie „A Long Way to Freedom“ erhält. Noch gab es keine Anfechtungen, aber nach dem vorausgegangenen Erbstreit könnte noch manches folgen. Gegen die Vermarktung seines Namens konnte der Patriarch nicht mehr angehen.
Die 9 Meter hohe Bronzestatue von Nelson Mandela, die am Tag nach seiner Beerdigung vor dem Union Building in Pretoria enthüllt wurde, sorgte für Aufsehen, weil die Bildhauer dem Helden einen Hasen ins Ohr gesetzt hatten, um anzudeuten mit welcher Eile die Statue fertig sein musste. Das Afrikaans Wort „haas“ bedeutet „Hase“ und „Hast“. Auf Anordnung der Regierung soll der bronzene Hase jetzt als unpassend entfernt werden.
Die größte Gewerkschaft im südafrikanischen Platinsektor (AMCU) hat für den 23. Januar einen unbegrenzten Streik von 70,000 Mitgliedern für höhere Löhne angesagt. Südafrika hat in 2012 73% allen geförderten Platins produziert. Der Preis von Platin – traditionell höher als der von Gold – schwankt ständig und Produktionskosten steigen.
Dass die Gedenkfeier für Nelson Mandela, bei der sich hohe Persönlichkeiten aus aller Welt einfinden, auf den Internationalen Tag der Menschenrechte fällt, ist symbolisch. Afrika und die Welt brauchen „viele Mandelas“, damit der Mensch, seine Rechte und Würde, in den Mittelpunkt gerückt werden.
Südafrika trauert um seinen größten Sohn und den Vater der Nation. Mandelas Name und Person stehen für Freiheit und Demokratie, Gerechtigkeit und Menschenwürde, Bescheidenheit und Gelassenheit, Versöhnung und wahre Menschlichkeit. Er war weltweit verehrt und geliebt, „ein bewundernswerter Rebell und vortrefflicher Führer“.
Um die Straßen instand halten zu können, hat die Regierung ein Maut-System auf dem Johannesburg-Ring und der Schnellstraße nach Pretoria eingeführt. Viele Autofahrer boykottieren die Mautstrecken; die Maut sei unfair und der Zeitpunkt unannehmbar. Weil sie die Strecken umfahren, sind die Straßen der umliegenden Wohngebiete hoffnungslos blockiert.
Obwohl noch etwa 40 Arbeiter unter dem eingestürzten Dach eines im Bau befindlichen Einkaufszentrums vermutet werden, musste die Bergung eingestellt werden bis die Zementblöcke weggeräumt sind. Bis jetzt wurden 30 Verletzte und ein Toter geborgen. Der Vize Bürgermeister der Kleinstadt Tongaat, nördlich von Durban, sagte dass die Baufirma wegen Nichteinhaltung lokaler Vorschriften ein Verbot hatte, weiterzubauen, sich aber nicht daran gehalten hat. Das kollabierte Dach soll die Größe eines Rugby Feldes haben.
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