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Mit 15 Jahren fing ihre Schriftstellerei an; und sie schrieb noch als Neunzigjährige bis kurz vor ihrem Tod. Hauptthemen ihrer Romane, Erzählungen und Essays waren: Rassenkonflikte, Exil und Entfremdung. Sie unterstützte den ANC und setzte sich für Nelson Mandela ein. Auch 20 Jahre nach dem demokratischen Wandel blieb sie den Freiheitsidealen treu, scheute sich aber nicht, die Gier nach Macht und Geld unter der Elite anzuprangern. Den Literatur-Nobelpreis erhielt Gordimer in 1991 für ihr „großartiges episches Schreiben“.
Die 82-jährige Sr. Mary Paule Tacke kam in den 50ger Jahren aus den USA, unterrichtete unzählige Kinder in der Mthatha Provinz und setzte sich nach ihrer Pensionierung für vernachlässigte, missbrauchte und verwaiste Kinder und Jugendliche ein. Sie stärkte ihr Selbstbewusstsein und kämpfte für die Würde und das Wohlergehen ihrer Schützlinge bis zum letzten Tag, denn es war beim Besuch des Thembelihle Home am Sonntag, dass sich der Überfall ereignete. Ihre Leiche fand man tags drauf in einem Flussbett. Ein mutmaßlicher Täter wurde gestern gefasst. Mthatha ist bestürzt.
Der Chef des nationalen Senders SABC wird beschuldigt, dass er bei seinem Besuch in der Nördlichen Limpopo Provinz von den Venda Häuptlingen eine Frau, die er sich aus zehn aussuchen konnte, als Geschenk angenommen hat, dazu noch eine Kuh und ein Kalb. Als Gegengabe wollten sie, dass der nationale Sender mehr Venda Programme ausstrahlt. Frauenrechtler sind schockiert über die Erniedrigung der Frau und den Missbrauch traditioneller Werte.
In Pretorias Mamelodi Township wurden in den letzten Tagen 75 von Fremden, besonders Somaliern, betriebene Geschäfte geplündert. Zwei Menschen kamen ums Leben; Dutzende wurden verletzt. Flüchtlinge und Migranten wurden evakuiert, aber auch die Helfer kamen unter Attacke. Etwa 100 Angreifer nutzten einen Stromausfall, um in die Geschäfte einzudringen und Feuer zu legen. Trotz Vorwarnung hat die Polizei versagt; Legalität der Geschäfte schien ihnen wichtiger als Schutz von Leben und Besitz.
Das „World Economic Forum“ (WEF) hat eine Weltrangliste von 148 Ländern zusammengestellt, die die Bildungsqualität an den Schulen bewertet. Das sonst fortschrittliche Südafrika bildet in den Fächern Mathematik und Naturwissenschaften das Schlusslicht, nach Kenia, Nigeria und Simbabwe. Es ist ein Versagen nicht nur gegen Hunderttausende Schüler, sondern auch gegen die Wirtschaft, die gerade diese Fähigkeiten braucht. Dringende Maßnahmen seien erforderlich.
Nach dem Sieg seiner Partei, dem ANC, wurde Zuma erwartungsgemäß für eine zweite Amtszeit von fünf Jahren gewählt. Obwohl er viele Wähler enttäuscht hat, blieben die meisten dem Anti-Apartheid-Kämpfer Nelson Mandela und seinen Idealen treu. Die neue Linke erschien zur ersten Parlamentssitzung, verkleidet als Bergleute und Hausmädchen, um ihre Unterstützung für die Arbeiterklasse und die Armen zu demonstrieren. Die Economic Freedom Fighters (EFF), vom Unruhestifter Julius Malema gegründet, werden lautstark mitreden, sind aber zu wenige, um die radikalen Wahlversprechen einzulösen.
Das größte Stromversorgungsunternehmen Afrikas, Eskom, möchte, dass bis 2020 alle Länder in sub-Sahara Afrika in das südliche Stromnetz, das dann 260 Mio. Menschen in der Region versorgt, integriert sind. Kein Land und keine Region sollte wegen einer lokalen Knappheit ohne Strom sein. Eskom will auch das Regierungsprogramm der erneuerbaren Energien unterstützen. Sieben der geplanten 46 Windräder stehen bereits im Windpark, und Arbeit geht voran an einem konzentrierten Solarpark im Norden der Kap Provinz. Je mehr erneuerbarer Strom ins Netz kommt, umso „grüner“ wird der Energiemix. Man rechnet mit 200 MW.
Bei der 5. Wahl seit Ende der Apartheid hatten sich wieder lange Schlangen gebildet; die Menschen sind immer noch froh über ihre damals gewonnene Freiheit, aber die Euphorie ist wegen wuchernder Korruption, Arbeitslosigkeit, Kriminalität und sozialer Ungerechtigkeit verblasst. Trotzdem wollen die meisten das Erbe Mandelas im ANC weiterführen.
Was als Sicherheitsvorkehrungen in Zumas ländlichem Wohnsitz in Nkandla gedacht war, wurde zu einem Korruptionsskandal, dessen Veröffentlichung so kurz vor den Wahlen dem ANC sehr ungelegen kommt. 24 Mio. US Dollar sollen auf Kosten der Steuerzahler in das Anwesen geflossen sein. Südafrikas mutige Ombudsfrau, Thuli Madonsela, wirft Zuma „unethisches Verhalten“ vor. Er solle wenigstens einen Teil der Gelder für Extras, wie Swimmingpool und Theater, dem Fiskus zurückerstatten.
Pumeza Matshikiza wuchs in ärmlichen Verhältnissen in Kapstadt auf. Ihr Talent wurde früh entdeckt. Ein südafrikanischer Komponist schenkte ihr ein Flugticket nach London, wo das „Royal College of Music“ ihr ein Stipendium anbot. Seit 2011 ist Pumeza Ensemblemitglied der Oper Stuttgart. Ob „Freischütz“ oder „Zauberflöte“, Puccini, Verdi oder Schumann, die Sopranistin meistert ihre Rolle. In ihrem deutschen TV-Debüt, „Weihnachten mit dem Bundespräsidenten“ sang sie das „Stille Nacht“ mit derselben Wärme wie das Xhosa Wiegenlied „Thula bhaba“.
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