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Nach dem UN-Beschluss über eine Friedensmission für Darfur haben die zersplitterten Rebellengruppen der sudanesischen Krisenregion eigene Verhandlungen begonnen. Unter der Schirmherrschaft von UN und Afrikanischer Union wollen sich die Rebellenführer im tansanischen Arusha über den Beginn von Friedensgesprächen mit der Regierung in Khartum einigen.
Nach neunmonatigen Verhandlungen hat der UN-Sicherheitsrat eine 26.000 Mann starke Friedenstruppe für die sudanesische Konfliktregion Darfur beschlossen. Die Soldaten der Vereinten Nationen und der Afrikanischen Union (AU) sollen spätestens bis Ende des Jahres die Einsatztruppe der AU ablösen. Der Truppe sollen 19.555 Soldaten und mehr als 6.000 Polizisten angehören. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon rief die Mitgliedsstaaten auf, zügig kompetente Truppen zur Verfügung zu stellen.
Im Ringen um eine Darfur-Resolution im Weltsicherheitsrat erwarten die USA eine rasche Einigung. In den Verhandlungen über den Text, der die Stationierung einer gemeinsamen Friedenstruppe der Afrikanischen Union und der Vereinten Nationen in der sudanesischen Krisenregion in Gang setzen soll, sei man sich sehr nahe gekommen, sagte der US-Botschafter bei den UN, Zalmay Khalilzad, am Montag. Er rechne mit einer Einigung in den nächsten 24 Stunden.
Die Gemeinschaft St. Egidio hat Beobachter im Sudan und berichtet, daß Bewegung in die verhärteten Fronten gekommen ist. Die sudanesische Regierung hat sich in jüngster Zeit geöffnet. Das ist ein wichtiges Zeichen. Anfang August beginnen in Tansania die Friedensgespräche zwischen UNO-Gesandten und Vertretern der Afrikanischen Union zur Lösung der Darfur Krise.
Während die Welt auf die Tragödie in Darfur schaut, wird nach einem Bericht der International Crisis Group übersehen, dass die Regierung in Khartum die 2005 abgeschlossenen Friedensabkommen (CPA) in wesentlichen Bereichen unterläuft. ICG fordert ein konsequenteres Engagement der Internationales Gemeinschaft, wenn ein neuer Bürgerkrieg vermieden werden soll.
Durch starke Regenfälle ist es in 12 der 26 Bundestaaten zu Überschwemmungen gekommen, bei denen bisher 59 Menschen umkamen. Der Wasserstand des Nil liegt über einen Meter höher als bei der Flutkatastrophe im Jahr 1988.
Wissenschaftler haben die Überreste eines alten unterirdischen Sees in Darfur entdeckt. Sie hoffen Bohrlöcher errichten zu können, um das verborgene Nass an die Oberfläche zu bringen. Wassernot ist einer der Gründe für die Konflikte im Sudan.
Vertreter der UN und der Afrikanischer Union äußerten sich optimistisch über Gespräche zwischen der sudanesischen Regierung und einer neuen Koalition aller Rebellengruppen des Darfur in Tripolis. UN und AU haben einen Drei-Stufen-Plan zur Lösung des blutigen Konflikts vorgeschlagen. Kurz zuvor hatte die sudanesische Luftwaffe erneut Dörfer in Darfur bombardiert.
Ein Resolutionsentwurf Ghanas und Großbritanniens im UN-Sicherheitsrat fordert den Einsatz von 26.000 Soldaten und Polizisten für die gemeinsame AU-UN-Friedenstruppe (UNAMID). Die sudanesische Regierung und die Rebellengruppe werden aufgerufen, Gespräche aufzunehmen und eine politische Lösung zu erreichen.
Die Regierung hat das 2005 abgeschlossene Friedensabkommen mit dem Süden nicht eingehalten, das den Abzug aller Regierungstruppen vorschrieb. Ein Drittel der Soldaten ist immer noch im Südsudan - vor allem in den Erdölgebieten - eingesetzt. Die SPLA beschuldigt Khartum, auch weiterhin Rebellengruppen im Süden zu unterstützen.
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