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Zwei IT-Studenten in Kampala haben eine neue Software entwickelt, die Autofahrern die preisgünstigste Tankstelle in der Stadt und Umgebung anzeigt, eine Information, die bei den enormen Preisschwankungen von einer Säule zur andern äußert wertvoll ist. In Krisenzeiten kann sie auch anzeigen, welche Tankstellen überhaupt noch Treibstoff haben. Im Nachbarland Kenia ist der seit fünf Jahren bestehende mobile Bezahlungsdienst die erfolgreichste Anwendung des Handys in Afrika. Ob für Kauf, Dienstleistung oder Überweisung, 70% aller Erwachsenen in Kenia benutzen das „mobile Portemonnaie“.
Nach einem Bericht der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) kommen regierungskritische NRO unter immer stärkeren Druck. Zielscheibe der Sicherheitskräfte sind vor allem Organisationen, die sich für die Rechte von Homosexuellen einsetzen.  
Bei ihrem Besuch in Ostafrika erinnerte US-Außenministerin Hilary Clinton Präsident Jowel Museveni, der Uganda seit 1986 regiert, dass Demokratie nicht starke Männer, sondern starke Institutionen brauche. Bei einem Besuch auf einem Militärstürzpunkt amerikanischer und ugandischer Truppen inspizierte sie eine US-Drohne, die in Somalia eingesetzt wird, und lobte den Einsatz ugandischer Soldaten in der AU-Friedensmission. Clinton traf sich mit Menschenrechtsaktivisten, die gegen die Kriminalisierung von Homosexualität kämpfen.  
Das tödliche Ebola-Virus hat im Nordwesten des Landes bereits 14 Todesopfer gefordert. Noch gibt keine Aussicht auf Behandlung und Impfung. Ebola ist hoch ansteckend und führt zum schnellen Tod. Seitdem Ebola in der Hauptstadt Kampala angekommen ist, wird vor Körperkontakt gewarnt, um eine Verbreitung zu verhindern.
Ein Erdrutsch an den Hängen des Mt Elgon hat mehrere Siedlungen verschüttet. Erste Berichte melden etwa 100 Tote. Rettungsaktionen des Roten Kreuzes haben begonnen. Schwere Regenfälle haben die Erde in Bewegung gebracht. Fast jährlich rutschen in dem Kaffee Anbaugebiet Erdmassen ab, und immer gibt es Opfer.
Weil sie das unnötige Sterben nicht länger ertragen konnten, gehen nun Frauen Aktivisten zum Obersten Gericht, um die Regierung zu zwingen, bessere Bedingungen für eine sichere Geburt zu schaffen. Es fehlt an allem: Gesundheitszentren, Transport, geschultem Personal und angepasster Ausstattung. Geld gibt es genug, sagen Kritiker, in einem Land, wo Millionen wegen Korruption und Verschwendung verloren gehen und 700 Mio. Dollar für russische Kampfjets ausgegeben wurden.
Die ugandische Armee berichtet, dass sie einen der Generäle der Lord’s Resistance Army in der Zentralafrikanischen Republik gefangen genommen hat. Das könnte den Druck auf den Anführer Joseph Kony erhöhen, der wegen Kriegsverbrechen gesucht wird und durch das weltweit veröffentliche Video „Kony 2012“ traurige Berühmtheit erlangt hat.
Talk Shows auf zwei Radio Stationen befähigen Ugandas Bürger, ihre Politiker und Beamten für verschiedene Probleme zur Verantwortung zu ziehen. Hörer werden nach ihrer Meinung über bestimmte Aspekte, wie Verkehr, Gesundheit, Treibstoffpreise u.a. gefragt und können über SMS kostenfrei antworten. Mit der Software Trac FM werden die Texte zusammengestellt, illustriert und diskutiert. Entwickelt wurde Trac FP von dem Niederländer Wouter Dijkstra, der in Kampala lebt. Uganda genießt eine verhältnismäßig gute Medienfreiheit. Manche der Reaktionen werden oben ankommen, und Bürger fühlen sich mitverantwortlich für ihr Land. Inzwischen haben andere Staaten, bis Ostasien, Interesse für das Programm gezeigt.
Aufgerüttelt durch das Video „Kony 2012“, hat die AU eine neue Einheit von 5,000 Soldaten zusammengestellt, deren Ziel es ist, schon laufende Bemühungen in Südsudan, in DR Kongo und der Zentralafrikanischen Republik zu koordinieren, um Kony und den Rest der LRA zu fassen. Man schätzt die Zahl der Anhänger auf 200 bis 700, die sich in der ZAR versteckt halten. Kirchenführer erinnern an die oft riskanten Bemühungen, zusammen mit den Acholi Leuten im Norden Ugandas, Frieden mit der LRA zu schaffen.
Mit der halbstündigen Dokumentation „Kony 2012“, die in zwei Tagen von etwa 10 Millionen Menschen weltweit gesehen wurde, hofft man, dass Joseph Kony noch in diesem Jahr für seine Gräueltaten gefasst wird. 26 Jahre lang hat er, angefangen in Uganda, mit seiner Lord’s Resistance Army in mehreren zentralafrikanischen Ländern unzählige Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen. 66,000 Kinder soll er entführt und zu Kindersoldaten und Sex-Sklaven gemacht haben. Trotz mancher Kritik zeigt sich die Netzwelt solidarisch. Auch Ocampo vom Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag, wo Kony schon seit 2005 unter Haftbefehl steht, hofft auf Erfolg der Kampagne.
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