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Somalia – Nach den kenianischen Terrorakten haben al-Shabaab Milizen wieder daheim zugeschlagen, und durch einen Selbstmordattentäter einen UNO-Konvoi in der Nähe des internationalen Flughafens angegriffen. Fünf Menschen kamen um; zwei wurden verletzt. Obwohl al-Shabaab seit 2011 von der AMISOM aus der Hauptstadt vertrieben wurde, kommt es immer wieder zu Überraschungs-Attacken.
Simbabwe – Auf dem Gelände angrenzend an die ZANU-PF Zentrale, wo diese Woche 12,000 Delegierte sich zum Parteitag treffen, gibt es eine neue Straße und einen neuen Platz: „Dr. Grace Mugabe Way“ und „Robert Mugabe Square“. Simbabwer spotten und wüten in den sozialen Netzwerken über diese Anmaßung. Noch nie gab es im Vorfeld eines Partei-Kongresses so viel Unruhe, Hassreden und Spannungen. Es wird erwartet, dass der 90jährige Präsident sich im Amt bestätigen lässt, möglicherweise auf Lebenszeit, und aus seinen Getreuen die Vize Präsidenten bestimmt, vielleicht sogar seine Frau Grace.
Kenia – Somali Milizen haben 36 non-Muslime in einem Steinbruch in der Nähe der nordkenianischen Stadt Mandera getötet, nachdem sie diese von den Muslimen getrennt hatten. Die Angreifer zerrten die schlafenden Arbeiter aus ihren Zelten und töteten die non-Muslimen mit Kopfschuss. Einige wurden enthauptet, andere entführt. Wenige Stunden zuvor war auch eine Bar nahe Wajir angegriffen worden. Inzwischen haben Gewerkschaften ihre Mitglieder aufgerufen, die Region zu verlassen bis die Regierung Sicherheit garantieren kann.
Südafrika – Obwohl er ein eifriger Verehrer von Präsident Mugabe ist und, sollte er in Südafrika an die Macht kommen, Simbabwes System von Landreform und Nationalisierung anwenden wird, darf er nicht bei dem heute beginnenden ZANU-PF Kongress dabei sein. Simbabwe will nur mit der Befreiungs-Partei ANC arbeiten, obwohl diese verärgert ist, seit bekannt wurde, dass Mugabe den rebellischen Malema finanziell unterstützt. Mit elf seiner Anhänger in der EFF (Economic Freedom Fighters) wurde Malema kürzlich vom südafrikanischen Parlament wegen irritierenden Zwischenrufen suspendiert.
Nigeria – Das Attentat in der Millionenstadt Kano nach dem Freitagsgebet ist eines der verheerendsten in dem gequälten Land. 120 Beter kamen um; Hunderte wurden verletzt, und die Täter schossen noch auf die fliehenden Gläubigen. Man nimmt an, dass der Emir von Kano, Muhammad Lamido Sanusi II. gestraft werden sollte, der nur eine Woche zuvor in der nämlichen Moschee zum Widerstand gegen Boko Haram aufgerufen hatte. Die Welt ist entsetzt; der Vorsitzende der nigerianischen Bischofskonferenz, Erzbischof Ignatius Kaigama von Jos, sieht in dem Attentat, dass „Boko Haram die eigenen Ziele und Aktionsräume ausgeweitet hat“.
Simbabwe – 606 Paare erschienen gestern in feinster Aufmachung vor dem populären Kirchengründer Emmanuel Makandiwa, um sich trauen zu lassen. Nie im Leben habe er „einen solch herrlichen Anblick“ gesehen. Makandiwa gründete seine „United Families International Church“ in der 2008 Wirtschaftskrise und zieht allsonntäglich Tausende an. Kontroversen gab es, als das „Wundergeld“ ausblieb, das er seinen einkommensschwachen Anhängern versprochen hatte. Weil der Andrang zu groß war, soll es Anfang nächsten Jahres eine weitere Massenhochzeit geben.
Ägypten – Während Mubaraks Anhänger im Gerichtssaal die Einstellung des Verfahrens gegen ihn feierten, wüteten die Gegner in den Straßen und protestierten gegen die neue Straffreiheit. Zwei Menschen starben in den Unruhen; etwa 100 wurden festgenommen. Auch zeigte sich wachsender Unwille gegen das neue Regime von al-Sisi. Mubarak ist seit April 2011 in Gewahrsam, die meiste Zeit in Krankenhäusern.
Sudan – Einem Team von Wissenschaftlern, auch aus Deutschland, ist es gelungen, in zwei jungsteinzeitlichen vorgeschichtlichen Friedhöfen im Zentralsudan und in Nubien Gerste – und Weizenreste in Zähnen und als Grabbeigabe zu identifizieren. Die durch Lichtmikroskop und Radiokarbonanalysen gewonnenen Ergebnisse zeigen, dass die Menschen am Nil nicht nur Jäger und Sammler waren, sondern auch Kulturpflanzen auf ihrem Speiseplan hatten. Auch hat das Getreide im Grab eine besondere Bedeutung. Das vor 10,500 Jahren im Nahen Osten gezüchtete Getreide verbreitete sich nach Asien, Europa und, früher als bisher angenommen, nach Nordafrika.
Kongo-RDC – In der Nähe der Stadt Beni haben mutmaßliche Rebellen aus Uganda in einer Woche etwa 100 Zivilisten grausam umgebracht, seit Oktober sogar 200. Die ADF-NALU Rebellen verstecken sich, seit sie von Museveni aus Uganda vertrieben wurden, in den Ruwenzori Bergen entlang der Grenze und schlagen periodisch zu.
Simbabwe – Nachdem Joice Mujurus Bewerbung um einen Sitz im Zentral Komitee abgeblockt wurde, ist die belagerte Politikerin gestern nicht zur Politbüro Sitzung erschienen, bei der die Änderungen in den ZANU-PF Statuten festgelegt werden sollten. Mugabe will nämlich beim Parteikongress nächste Woche seine Vize Präsidenten persönlich auswählen; einer von ihnen soll ihm nachfolgen, wenn er stirbt oder zurücktritt. Man hofft, dass die zentralisierte Macht den Querelen in der zerrütteten ZANU-PF Partei ein Ende setzt.
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