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Mosambik – Renamo hat die Zeremonie boykottiert. Der neue Regierungschef Nyusi hat wegen Sparmaßnahmen seine Ministerzahl von 27 auf 22 gekürzt. Er ist bereit zu einem „offenen konstruktiven Dialog“ mit Renamo. Für Aufsehen sorgte der abwesende SADC Vorsitzende, Präsident Mugabe aus Simbabwe, der bei der Einführung dabei sein sollte. Sein Nichterscheinen schürt daheim die Spekulation über seine Gesundheit und/oder politisches Spiel.
Mali – So antwortete der junge Muslime aus Mali, der bei dem Terror Anschlag auf den jüdischen Supermarkt in Paris eine Gruppe Kunden im Kühlraum versteckte und ihnen so das Leben rettete. Frankreich ehrte Lassana Bathily gestern mit der Staatsbürgerschaft. Bathily floh seine Heimat Mali vor acht Jahren und lebte unter bescheidenen Verhältnissen in Paris. Ein Franzose zu werden war sein Traum. Sein heroischer Einsatz unter dramatischen Bedingungen machte ihn nun zum „Held von Paris“ und „stehe beispielhaft für die Werte des Landes“.
Niger – Der Gewaltausbruch gegen die Mohammed - Karikatur in „Charlie-Hebdo“ erreichte in Niger einen unverständlichen Höhepunkt. 45 Kirchen wurden angezündet, 10 Menschen kamen um, meist in brennenden Gebäuden. Aber die Karikatur ist nicht allein verantwortlich. Die wachsende Bevölkerung, die ernstlich gefährdete Lebensmittellage und die ständige Bedrohung durch die nigerianische Terror-Sekte lassen Präsident Issoufou hilflos erscheinen; seine Politik wird umso restriktiver. Wut gegen Frankreich könnte sich in Wut gegen Regierung verwandeln. Die Regierung hat drei Tage Staatstrauer angeordnet.
Kamerun – Von den 80 Geiseln, die Boko Haram Milizen im kamerunischen Grenzgebiet verschleppt haben, ist es 24 gelungen, zu entkommen. Kamerunische Streitkräfte trieben die Angreifer in die Flucht zurück in ihr eigenes Land. Unter den Geiseln waren 30 Erwachsene, meist Hirten, und 50 Jugendliche. Es war die größte Geiselnahme auf kamerunischem Gebiet. Tschad, das auch unter den Boko Haram Attacken leidet, unterstützt nun Kamerun beim Grenzschutz und ist auch bereit, in den Nordosten Nigerias einzudringen.
Sambia – Friedlich und geduldig wie immer stehen Sambianer heute in langen Schlangen vor den Wahllokalen. Genau drei Monate nach dem Tod von Präsident Michael Sata soll ein neuer dessen Amtszeit zu Ende führen, bis in 2016 reguläre Wahlen folgen. Hauptkontrahenten sind Lungu von der Regierungspartei und Hichilema von der wichtigsten Oppositionsgruppe. Im Ganzen stehen elf Kandidaten zur Wahl, darunter eine Frau. Innere Machtkämpfe in der Regierungspartei haben die Opposition gestärkt. Beide Kandidaten versprechen bessere Bildung und Arbeitsbeschaffung.
Swaziland – König Mswati III hat eigenhändig angeordnet, dass die Schulen des Landes geschlossen bleiben, „bis seine Felder gejätet sind“. Nach den langen Sommerferien sollte das Schuljahr am 20. Januar beginnen; jetzt wird es der 27. Januar sein. Grund: „ein nationales Event“. Die Lehrervereinigung vom Nachbarland Südafrika (Sadtu), schockiert über die Maßnahme, unterstützt die Swasi Lehrer in ihrem Kampf für mehr Gerechtigkeit. Diese wehren sich schon länger gegen Kinderarbeit und verlangen vom König freie Schulausbildung für alle Kinder und bessere Arbeitsbedingungen für sich selbst.
Kenia – Die Schüler einer Regierungsschule in der Hauptstadt Nairobi wehrten sich lautstark, als sie erfuhren, dass ihr Sportplatz an einen privaten Investor verkauft werden sollte. Die Polizei setzte Tränengas ein. Die 1000 Kinder der Schule sind zwischen 3 und 14 Jahre alt.
Äthiopien – Nach Rücksprache mit den afrikanischen Bischofskonferenzen, will der Erzbischof von Addis Abeba und designierter äthiopischer Kardinal Berhaneyesus Demerew Souraphiel der katholischen Kirche zum Beobachterstatus bei der Organisation Afrikanischer Staaten (OAU) verhelfen. Mit ihrer Soziallehre und ihren vielseitigen Kontakten könne die Kirche wesentlich zur Arbeit der OAU beitragen.
Burundi – 13 Seeleute eines burundischen Schiffes, das von Sambia über Tansania zurückkam, sind ertrunken. Nur einer überlebte, der aber keine Angaben machen kann. In der Zentralafrikanischen Republik befürchtet man 100 Tote, als der Motor eines Passagierschiffs auf dem Oubangui 125 km flussabwärts von Bangui explodierte. Die erschreckten Passagiere sprangen über Bord, um den wütenden Flammen zu entkommen.
Republik Äquatorialguinea – Vom 17. Januar bis 08. Februar ist das nur 800,000 Einwohner zählende Land Gastgeber der Spiele, nachdem es kurzfristig eingesprungen war. Kritiker sagen, es besteht die Gefahr, dass die Begeisterung und der Glanz der Spiele die Armut und die schlechte Menschenrechtslage vergessen lassen. Sie hoffen, dass Journalisten mutig und interessiert genug sind, hinter die Kulissen zu schauen. Präsident Obiang Ngubuema, seit 1979 durch einen Putsch an der Macht, führt ein repressives, diktatorisches Regime. Trotz des Ölreichtums ist sein Volk Großteils bitter arm. Um sich vor der Weltöffentlichkeit als großzügiger Landesvater zu zeigen, hat er 40,000 Karten gekauft, um sie an Bedürftige auszuteilen.
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