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Ägypten – Während ein Sandsturm über den Norden des Landes hinwegfegte und die schlechte Sicht den Flugverkehr entlang der Mittelmeerküste zum Stillstand brachte, erschütterte ein 5,2 Erdbeben auf der Sinai Halbinsel sogar Gebäude in Kairo.
Simbabwe – Weil er ohne Schürf- oder Handelslizenz 2,08 Gramm Gold in seinem Haus hatte, soll der 29Jährige fünf Jahre hinter Gitter. Das drakonische Urteil wirft viele Fragen auf in einem Land, in dem unzählige Arbeitslose (Quote: etwa 90%) ihr Dasein in illegalen Goldminen fristen, in denen auch Kinder arbeiten, sogar in Stollen und mit Quecksilber. Dazu kommt, dass monatlich bis zu 20 Tonnen Gold im Wert von mehreren 100 Mio. Dollar illegal das Land verlassen. Der gestrenge Richter hat sich schon früher bestechen lassen. Zu hoffen ist, dass er wieder etwas extra Geld braucht.
Burundi – In der Nacht gab es Angriffe auf Wahllokale. Der Parlaments- und der Vizepräsident, die beide gegen die dritte Amtszeit von Präsident Nkurunziza sprachen, fühlten sich bedroht und flohen nach Belgien. Die Opposition rief zum Boykott auf. 100 Studenten sind in die US Botschaft geflüchtet. In den letzten Wochen gab es 70 Tote; 100,000 Menschen wurden zu Flüchtlingen. Trotz anhaltender Straßenkämpfe und Warnungen von AU und UNO, haben die Kommunalwahlen heute Morgen angefangen. Präsidentschaftswahlen sollen am 15. Juli folgen.
Sudan – Er reiste zum AU-Gipfel nach Südafrika und wurde, weil er zwei Mal unter Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs steht, an der Ausreise gehindert. Doch bevor den Haag reagieren konnte, entkam er von einem Militärflughafen aus. Menschenrechtler und südafrikanische Gerichte klagen sich gegenseitig an, eine einmalige Chance gegen den Verbrecher von Darfur verloren zu haben.
Kenia – Die Bewohner der Halbwüstenregion Makueni im Osten des Landes greifen zu einer uralten afrikanischen Methode, Wasser zu speichern. Auf freigelegtes Grundgestein wird eine Betonmauer gebaut. Das abfließende Regenwasser wird zurückgehalten und gespeichert. Die flussaufwärts entstehende Sandebene reduziert die Verdunstung und dient als Filter. Das Wasser wird an der Unterseites des Dammes abgezapft und reicht das Jahr über für den häuslichen Gebrauch und eine bescheidene Landwirtschaft.
Malawi – Unter heißen, staubigen und feuchten Bedingungen und mit erratischer Stromversorgung sind High- Tech medizinische Geräte nur von kurzer Lebensdauer. Lokale Techniker haben nun ein Gerät entwickelt, das frühgeborene Babys mit Sauerstoff versorgt. Hauptbestandteil ist eine Aquarium Pumpe. Lokale Innovatoren wissen am besten, was im Land geeignet ist. Das gilt auch für andere medizinische Geräte, die sie bauen: sie müssen robust und erschwinglich sein, leicht zu handhaben und zu reparieren. Das Queen Elizabeth Krankenhaus in Blantyre testet die Geräte und unterstützt so die Erfinder.
Kenia – An vier Stellen in Nairobis Slums wurden vor Kurzem Wasserspender aufgestellt, an denen Anwohner, wie an einem Geldautomaten, mit einer Kreditkarte Wasser „kaufen“ können, und das für weniger als ein US Cent für 20 Liter. Der bargeldlose Service läuft gut und schnell und ist ein wichtiger Schritt zu einer besseren Hygiene in den riesengroßen Slums. Verschmutztes Wasser ist eine Hauptursache von Krankheiten, besonders unter Kleinkindern.
Ghana – Wütende Jugendliche wehrten sich mit Straßensperren und Steinhagel gegen Polizisten, die einen Teil vom Accras Old-Fadama-Slum, wegen steigender Kriminalität auch „Sodom und Gomorrha“ genannt, geräumt und Häuser abgerissen hatten. Die Siedlung verhindere das Abfließen des Regenwassers ins Meer und sei für die regelmäßigen Fluten verantwortlich, wie das Unglück an der Tankstelle Anfang Juni, bei dem viele Menschen durch Feuer und Wasser umkamen.
Eritrea – Jeden Monat fliehen etwa 5,000 junge Menschen aus ihrer Heimat, weil sie die Überwachung, Zwangsarbeit, Folter, Verschleppung, willkürliche Hinrichtungen und den lebenslangen Militärdienst nicht hinnehmen können. Eritrea verteidigt den unbefristeten Wehrdienst als notwendig gegen den Erzfeind Äthiopien, von dem sich Eritrea in einem langen Befreiungskrieg getrennt hat, aber sich immer noch bedroht fühlt. Laut UN-Berichten sind etwa 360,000 Eritreer als Flüchtlinge in Europa registriert, die weitaus größte Gruppe aus Afrika.
Mali – Nach mehreren Verzögerungen haben nun auch die Tuaregs den Vertrag unterzeichnet, der ihnen im Norden des Landes, von ihnen Azawad genannt, mehr Eigenständigkeit geben soll, aber keine volle Autonomie. Nach heißen Verhandlungen in Algier folgte jetzt eine Geste der Versöhnung, aber die Skepsis bleibt, solange verschiedene Rebellen Gruppen und dazu noch die al-Qaida Miliz aktiv sind.
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