Kenia – Vor 22 Monaten starben 67 Menschen bei dem al-Shabaab Angriff auf das Westgate Einkaufszentrum in Nairobi. Die Eröffnung kommt symbolhaft eine Woche vor dem Besuch Obamas im Heimatland seines Vaters.
Burundi – Trotz monatelanger Proteste mit über 100 Toten und 140,000 Flüchtlingen findet die umstrittene Wahl heute statt. Sogar die vergangene Nacht wurde von Schüssen und Explosionen erschüttert. Die Opposition boykottiert, die internationalen Beobachter bleiben fern, während Nkurunziza gegen die Verfassung eine dritte Amtszeit sucht. Kritiker befürchten neue ethnische Konflikte.
Elfenbeinküste – Bis Kriegsbeginn in 2002 war die Elfenbeinküste Ziel vieler Arbeitssuchender. Inzwischen hat das Land sich wohl erholt; das Wachstum liegt bei knapp 10%. Doch zu wenig kommt bei der Bevölkerung an. Grund für die große Jugendarbeitslosigkeit ist die fehlende Wertschöpfung. Holz, Kautschuk und Kakao werden als Rohstoffe verkauft statt sie zu verarbeiten. Neue Arbeitsmöglichkeiten und Umverteilung der Ressourcen könnten junge Menschen im Land halten und Ausgewanderte zurückholen.
Senegal – Heute beginnt in Dakar der Prozess gegen Hissène Habré, der vor 25 aus dem Tschad geflohen ist, wo er acht Jahre lang mit blutiger Gewalt regiert hatte. 40,000 Menschen sollen zwischen 1982 und 1990 getötet und Zehntausende gefoltert worden sein. Obwohl er im Tschad in Abwesenheit zum Tode verurteilt wurde, kam nie ein Antrag auf Auslieferung. Es ist das erste Mal, dass ein Land den früheren Staatschef eines andern Landes vor Gericht stellt. Für Menschenrechtler ist es ein wichtiges Signal dafür, dass Verbrechen früherer Tyrannen nicht ungesühnt bleiben.
Mali – Die UNESCO hat veranlasst, dass die von Islamisten angerichteten Zerstörungen im malischen Timbuktu behoben werden. Acht Mausoleen sind bereits rekonstruiert; weitere folgen vor Jahresende. Auch für die beschädigten Moscheen der historischen Wüstenstadt und die zum Teil verbrannte Bibliothek mit den wertvollen Manuskripten ist Hilfe in Sicht. Die UNESCO will die Verantwortlichen vor Gericht bringen, da Zerstörung kulturellen Erbes als „Kriegsverbrechen“ gilt.
Südafrika – Über 200 Reisende wurden verletzt, als die beiden Unglückszüge, die im Berufsverkehr südlich von Johannesburg hintereinander auf demselben Gleis unterwegs waren, zusammenstießen. Als der vordere halten musste, fuhr der zweite auf. Einige Waggons stürzten um. Die Rettung im Trümmerfeld und in der Dunkelheit war schwierig, aber es gab keine Toten.
Nigeria – Präsident Buharis Wahlversprechen war, Nigeria vom Terror der immer noch wütenden und mordenden Boko Haram Kämpfer zu befreien. So musste er die ineffektiven Chefs von Armee, Luftwaffe und Marine entlassen. Die ernannten Nachfolger amtieren zunächst geschäftsführend. Auch haben Buhari und sein Vize ihr Gehalt halbiert, um der grassierenden Korruption ein Zeichen zu setzen, und, um sich von der Günstlingspolitik seines Vorgängers zu distanzieren, hat er 93 von ex-Präsident Jonathan ernannte Botschafter abberufen.
Simbabwe – Chenjerai Hove, der Essayist, Lyriker und Erzähler, war einer der bedeutendsten Schriftsteller Afrikas. Er liebte sein Land und hatte eine besondere einfühlsame Art, mit Sprache umzugehen, mit Englisch und seiner Muttersprache Shona. Sein Optimismus schwand mit zunehmender Korruption und Repression der Regierung. Hove wurde ein mutiger, unermüdlicher Kritiker Mugabes und musste 2001 seine Heimat verlassen. Mit 59 Jahren starb er im norwegischen Exil, soll aber in Simbabwe beigesetzt werden. Sein Einsatz für Demokratie und Menschenrechte brachte ihm internationale Anerkennung.
Burundi – Die Ostafrikanische Staatengemeinschaft hat Ugandas Staatschef nach Bujumbura geschickt, um dem Land aus der durch Nkurunzizas 3. Amtszeit ausgelösten Krise zu retten. Obwohl die Präsidentschaftswahl verschoben wurde, geht die Gewalt weiter. An der Grenze zu Ruanda haben die Streitkräfte 31 mutmaßliche Rebellen getötet und 170 festgenommen. Man vermutet den Beginn eines bewaffneten Aufstands gegen die Regierung. Wie Museveni, selbst Dauerherrscher, da schlichten soll, ist fraglich.
Tunesien – Nach dem Anschlag in Sousse und der Verhängung von einem vierwöchigen Ausnahmezustand hat Tunesien jetzt den Bau einer Mauer an der Grenze zu Libyen angekündigt. Der 168 km lange und zwei Meter hohe Schutzwall soll zwischen den Städten Ras Jedir und Dhehiba gezogen werden. Er soll illegal einreisende Extremisten fernhalten und verhindern, dass junge Tunesier nach Libyen gelangen. Über 3000 Jugendliche haben sich bereits in Libyen, Syrien und dem Irak in die Reihen von Dschihad-Gruppen aufnehmen lassen.