logo Netzwerkafrika
Senegal – Der Afrikabeauftragte der Kanzlerin hält sich in diesen Tagen in Dakar auf. Hauptthema ist die weitere Zusammenarbeit im Gebiet der ländlichen Elektrifizierung und Energie-Effizienz. Durch die Möglichkeit, kostengünstige und saubere Energie zu produzieren, kann das Land zum Klimaschutz beitragen und seinen Bürgern bessere Entfaltungschancen bieten.
Mali – Bis jetzt haben deutsche Soldaten in Bamako an der Ausbildung malische Streitkräfte mitgewirkt. Nächstes Jahr soll Bundeswehrpersonal im gefährlichen Norden eingesetzt werden, um unter der UN-Minusma Truppe aufzuklären, wo sich in diesem weiten Wüstenterrain die Terrorgruppen aufhalten. Da Mali eine Drehscheibe für die Flüchtlingsroute aus Afrika ist, wäre eine dauerhafte Befriedung des Landes äußerst wichtig.
Sambia – Präsident Lungu hatte am vergangenen Sonntag alle Sambier zu einem Gebets – und Fasttag aufgerufen. Bars blieben geschlossen und Fußballstadien waren leer. Der Fall des Kwacha, bedingt durch die sinkenden Kupferpreise, hat das Land in extreme wirtschaftliche Engpässe gebracht. Lungu appellierte an Bürger mit „genialen Ideen“ vorzutreten. Alt-Präsident Kaunda bat öffentlich um Gottes Segen für seinen bedrängten Nachfolger.
Südafrika – Eine für nächstes Jahr geplante Erhöhung der Studiengebühren löste eine Welle von Studentenprotesten aus. Auch Eltern und Dozenten befürchten eine Benachteiligung der ärmeren Studenten. Die Unis in Johannesburg, Kapstadt und Grahamstown sind vorübergehend geschlossen; andere wollen folgen. Inzwischen wurden 20 randalierende Studenten festgenommen.
Burundi – Endlich ist die Afrikanische Union bereit, gegen die wachsende Gewalt in Burundi anzugehen. Sanktionen gegen die Verantwortlichen, Reisesperren, Einfrieren von Konten und – sollte sich die Situation verschlimmern – der Einsatz einer Friedenstruppe sind geplant. Auch soll die Zahl der Menschenrechtsbeobachter und Militärexperten erhöht werden. Seit April, als Präsident Nkurunziza seine dritte Amtszeit ankündigte, gab es über 130 Morde und mindestens 90 Fälle von Folter.
Tunesien – Das war die Reaktion von Ilario Antoniazzi, kath. Erzbischof von Tunis, auf die Verleihung des Friedensnobelpreises an vier äußerst engagierte Tunesier. Das Dialog Quartett überbrückte die Gräben zwischen Islamisten und den Oppositionspolitikern. Tunesien ist das einzige Land, das als funktionierende Demokratie durch den „arabischen Frühling“ kam. Wie zerbrechlich der Friede jedoch ist, zeigt sich an wiederholten Attentaten und Bedrohungen von Extremisten. Doch das Volk hat sich für den Dialog entschieden, und immer öfter wird die Kirche um ihre Meinung zu Vergebung und Zusammenleben gefragt.
Nigeria – Der 50-jährige fromme Muslim besitzt in der Millionenstadt hinter rostigen Wellblechwänden eine Bäckerei. In der geräumigen Backstube beherbergt er die Söhne der anderen Bäcker aus der Umgebung, die von Boko Haram Milizen getötet oder verschleppt wurden. Mindestens 300 weitere Familienmitglieder hat er bei Freunden untergebracht oder lässt sie in Hütten in seinem Garten wohnen. Seine Mittel sind begrenzt; Hilfe von außen gibt es nicht, doch durch seine Güte haben die bedrängten Menschen wenigstens ein Dach überm Kopf und jede Menge Brot.
Burundi – Bei einem Polizeieinsatz im spannungsgeladenen Bujumbura wurde ein Kameramann des staatlichen Fernsehens mit seiner Frau und zwei Kindern erschossen. Seit Nkurunzizas kontroverser dritter Amtszeit gibt es keine Ruhe im Land. Menschenrechtler gehen davon aus, dass es bei Protesten und Anschlägen mindestens 100 Tote gab. 200,000 Burundier halten sich noch als Flüchtlinge in Nachbarländern auf.
Botsuana – Zehn Nationalspieler wollten nach dem Qualifikationsspiel in Francistown nicht nach Hause zurück. Weder die Bitten des Botschafters noch die Festnahme durch die botsuanische Polizei konnten sie bewegen, ins Flugzeug zu steigen. Die jungen Männer wollen sich nicht dem unbegrenzten Militärdienst unterwerfen und ihr Leben unter Folter, Sklaverei und jeder Art von Missbrauch verbringen. Vor zwei Jahren hatte Uganda 15 Spielern aus Eritrea und dem Team-Arzt Asyl gewährt. Kein Land Afrikas hat so viele Flüchtlinge wie Eritrea. Bei einer Bevölkerung von nur fünf Millionen waren es letztes Jahr 360,000, die aus ihrem abgeschotteten Land, dem „Nord-Korea“ Afrikas, flohen.
Malawi – Hunderte äthiopische Migranten schmachten in Malawis überfüllten, unhygienischen Gefängnissen. Auf der Suche nach einem besseren Leben in Südafrika wurden sie in Malawi als illegale Migranten verhaftet. Sogar nach Absitzen ihrer Haftstrafe oder Zahlung von Bußgeld werden sie auf unbestimmte Zeit festgehalten, geplagt von Hunger, Krankheit und nagender Ungewissheit, denn es gibt kein Geld für die Rückführung. „Ärzte ohne Grenzen“ sind besorgt über den Zustand der Gefangenen. Die Internationale Organisation für Migration (IOM) versucht nun, Flugzeuge zu chartern, um sie in ihre Heimat zurückzubringen.
­