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Simbabwe – Präsident Mugabe las bei der Parlamentseröffnung irrtümlicherweise dieselbe 27-Minuten Rede, die er Ende August zur Lage der Nation gehalten hatte, ohne es zu merken. Für die Opposition ein klarer Beweis für die “Senilität“ des 91-Jährigen. Sie unterbrachen die Rede aber nicht, wie beim ersten Mal, denn sie waren bedroht worden. Mugabe selbst ist zuversichtlich, über seinen 99. Geburtstag hinaus regieren zu können. In einer Sondersitzung am nächsten Tag wurde dem Parlament die korrekte Rede nachgeliefert.
Burkina Faso – Präsident Kafando und Regierungschef Zida sind in Haft; sie wurden von Soldaten der Präsidentengarde im Parlamentsgebäude als Geiseln genommen. Nach den Wahlen am 11. Oktober sollten sie der neuen Regierung die Geschäfte übergeben. Ein enger Verbündeter des vor einem Jahr gestürzten Präsidenten Blaise Compaoré wurde im Fernsehen als der neue Führer des Landes genannt. Grund für den Putsch: der Wahlausschluss von Kandidaten der früheren Regierungspartei und die Loyalität der Präsidentengarde zu Compaoré.
Südafrika – Der vor 25 Jahren für seinen Glauben ermordete Benedict Daswa wurde am vergangenen Wochenende in seiner Heimat Tshitanini in der Limpopo Provinz als erster Südafrikaner von Kardinal Angelo Amato in das Buch der Seligen aufgenommen. Der eifrige Lehrer, Katechet und Freund der Kinder, Armen und Hilflosen, wehrte sich gegen die Macht der Zauberer und wurde deshalb zu Tode geprügelt.
Ghana – 36 Richter, 22 von Distrikt-Gerichten und 12 vom obersten nationalen Gericht, sollen gegen Bestechungsgelder den Auftraggebern genehme Urteile gefällt haben. Aufgedeckt hat den Skandal der mutige Journalist Anas, der mit versteckter Kamera über zwei Jahre 500 Stunden Video-Beweismaterial aufgenommen hat. Diese Korruption ist der größte Skandal in Ghanas Justizwesen, der die Justiz und den Glauben an die Demokratie lähmt. Dabei ist es nur die Spitze des Eisbergs, da noch viele weitere Beamte involviert sind.
Mosambik – Als der Konvoi von Afonso Dhlakama nach einer Kundgebung in der zentralen Manica Provinz unter Beschuss kam, gab es einige Verletzte in seiner Begleitung. Das Argument der Polizei, es sei kein geplanter Angriff auf den Renamo Führer gewesen, ließ Dhlakama nicht gelten.
Kenia – Seit vier Jahrzehnten kämpfen Kenias Lehrer um angemessene Gehälter. Nun hat das höchste Arbeitsgericht eine Erhöhung von 50% angeordnet, aber die Regierung zahlt nicht; ihr fehlt das Geld. So haben sich die Fronten verhärtet. Die kenianische Öffentlichkeit scheint hinter den Lehrern zu stehen.
Ägypten – In der Verfolgung von IS-Kämpfern, hat die ägyptische Polizei 12 Zivilisten erschossen, darunter mexikanische Touristen. Beliebte Touristenoasen sind auch Rückzugsgebiet für IS-Kämpfer. Ägypten wird immer öfter von IS angegriffen; Hunderte Soldaten und Polizisten kamen in den vergangenen Monaten ums Leben.
Ägypten – Naguib Sawiris, ein koptischer Milliardär, will eine unbewohnte Mittelmeer-Insel von Griechenland oder Italien kaufen und sie Flüchtlingen vom Nahen Osten und Afrika zur Verfügung stellen. Zwischen 10 und 100 Mio. Dollar will er dafür ausgeben. Nach anfänglichen provisorischen Unterkünften sollen feste Wohnungen entstehen, sowie Schulen, Krankenhäuser, Supermärkte und Häfen. Die Insel soll nach dem toten syrischen Jungen „Aylan“ benannt werden und könnte mal ein eigener Staat werden.
Senegal – Weil sich der Ex-Diktator vom Tschad weigerte, zum Prozess zu kommen, musste Gewalt angewandt werden. Habré soll während seiner Amtszeit, 1982 – 1990, für den Tod von 40,000 Menschen und zehntausende Fälle von Folter verantwortlich sein. Seit seiner Flucht aus dem Tschad lebt Habré im Senegal und soll dort mit Zustimmung der AU vor dem Sondertribunal erscheinen.
Uganda – Im Februar nächsten Jahres soll der Präsident gewählt werden. Museveni, seit 30 Jahren im Amt, ist überzeugt, dass nur er das Land regieren kann. Kandidat für die Opposition ist Besigye. Nach Fernsehberichten sollen beide Parteien bereits Jugendmilizen ausbilden lassen, die, mit Knüppeln bewaffnet, die Bürger einschüchtern und ihre Politiker schützen sollen. Gewaltbereite Gruppen im Vorfeld von Wahlen sind nichts Neues in Uganda.
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