Südsudan – Die Wände von öffentlichen Gebäuden und Container in der Hauptstadt Juba dienen ihnen als Leinwand für ihre Friedensmotive, die Menschen zum Nachdenken bringen sollen. Die Wandmalereien kommen an; bei manchen malen die Anwohner sogar mit. Berühmt ist die Dampflok, inspiriert von dem Hashtag #SaveTheLastTrain. Laut einem Verteidigungsminister der ersten Stunde ist die letzte Hoffnung für das Land der Rückzug beider Kampfhähne, Kiir und Machar, aus der Politik.
Mosambik – Die Regierung in Maputo hat zugegeben, dass die Schuldenlast des Landes unhaltbar sei. Die Rückzahlungen müssten umstrukturiert werden, bevor IMF weiter zahlen kann. Zugleich sind auch die seit einiger Zeit laufenden Friedensgespräche mit Renamo wegen erneuten Kämpfen abgebrochen worden.
Gambia – Nach Burundi und Südafrika will auch Gambia den Strafgerichtshof verlassen. Das Gericht in den Haag sei eine Erfindung der Weißen, um Afrikaner „zu verfolgen und zu demütigen“. Die Chefanklägerin des ICC ist eine Gambierin. Kenia, Namibia und Uganda haben bereits einen möglichen Rückzug angedeutet, wogegen Botswana bedauert, wenn gerade die Tyrannen nichts mehr zu fürchten haben.
Madagaskar – Schon drei Jahre ist der Regen knapp und die Ernte dürftig. Dieses Jahr hat das El Niño Klimaphänomen die Lage verschlimmert. Fast eine Million Inselbewohner leiden Hunger. Viele müssen sich von wilden Früchten ernähren, oder sie betteln, verkaufen ihr Land und essen das für das nächste Jahr bestimmte Saatgut. Kinder leiden besonders; sie sind dauerhaft unterernährt; viele helfen in der Nahrungssuche und Feldarbeit statt in die Schule zu gehen. Unicef; WFP und FAO sind überzeugt, dass die Hilfen zu kurzfristig sind, um der Bevölkerung dauerhaft zu helfen. Man müsse den Menschen etwas anbieten, womit sie sich selber helfen können. Investitionen in Bewässrungssysteme könnten den fruchtbaren Boden ertragreich machen.
Uganda – Die Süßkartoffel ist eins der wichtigsten Grundnahrungsmittel in Uganda. Eine nahrhaftere Form als die herkömmliche weiße Sorte ist die orangenfarbene Kartoffel (OSFP), die Beta-Carotin enthält und so Vitamin A Mangel vorbeugt. Sie ist nicht heimisch in Afrika, aber ugandische Wissenschaftler sind dabei, sie durch Biofortifikation allgemein erhältlich zu machen. Schon jetzt bauen tausende Haushalte sie an; in zwei Jahren hofft man, dass 237.000 Familien sie pflanzen und essen. Die Kartoffel ist gesund, schmackhaft und ertragreich: 3-4 Ernten im Jahr. Neben dem Sättigungspotential ist sie eine starke Waffe im Kampf gegen den Vitamin A Mangel, an dem 43 Mio. Kinder in Afrika leiden.
Südsudan – Eine mutmaßliche südsudanesische Rebellengruppe, Anhänger von Ex-Vize Präsident Machar, ist bereit, 41 ugandische Geiseln gegen Zahlung freizulassen. Die Opfer wurden zwischen Mai und Juli auf Reisen im Grenzgebiet entführt. UNO-Berichte sprechen auch von Schmiergeldern, die Flüchtlinge aus Südsudan an Checkpoints – von Regierung und Milizen aufgestellt – zahlen müssen. Seit den blutigen Juli Kämpfen in Juba sind über 100,000 Menschen nach Uganda geflohen.
Kenia – Präsident Uhuru Kenyatta hat alle Todesurteile im Land in lebenslange Haftstrafen umgewandelt. Betroffen sind 2747 Insassen von Todeszellen, darunter 92 Frauen. Weitere 102 langjährige Häftlinge wurden begnadigt. Kenia hat seit 1987 kein Todesurteil mehr vollstreckt, doch die Strafe war noch als Überbleibsel der Kolonialzeit in der Verfassung. Mit der offiziellen Abschaffung reiht sich Kenia in die Staaten ein, die die grausame und menschenunwürdige Form der Bestrafung ablehnen.
Malawi – Chief Theresa Kachindamoto hat seit ihrem Amtsantritt bereits 1500 Kinderehen aufgelöst und die ihr untergeordneten Häuptlinge angehalten, das Gleiche zu tun. Sie erhielt Todesdrohungen, wird aber von den Frauen umjubelt und von der UNICEF- Botschafterin geehrt. Das malawische Parlament hat auf ihr Drängen hin das Mindestalter für eine Heirat auf 21 Jahre festgesetzt. Junge Mädchen müssen zurück zur Schule. Wenn das Geld nicht reicht, hilft sie nach und überzeugt die Eltern, dass ein ausgebildetes Mädchen später mehr Gewinn bringt als ein billig verkauftes jetzt.
Kamerun – Die Suche nach Verletzten geht weiter, nachdem schon 70 Leichen geborgen und 600 Verletzte aus den zerstörten Waggons gerettet wurden. Der Zug von der Hauptstadt Jaunde zur Hafenmetropole Duala war massiv überfüllt, nachdem viele Reisende auf die Schiene ausgewichen sind, weil starke Regenfälle eine Brücke zum Einsturz brachten und so die Straße sperrten.
Somalia – Fast fünf Jahre verbrachte die Crew in der Macht somalischer Piraten. Ihr Schiff wurde 2012 südlich der Seychellen gekapert. Drei der 29 meist asiatischen Seeleute starben; 26 wurden nach langen, schwierigen, koordinierten Verhandlungen endlich freigelassen und in Kenia ihren Botschaften übergeben. Auf der Höhe der Piraterie hielten die Seeräuber 736 Geiseln und 32 Schiffe.