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Uganda – So drängte Yoweri Museveni die Menschen bei einer Wahlkundgebung. Vor Jahren hatte er gesagt, dass zu lange regierende Führer Afrikas Grundproblem seien. Jetzt ist er 30 Jahre an der Staatsspitze und will das vierte Jahrzehnt anfangen. Er brauche noch mehr Zeit, das von ihm gerettete Land zu entwickeln. Er könne „die Plantage nicht verlassen, wenn die Bananen reif werden“. Am 18. Februar treten sieben Oppositionskandidaten gegen Museveni an. Opposition und Regierung werfen sich gegenseitig gewaltsame Übergriffe vor. Beide Seiten würden Milizen anheuern. Journalisten und Aktivisten werden eingeschüchtert und Radiosender bedroht. Der Trend zur Gewalt ist, laut HRW, besorgniserregend.
Kongo-RDC – Immer mehr Polizisten drängen sich in Hörsäle und büffeln für akademische Abschlüsse. Sie wollen so ihre Gehaltschancen verbessern und den angekratzten Ruf des Sicherheitspersonals aufpolieren.
Libyen – Beim Versuch, die Häfen von Al-Sidra und Las Ranuf zu erobern gab es Gefechte mit Wachtposten mit Toten auf beiden Seiten. Die Häfen konnten sie nicht einnehmen, kontrollieren aber Bin Jawad, 30km westlich, und halten an ihrem Stützpunkt Sirte fest. Auch Versuche, die Ölquellen im Landesinnern zu erobern, glückten nur teilweise. Die IS-Milizen haben das Machtvakuum genutzt, um sich breit zu machen. Die Verzögerung in der Bildung einer nationalen Einheitsregierung gibt den IS-Kämpfern noch mehr Chancen.
Nigeria – Am Neujahrstag wurde in dem Dorf Abajah im Südosten des Landes eine 40 Tonnen schwere und 8,53 M große in weißen Marmor gehauene Statue enthüllt. Der Geschäftsmann Obinna Onuoha hatte sie nach einem Traum vor vielen Jahren in Auftrag gegeben und sieht sie als Friedenssymbol. Die Reaktionen zu der Statue sind geteilt.
Algerien – Ohne Einzelheiten anzugeben, hat der Vorsitzende der katholischen Bischofskonferenz von Algerien bestätigt, dass möglicherweise bald eine religiöse Gemeinschaft in das Kloster einziehen wird, in dem vor 20 Jahren sieben Trappistenmönche von islamischen Fundamentalisten entführt und Wochen später enthauptet aufgefunden wurden. Ihr Ausharren und ihr Tod wurden durch den preisgekrönten Film „Von Menschen und Göttern“ (2010) weltweit bekannt. Das Kloster Tibhirine wurde nie ganz verlassen sondern immer wieder von Priestern besucht und ehrenamtlich betreut.
Burundi – Anhänger und Gegner des Präsidenten besprechen in Uganda unter der Vermittlung von Präsident Museveni und seines Verteidigungsministers mögliche Wege zur Einigung. Präsident Nkurunziza, der durch sein Bestehen auf eine dritte Amtszeit das Blutvergießen ausgelöst hat, kam nicht. Seit April sind Hunderte Burundier getötet worden; Hunderttausende sind in Nachbarländer geflohen. Noch ist die Gefahr eines Bürgerkriegs oder gar Genozids nicht gebannt.
Nigeria – Als sich zwei Selbstmordattentäterinnen auf dem Markt von Madagali (Bundesstaat Adamawa) in die Luft sprengten, kamen Dutzende der Umstehenden um. Auch über die Weihnachtstage ruhten die Waffen nicht, besonders in der Großstadt Maiduguri, der Wiege von Boko Haram, wo es monatelang verhältnismäßig ruhig war. Die neuen Angriffe könnten eine Reaktion auf Präsident Buharis Ankündigung sein, dass Boko Haram „im Prinzip“ geschlagen sei.
Senegal – Vor neun Jahren floh Ngagne mit einer Piroge von Senegal, kenterte vor der Kanareninsel Teneriffa und landete endlich in Spanien, wo er als Landarbeiter überlebte. Er konnte sein Glück nicht fassen, als er in der spanischen Weihnachtslotterie „El Gordo“ mit seinem 20 Euro Los 400.000 Euro gewann, kurz nachdem er seinen Job als Erntehelfer verloren hatte.
Äthiopien – Nachdem rund 100.000 äthiopische Juden nach Israel eingewandert waren, besonders zur Zeit des Bürgerkriegs, gab es vor zwei Jahren einen Stopp. Die Falaschen seien „nicht jüdisch genug“, weil ihre Mutter nicht jüdisch war. Nun hat Netanjahus Kabinett nach langem Drängen zugestimmt, dass auch die Abstammung des Vaters beachtet werden muss. So können nun die noch verbleibenden 9.000 jüdischen Äthiopier nach Israel kommen, müssen aber dort neu konvertieren. Diese Entscheidung öffnet die Tür auch für andere Juden in der Diaspora.
Libyen – Die IS-Miliz rückt von ihren Stützpunkt in Sirte ins Landesinnere vor, um Zugang zu den Ölquellen zu bekommen. Um einer weiteren Stärkung der Dschihadisten vorzubeugen, müssen die rivalisierenden Parteien, die mit Unterstützung der internationalen Gemeinschaft an einer Regierung der nationalen Einheit arbeiten, sehr bald zu einem Friedensabkommen gelangen.
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