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Äthiopien – Die Regierung hat den Generalplan für die Erweiterung der Hauptstadt Addis Abeba zurückgestellt, nachdem Menschen des Oromo-Stammes seit November vehement gegen die Verstaatlichung ihres Landes protestierten. 140 Opfer soll es gegeben haben, die Regierung jedoch spricht von fünf. Die Oromos sind die größte ethnische Gruppe im Land; ihr Gebiet Oromia erstreckt sich rund um die Hauptstadt. Sie befürchten jetzt einen Landraub größeren Ausmaßes. Das Verhältnis der Oromo zur Regierung ist schon länger gespannt; sie fühlen sich ausgegrenzt und politisch und wirtschaftlich benachteiligt.
Simbabwe – Mugabe wurde herausgefordert, die 800,000 Dollar, die nächsten Monat für seine 92. Geburtstagsparty ausgegeben werden sollen, zu spenden, um Nahrungsmittel für die hungernden Menschen seines Landes zu beschaffen und andere Notstände, wie das Fehlen von „Verbandswatte und Grundschmerzmitteln“ in Krankenhäusern, zu beseitigen. Er solle von seinem tansanischen Amtskollegen Magufuli lernen, der die Missstände in seinem Land mutig und erfolgreich angeht.
Tunesien – Eine Studie der Maryland Universität durch amerikanische und tunesische Wissenschaftler aus dem Frühjahr 2015 hat festgestellt, dass die Unterstützung für einen politischen Islam rückläufig ist und die Präferenz für ein demokratisches Gesellschaftsmodell und einen religiösen Pluralismus an Boden gewinnt.
Südafrika – In Südafrika läuft der Prozess gegen zwei Mitarbeiter des Innenministeriums – Cheffahrer und Wachtmann – die durch die Überwachungskamera als die Diebe von 3.5 Mio. Euro identifiziert wurden. Unbequeme Fragen an das Ministerium, das für Sicherheit sorgen soll: wieso in der Weihnachtswoche? Wie war Zugang zum Safe möglich? Warum liegen 3.5 Mio. Euro in bar im Tresor?
Südsudan – Laut UNICEF Berichten geht 51% aller Kinder zwischen 6 und 15 Jahren (1,8 Mio.) nicht in die Schule, weltweit der höchste Prozentsatz. Die Lage war schon vorher prekär, aber seit Ausbruch des Bürgerkrieges wurden 800 Schulen zerstört. Nur ein Zehntel der südsudanesischen Schüler schaffen den Abschluss einer Volksschulbildung wegen Mangel an Lehrer und Einrichtungen. Der im August unterzeichnete Friedensplan hat die Lage keineswegs verbessert.
Burkina Faso – Zwei Tage nach dem Terroranschlag auf ein Luxushotel und ein Restaurant in Burkina Fasos Hauptstadt Ouagadougou mit 29 Todesopfern und 70 Verletzten trafen sich die Premierminister von Burkina Faso und Mali, um eine enge Zusammenarbeit der beiden Nachbarländer gegen den wachsenden Terror zu planen. Erst im November erlitt Malis Hauptstadt Bamako einen ähnlichen Überfall mit 22 Opfern. In beiden Ländern gab es viele westliche Opfer, in beiden übernahmen AQMI (Al-Qaida im Islamischen Maghreb) und Mourabitoun die Verantwortung. Ihr Ziel scheint die Destabilisierung der Länder zu sein.
Senegal – Weil sich der islamistische Terrorismus immer weiter ausbreitet, sehen Politiker in der Vollverschleierung ein Sicherheitsrisiko. Nach Tschad, Kamerun und Gabun hat auch Senegal das Tragen der Burka verboten. Nur Niger und Gambia stimmten gegen die ECOWAS Empfehlung. Bei einem internationalen Forum sagte der senegalesische Präsident Macky Sall, dass der Vollschleier „nicht der westafrikanischen Kultur, Tradition oder Auffassung vom Islam“ entspreche; auch wolle man sich keine „fremden Bekleidungsvorschriften“ auferlegen lassen.
Ghana – Die Bischöfe Ghanas sind besorgt über die Entscheidung der Regierung, zwei frühere Guantanamo Häftlinge aufzunehmen statt sie in ihre Heimatländer im Nahen Osten zu schicken. Die beiden sollen al-Qaida Anhänger gewesen sein und könnten, so die Befürchtung der Bischöfe, der Boko Haram Terror Gruppe zur Expansion im Westen Afrikas verhelfen. Sie seien „keine Flüchtlinge, sondern Zeitbomben“.
Kenia – Ein Linienbus von Nairobi nach Mandera, nahe der somalischen Grenze, wurde von islamistischen Milizen angegriffen, die sofort anfingen, Muslime von Nicht-Muslimen zu trennen, um letztere zu erschießen. Doch Muslime warfen ihre Tücher über ihre christlichen Mitreisenden, um deren Identität zu verbergen. So konnten diese einem Massaker, wie sie wiederholt geschahen, entkommen. Diese Rettung wird als Zeichen von „Patriotismus und Zusammengehörigkeit“ gewertet.
Gambia – Als der Präsident letzten Monat sein Land zur Islamischen Republik erklärte, hoffte er wohl auf finanzielle Hilfe von andern muslimischen Staaten, da die EU-Gelder wegen seines repressiven Regimes eingefroren sind. Doch der Geldfluss ist spärlich, bis auf die normalen Zusagen und Bauzuschüsse für Moscheen und „islamisch korrekte Kleidung für Gambias Frauen“ von Katar. Gambier befürchten, dass die Scharia der zu zahlende Preis ist, um ganz integriert zu werden. Der erste Befehl ist, dass Beamtinnen bei der Arbeit „ihr Haar bedecken müssen“. Die Zahl der Gambier, die in der EU Asyl beantragt haben, hat sich im vergangenen Jahr auf knapp 12.000 verdreifacht.
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