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Südafrika – Die Opposition wirft dem Präsidenten unverantwortlichen Umgang mit der Wirtschaft vor, doch der von 99 Parlamentariern gestellte Antrag wurde mit 225 Stimmen zurückgewiesen. Der ANC hat noch fast zwei Drittel Mehrheit im Parlament und kann Zuma unterstützen. Doch die Unzufriedenheit im Land wächst: Zuma kann sich vor Problemen kaum retten: Gewaltausbrüche an mehreren Universitäten; Proteste in und vor dem Parlament bei der Rede an die Nation, Korruptionsvorwürfe, und das Drama mit drei Finanzministern in einer Woche im vergangenen Dezember.
Malawi – Im südlichen Gebiet von Nsanje wurden die Männer mit Benzin übergossen und verbrannt, weil man angeblich Menschenknochen an ihnen fand, die sie zu Zauberzwecken benützen wollten. Die Polizei untersucht, ob es sich um Knochen von Albinos handelt, denn Albino Körperteile werden immer noch für glücksbringende Rituale geschätzt.
Simbabwe – Nachdem Präsident Mugabe vor gut einem Jahr seine treue Parteigenossin und zehn Jahre lange Vizepräsidentin aus Regierung und Partei entlassen hat, hat Joyce ihre Partei, die ZPF (Zimbabwe People First) gegründet. Bei der gestrigen Pressekonferenz verteidigte sie sich, sie sei „weder Hexe noch Attentäterin“. Man hatte sie beschuldigt, Mugabe beseitigen zu wollen, um selbst an die Macht zu kommen. Nun könnte sie bei der nächsten Wahl in 2018 Mugabe gegenüber stehen, denn der dann 94-Jährige will nochmal kandidieren.
Niger – Im Durchschnitt hat jede nigrische Frau 7,6 Kinder, und das in einem der ärmsten Länder der Welt. In den letzten 50 Jahren ist die Bevölkerung von 3,5 Mio. auf fast 20 Mio. angestiegen, doch ist Familienplanung bei vielen kein Thema. Geburtenzuwachs ohne Ausbildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten schafft den Nährboden für willige Kandidaten der Terror Organisationen: al-Qaida im Norden und Boko Haram im Süden. Niger steht im Moment im öffentlichen Interesse, da am 20. März die Stichwahl um das Amt des Staatspräsidenten ansteht: Amtsinhaber Issoufou oder der inhaftierte Oppositionspolitiker Amadou.
Botsuana – Bei der CROI (Conference on Retroviruses and Opportunistic Diseases) in Boston vom 22. bis 25 Februar wurde veröffentlicht, dass Botswana das von UNAIDS gesteckte Ziel 90-90-90 fast erreicht hat: 90% der Infizierten diagnostiziert, davon 90% unter Behandlung und wieder 90% unter der Nachweisgrenze, d.h. nicht mehr infektiös. Eine außergewöhnliche Erfolgsgeschichte, von der auch westliche Länder lernen könnten, besonders da man lange behauptete, afrikanische Länder könnten die HIV-Therapie nicht durchziehen. Eine große Rolle spielen die Programme des Globalen Fonds.
Kenia – Nach Geheimdienstberichten, dass Selbstmordattentäter planten, kenianische Flugzeuge Ende Februar und Anfang März zu bombardieren, wurde die Sicherheit an Jomo Kenyatta und Wilson Flughäfen in Nairobi und an den Flughäfen entlang der Küste verschärft. Elf Bomber sollen von al-Shabaab Milizen im benachbarten Somalia trainiert worden sein. Sie sollen sich als Passagiere auf Inlandflügen ausgeben und sich bei der Landung in die Luft sprengen.
Nigeria – Die Rechnungsprüfung zeigt, dass tausende Gehaltsempfänger gar nicht existierten. Manche bezogen sogar Gehälter von mehreren Quellen. Die Prüfung ist Teil von Buharis Anti-Korruption -Kampagne und spart der Regierung monatlich 11,5 Mio. Dollar. Regelmäßige Anwendung von elektronischen Kontrollen könnten neue Betrügereien verhindern.
Burundi – In der neuesten diplomatischen Initiative hat der bisher störrische Nkurunziza dem UN-Generalsekretär versprochen, 2000 Gefangene freizulassen und einen Dialog mit der Opposition aufzunehmen. Seit Beginn des Konfliktes im April kamen 400 Menschen ums Leben; 250,000 flohen in Nachbarländer. Der schlimmste Vorfall war das Morden in Bujumburas Straßen im Dezember; von Amnesty International veröffentlichte Bilder weisen auf Massengräber hin.
Mosambik – In den letzten Wochen sollen etwa 6000 Mosambikaner ins Nachbarland Malawi geflüchtet sein, um den Kämpfen zwischen Regierungs-Truppen und Milzen der Opposition RENAMO zu entgehen. Die Lage wurde akut, als im Oktober Sicherheitskräfte in der Tete Provinz versuchten, RENAMO Kämpfer zu entwaffnen. HRW berichtet von Folter, Peitschenhieben, Messerstichen und sexueller Gewalt von Seiten der Regierungstruppen an Zivilisten. Die Regierung in Maputo streitet das ab; die Menschen würden nicht vor den mosambikanischen Sicherheitskräften, sondern vor den RENAMO Banditen fliehen.
Elfenbeinküste – Noch immer werden in der Elfenbeinküste und im benachbarten Benin, Heimat des Voodoo-Kults, psychisch Kranke in Verliese gesperrt und an Baumwurzeln gekettet. Man fürchtet sie als von Dämonen Besessene. Nur die kath. Organisation St. Camille de Lellis unter ihrem Direktor Grégoire Ahongbonon nimmt sich ihrer an, sammelt sie in Therapiezentren, stellt sie auf Psychopharmaka ein und verhilft ihnen zu einer sinnvollen Beschäftigung mit dem Ziel, sie wieder in ihre Dörfer zurückkehren zu lassen. 15 Zentren hat Ahongbonon in der Elfenbeinküste aufgebaut, vier in Benin. Seit der Gründung in 1991 wurden mehr als 15,000 Patienten dort von ihren Fesseln befreit.
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