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Senegal – In der Hauptstadt Dakar tagte vom 8. Bis 10. März eine neue Plattform. 500 aus Afrika stammende Wissenschaftler waren beim ersten panafrikanischen Forschungskongress dabei. Wegen den ungünstigen Rahmenbedingungen sind viele der enormen Talente Afrikas abgewandert. Das Next Einstein Forum (NEF) bringt nun Wissenschaftler aus aller Welt mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft, Medien und Gesellschaft zusammen, um Wege zu finden, durch gründliche Forschung die sozialen, ökonomischen und ökologischen Herausforderungen zu meistern. Die besten Nachwuchsforscher Afrikas „NEF Fellows“, die dem internationalen Publikum einige ihrer erstaunlichen Forschungsprojekte vorstellten, sollen besonders gefördert werden.
Namibia – Namibias Präsident Hage Geingob hat es letzte Woche geschafft, mit seinen beiden Vorgängern im Präsidentenamt, Sam Nujoma und Hifekepunye Pohamba, ein neues Beratergremium zu gründen. Geingob sprach von einem „historischen Tag“, der „das neue Afrika veranschaulichen“ soll, wo Führer demokratisch gewählt werden, ihre Amtszeit dienen und danach im Land bleiben, nicht, wie so oft, ihre Zeit überschreiten, durch Putsche beseitigt oder ins Exil gezwungen werden. Das gemeinsame Vermächtnis von „Frieden und Stabilität“ soll weitergeführt werden. Geingob fühlt sich gestärkt und ist optimistisch, dass die Regierungsstrategie „Harambee Prosperity Plan“ vielen Namibiern zu mehr Wohlstand verhilft.
Ghana – Betroffen von der abwertenden Behandlung, die Behinderte in ihrem Land erfahren – auch ihre Großmutter litt unter einer von Lepra verursachten Verstümmelung - gründete die 21-jährige Studentin Mabel Suglo, zusammen mit zwei Freundinnen, eine Firma, die Behinderten Arbeit, Einkommen und Würde geben soll. EcoShoes produziert von alten Reifen und Textilresten Schuhe, Taschen und andere Accessoires von ausgesuchter Schönheit. Menschen mit und ohne Behinderung arbeiten Seite an Seite; Mabel liefert Designs und übernimmt das Management. Sie ist Trägerin des Anzisha Preises 2015.
Elfenbeinküste – Das Netzwerk AQIM (al-Qaida im Islamischen Maghreb) hat sich zu dem feigen Angriff auf drei Hotels am Strand von Grand-Bassam, 40 km südöstlich von Abidjan, bekannt. Unter den 22 Toten sind 14 Zivilisten, zwei Sicherheitskräfte und die Angreifer. Die Leiterin den Goethe- Instituts in Abidjan ist das einzige deutsche Todesopfer. AQIM hatte sich auch zu den zwei Anschlägen vor einigen Monaten auf Luxushotels in Mali und Burkina Faso bekannt.
Benin – Nachdem die meisten der 33 Bewerber um das Präsidentenamt bei der ersten friedlich verlaufenen Wahl ausgeschieden sind, stehen sich in einer Stichwahl am 20. März der jetzige Ministerpräsident Lionel Zinsou, ein Bankier, und der Baumwollpraktikant Patrice Talon gegenüber. Seit dem Wechsel von Diktatur zur Demokratie in 1991 ist Benin verhältnismäßig stabil. Doch kämpft das Land, das vom Export von Baumwolle, Erdnüssen und Palmöl abhängt, gegen bittere Armut, gegen Jugendarbeitslosigkeit (fast die Hälfte der 11 Mio. Bürger sind unter 15 Jahre alt) und gegen Korruption. Drei Viertel der Bevölkerung sind Illiteraten, was dem neuen Staatschef enorme Anstrengungen im Bildungswesen abverlangt.
Südafrika – Die französische multinationale Firma Alstom hat angefangen, außerhalb von Johannesburg das größte ausländische Werk zu bauen, in dem über die nächsten zehn Jahre 580 Pendlerzüge produziert werden sollen, die demnächst Südafrikas Städte verbinden. Lokaler Partner wird Gibela sein, die Firma, die auch die Instandhaltung übernimmt. Tausende Arbeitsplätze und die Nutzung südafrikanischer Materialien sind ein Auftrieb für die Wirtschaft. Schon jetzt schaut die Firma Alstom über die Grenze nach Norden und hofft, dass ihre Züge bald auch dort fahren.
Westsahara – Die UNO verteidigte den Besuch des Generalsekretärs Ban Ki Moon in einem Westsahara Flüchtlingslager in Algerien, nachdem Marokko sich beklagt hatte, dass er die Neutralität verletzt habe. Doch Ban Ki Moon möchte im letzten Jahr seiner Amtszeit den Dialog zwischen Marokko und der Polisario Front wiederbeleben. Die Bewohner von Westsahara sollen endlich ihr Recht auf Selbstbestimmung ausüben und als freie Bürger in ihrem von Marokko annektierten Land wohnen können. Sie warten seit 1991 auf ein Referendum.
Südsudan – Kämpfer haben die Freiheit, sich ihre Bezahlung selbst zu holen, in Form von Vergewaltigung, Rinderdiebstahl, Raub oder Entführung von Frauen und Mädchen. Vermutliche Sympathisanten der Opposition können willkürlich verbrannt, erstickt, erhängt und zerstückelt werden. Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte bezeichnet die Situation als eine der furchtbarsten Menschenrechtslagen in der Welt.
Kongo-RDC – Seit 15 Jahren besteht das Orchestre Symphonique Kimbanguiste. Eine Gruppe musikbegeisterter Menschen in einem armen Viertel von Kinshasa mit nur drei Instrumenten machte den Anfang. Heute stehen bei OSK Konzerten 200 Musiker auf der Bühne, die meisten Autodidaktiker. Tagsüber kümmern sie sich um ihren Lebensunterhalt und abends wird stundenlang klassische Musik geprobt. Freunde beaufsichtigen die Kinder und helfen beim Schneidern von Gewändern für die Auftritte. Handwerker reparieren Instrumente. Früher waren die meisten Konzertbesucher Ausländer; heute kommen immer mehr Kongolesen, um aus der Musik Freude und Kraft zu schöpfen.
Simbabwe – Zwischen Harare und Bulawayo ist in der Stadt Kwekwe ein Bus wegen einem geplatzten Vorderreifen auf die Gegenfahrbahn gekommen und mit einem Kleinbus kollidiert. 28 Menschen starben am Unfallort. An Bord des Busses waren 60 Fahrgäste. 32 der 36 Verletzten sollen in Lebensgefahr sein. Mugabe erklärte das Unglück zum Desaster und versprach, dass die Regierung die Bestattungskosten übernimmt.
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