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Sambia – Kritiker von Präsident Edgar Lungu haben ihn aufgefordert, seine Gehaltserhöhung rückgängig zu machen, wenn er bei der nächsten Wahl im August sein Amt behalten will. Es läge ihm anscheinend nichts am Schicksal der armen Bürger Sambias, wenn er in der jetzigen finanziellen Krise die begrenzten Ressourcen vergeuden würde.
Südafrika – Das höchste Gericht hat entschieden, dass Präsident Zuma einen Teil der Kosten für die Sanierung seines Anwesens Nkandla, wie Bau von Besucherzentrum, Hühnerstall, Amphitheater und Swimming Pool, an die Staatskasse zurückzahlen muss. Jahrelang hat der Präsident sich dagegen gewehrt. 15 Mio. Euro Staatsgelder waren in die Sanierung seines Privateigentums geflossen. Der Opposition gibt „der Verstoß gegen die Verfassung“ Anlass, eine Amtsenthebung anzustreben. Das Urteil beweist, dass die junge Demokratie Südafrikas lebendig ist.
Niger – Der Herausforderer bei der Stichwahl, Hama Amadou, der seit November in Haft und während der Wahl in einem französischen Krankenhaus war, ist wieder frei, jetzt da Präsident Issoufou die Wahl für sich entschieden hat. Amadous Anhänger sind überzeugt, dass die Verhaftung politisch motiviert war.
Kenia – Bevor Präsident Kenyatta nach Deutschland kommt, besucht Bundesminister Gerd Müller nochmal Kenia und die umliegenden Länder. Auftakt ist Dadaab, mit 350,000 Menschen das größte Flüchtlingslager der Welt. Im Ganzen leben in Kenia 660,000 Flüchtlinge. Ziel des Ministers ist eine gemeinsame Kraftanstrengung, Menschen vor Ort Perspektive zu geben. Neben Grundversorgung und Hilfe für Rückkehrer sollen auch Ausbildungsprogramme ausgebaut werden. Über ein Drittel der kenianischen Jugend ist arbeitslos, und bis 2040 könnte sich die Bevölkerung verdoppeln.
Libyen – Die libysche Küstenwache hat am Ostersonntag drei große Schlauchboote mit 600 Migranten, darunter auch schwangere Frauen, abgefangen. Alle kamen aus afrikanischen Ländern. Die EU fürchtet, dass die Vereinbarung mit der Türkei wieder mehr Menschen dazu verleitet, von Libyen nach Italien überzusetzen.
Elfenbeinküste – Über 1,300 Ivorer haben im Nachbarland Burkina Faso Schutz gesucht, nachdem Bauern und Hirten in eine blutige Auseinandersetzung gerieten, die 17 Menschen, meist Frauen und Kindern, das Leben kostete. Konflikte zwischen sesshaften Bauern und Nomaden über Wasser – und Weiderechte sind nicht ungewöhnlich, aber so viele Todesopfer gab es noch nicht.
Kongo-RDC – In der Provinz Nord-Kivu haben Angehörige der kongolesischen Armee ein Mitglied der Assumptionisten erschossen, weil er den illegalen Raubbau an Coltan angeprangert hatte. Pater Vincent Machozi hatte schon vor Jahren Morddrohungen erhalten, weil er sich für die Rechte seiner ihm anvertrauten Menschen einsetzte, die unter der Präsenz der bewaffneten Gruppen leiden mussten, und ging zeitweise ins Exil. Sieben Attentaten war er bereits entkommen. Jetzt sind die Soldaten, laut einem Bericht des Generalvikars Kahindo, ins Gemeindezentrum eingedrungen. „Warum tötet ihr mich?“ waren seine letzten Worte.
Ghana – Es ist „leicht wie Plastik“ und „stark wie Stahl“, das Fahrrad, dessen Rahmen bis zu 99% aus Bambus besteht. Dazu federt es „teppichartig“ Erschütterungen ab. In Nachhaltigkeit ist es unschlagbar, denn Bambus wächst schnell und überall in Ghana. Es gibt bereits Mountain-Bikes, City-, Cargo- und Rennräder und auch Schablonen zum Selberbasteln. Bambusräder laufen schon in Sambia, Kongo, Katar, Indien und den Philippinen. Die größten Liebhaber jedoch hat das Bamboosero in den USA und Europa; Einheimische ziehen billige Importe oder Gebrauchträder vor, denn 56 Stunden Handarbeit haben ihren Preis.
Tansania – Im Umfeld der Serengeti haben die Bewohner jetzt eine schon anderswo erprobte Methode angewandt, Elefanten von ihren Häusern und Feldern fern zu halten. An einem Drahtzaun um die Siedlung werden Bienenkörbe befestigt. Werden die Drähte berührt, fangen die Bienen an zu schwärmen. Bei ihrem guten Gedächtnis reicht bei den Dickhäutern ein Stich in Rüssel oder Ohr, um sie für immer zu verjagen, wenn Bienen summen. Für die Menschen ist der Honig ein willkommenes Nebenprodukt.
Libyen – Eine halbe Million Vertriebene, die sich in Libyen aufhalten, könnten demnächst übers Mittelmeer nach Europa kommen. In einem Brief sagte die EU-Außenbeauftragte Mogherini, dass Brüssel eine zivile Sicherheitsmission in Libyen plant und dass die UNO sich um Polizeiausbildung und Grenzmanagement bemüht. Die Migration hat bereits begonnen; in nur drei Tagen wurden am Wochenende 3,100 Menschen aus dem Wasser gerettet; neun sind ertrunken.
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