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Niger – Anlässlich des Weltfrauentages (8. März)hat das Entwicklungsbündnis One Zahlen erstellt, nach denen die Zukunft der neugeborenen Mädchen in Niger, Somalia und Mali äußerst düster ist. In Niger gehen Mädchen 16 Monate kürzer in die Schule als Jungen und jede 20. Frau stirbt bei der Entbindung. Je ärmer das Land, desto schlechter die Chancen für Mädchen. In einem offenen Brief an Regierungschefs fordern 80 Prominente mehr Zugang für Frauen zu Bildung, Internet und Justiz sowie Fortschritte in der Ernährungsinitiative Nutrition for Growth am Rand der Olympischen Spiele in Rio.
Sambia – Ein prominenter Oppositioneller dementierte vor Gericht, dass er Präsident Edgar Lungu mit Gewalt bedroht hat und dass er Partei-Anhänger als illegale Milzen ausbilden wolle. Der Vize-Präsident der UPND ist wieder auf freiem Fuß. Im allgemein friedlichen Sambia steigern sich politische Spannungen vor den Wahlen. Die nächsten sind am 11. August 2016.
Tunesien – Als militante Islamisten von Libyen die Grenze nach Tunesien überquerten und einen Militärstützpunkt in Ben Guerdane angriffen, kam es zu einem Feuergefecht. Unter den 45 Toten waren auch 7 Zivilisten, ein Zollbeamter und 10 tunesische Soldaten. Man vermutet, dass IS-Milizen die Angreifer waren. Die tunesische Regierung ist besorgt, dass die libyschen Unruhen nach Tunesien überschwappen und hat den Grenzschutz verstärkt. Ein elektronisch bewachter Sandwall steht bereits.
Malawi – Die „Ilala“ ist das einzige regelmäßig auf dem Malawisee verkehrende Schiff. Sie hat einen legendären Ruf. Vor über 65 Jahren in Schottland gebaut und schon mehrere Male überholt, ist die „Ilala“ für viele Menschen entlang dem 580 km langen See die einzige Möglichkeit, Handel zu treiben, sogar die einzige Verbindung zur Außenwelt. In der jetzigen Dürrekatastrophe muss das Schiff tausende Tonnen Mais für die bereits 2,8 Mio. hungernden Malawier transportieren. Auch Teile von Tansania und Mosambik werden so versorgt.
Swaziland – König Mswati III. plant, eine 157 Mio.Dollar teure Kathedrale mit Platz für 30,000 Gläubige bauen zu lassen. Ein von ihm einberufenes Komitee hat die Bevölkerung zu Spenden aufgerufen. Aktivisten verurteilen den Aufruf. Das kleine Swaziland ist sowieso eines der ärmsten Länder der Welt und hat wegen der zurzeit herrschenden Dürrekatastrophe den Notstand ausgerufen. Kirchliche und UNO Organisationen versehen bereits 200,000 Menschen, ein Sechstel der Bevölkerung, mit Lebensmitteln und Wasser. Mehr Hilfe wäre nötig, doch die berüchtigte Verschwendungssucht des Herrschers erschwert das Fundraising.
Liberia – „National Institute of Health“ Studien haben gezeigt, dass die meisten Überlebenden auch sechs Monate nach der Entlassung aus Betreuungseinrichtungen unter Schwäche, Gedächtnisverlust und Depressionen leiden, die eine Rückkehr ins normale Leben erschweren. Auch werden viele von der Gemeinschaft und sogar ihren Familien ausgegrenzt. Besorgnis erregt auch die nachgewiesene sexuelle Übertragung des Virus bei Überlebenden.
Sudan – Etwa 350,000 Flüchtlinge aus Eritrea, Somalia und Südsudan halten sich im Sudan auf, meist in isolierten Lagern ohne Aussicht auf Arbeit und Einkommen. Der Staatsekretär des Deutschen Entwicklungsministers kündigte bei seinem Besuch an, dass Flüchtlinge Ausbildung und Beschäftigung in landwirtschaftlichen und handwerklichen Gebieten bekommen sollen. Auch werden die lokalen Gemeinden in Wasserversorgung sowie in Schul- und Krankenhaussanierung unterstützt. Zusammen mit den UNO Hilfsorganisationen vor Ort will Deutschland Fluchtursachen bekämpfen helfen.
Uganda – Ein gerade verabschiedetes Gesetz beschließt, dass nur ein Ugander Vormund eines verwaisten oder armen Kindes sein kann. Bis jetzt war es möglich, dass Fremde binnen weniger Tage im Land eine rechtliche Vormundschaft erhalten konnten. Das Gesetz soll Kinder auch vor eventuellen Menschenhändlern schützen, die manchmal sogar Eltern mit Versprechen eines Studiums überlisteten, ihre Kinder abzugeben.
Südsudan – Das von Krieg zerrüttete Land wurde gestern bei dem Treffen in Arusha als sechstes Mitglied in die Ostafrikanische Gemeinschaft (EAC) aufgenommen. Zu den ursprünglichen Ländern: Kenia, Tansania und Uganda kamen später Ruanda und Burundi dazu. Ziel der Gemeinschaft ist die Festigung der wirtschaftlichen, politischen, sozialen und kulturellen Zusammenarbeit im Hinblick auf eine gemeinsame Währung und langfristig eine Föderation. Die Mitgliedstaaten bemühen sich zurzeit, Konflikte in Südsudan und Burundi zu lösen. Den Anspruch Burundis, den diesjährigen Vorsitz zu führen, haben sie abgewiesen.
Kongo-RDC – Der Bischof von Bokungu-Ikela, Fridolin Ambongo Besungu, hat an die EU-Mitgliedstaaten appelliert, dass die laufenden Verhandlungen zu klaren Gesetzen führen müssten. Eine freiwillige Selbstverpflichtung der Hersteller von Mobiltelefonen, Computer, Autos und elektrischen Geräten, die Beschaffungskanäle anzugeben, sei nicht genug, um sicherzustellen, dass durch ihre Einkäufe keine bewaffneten Konflikte finanziert werden. Zu viel Leid ist schon den Menschen, auch den Kindern, durch den Reichtum in ihrem Boden zugefügt worden.
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