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Simbabwe – Weil man bei einer ungeplanten Zwischenlandung in Harare eine blutige Männerleiche an Bord entdeckte, wurde das amerikanische Frachtflugzeug, das, von München kommend, Millionen Rand Bargeld für die südafrikanische Zentralbank transportierte, beschlagnahmt und die sechs-köpfige Crew festgenommen. Ermittlungen vor Ort haben begonnen.
Tansania – Präsident Magufuli hat schon manches gewagt und viele Tansanier geschockt, andere beglückt. Er kämpft gegen Korruption und Steuerhinterziehung, auch in Regierungskreisen, und drängt auf Sparmaßnahmen, um den Staatshaushalt zu sanieren. Kritik wird laut, dass er zu viel alleine tut statt kompetente Minister zu beauftragen. Aber Magufuli hat Hoffnungen geweckt, dass Veränderung möglich ist, nicht nur in Tansania auch in Nachbarstaaten, wo die Sehnsucht nach Transparenz und guter Regierungsführung ständig wächst.
Burundi – Bei der Explosion von mindestens fünf Handgranaten in Bujumbura wurden am Montagmorgen viele Menschen verletzt. Man spricht auch von einem toten Kind. Da die Granaten von Motorrad Taxis geworfen wurden, sind diese Fahrzeuge im Stadtzentrum nun verboten. Die Bewohner der Hauptstadt glauben, dass man sie durch solche Angriffe „in Angst und Schrecken versetzen will“. Seit April 2015, als Nkurunziza seine dritte Amtszeit durchsetzte, beschuldigen sich Regime und Opposition gegenseitig, für die Gewalt und den Flüchtlingsstrom verantwortlich zu sein.
Mali – Ansar Dine, die al-Qaida nahe Terror-Gruppe, die sich zu dem Anschlag während des Besuchs von Präsident Gauck in Bamako bekannte, erklärte, dass sie die westliche Einmischung missbilligt und warnte vor weiteren Angriffen. Das deutsche Kontingent soll die 10,000 Mann starke Minusma-Truppe unterstützen, die das Land vom Terror befreien soll. Zur Befriedung des Landes seien jedoch nicht nur militärische Einsätze, sondern bessere Lebensbedingungen und Perspektiven notwendig, sagte Gauck.
Südafrika – Erst als zwei Oppositionsparteien, die durch Zwischenrufe und Sprechchöre die gestrige Rede Zumas zur Lage der Nation verhindern wollten, des Saales verwiesen waren, konnte der Präsident seine Rede beginnen, in der er den Südafrikanern nicht viel Gutes versprechen konnte. Er selbst steht wegen seiner schlechten Wirtschaftspolitik und Korruptionsvorwürfen unter heftiger Kritik. Auch in den Straßen Kapstadts kam es zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Polizei.
Südsudan – Als Teil des Friedensabkommens hat Präsident Kiir heute seinen erbitterten Gegner und früheren Vizepräsident Machar offiziell wiederernannt. Die Entlassung des letzteren vor knapp drei Jahren hat zu dem blutigen Bürgerkrieg geführt, der Tausende Opfer forderte und über 2 Mio. Menschen entwurzelte. Machar, im Moment außer Landes, begrüßte die Entscheidung, wird aber erst nach Juba zurückkehren, wenn die nötigen Sicherheitsmaßnahmen getroffen sind.
Nigeria – Fast zeitgleich mit Präsident Gaucks Besuch in einem Flüchtlingscamp in Abuja sprengten sich in einem Lager bei Maiduguri zwei junge Mädchen in die Luft während Hunderte auf die Essensausgabe warteten; sie töteten 60 Menschen und verletzten 80 weitere. Eine dritte Attentäterin machte einen Rückzieher, als sie hörte, dass ihre Eltern und Geschwister sich im Camp aufhielten. Präsident Gauck erfuhr von bewegenden Schicksalen. Binnenflüchtlinge erhalten so gut wie keine Unterstützung. In einem Treffen mit Staatschef Buhari geht es um eine intensivere Zusammenarbeit zwischen Nigeria und Deutschland.
Sudan – Seit Mitte Januar sind mindestens 38,000 Menschen vor erneuten heftigen Kämpfen in der Krisenregion Darfur geflohen, die höchste Zahl von Binnenflüchtlingen im letzten Jahrzehnt. 90% von ihnen sind Frauen und Kinder. In der südlichen Bergregion könnten, laut UNO Berichten, noch Tausende mehr unterwegs sein. Dabei leben bereits 1,5 Mio. Flüchtlinge in 60 Lagern über Darfur verstreut. Der Konflikt zwischen schwarzafrikanischen Ethnien und von Khartum unterstützten arabischen Gruppen läuft seit 15 Jahren und forderte bereits 300,000 Opfer; über zwei Millionen Menschen sind geflohen.
Tschad – Idriss Déby, seit dem Putsch in 1990 an der Macht, will die Wahl im April gewinnen. Danach ist er bereit, begrenzte Amtszeiten einzuführen. Kritiker beschreiben ihn als repressiven Herrscher, der nichts von freien Wahlen und Meinungsäußerungen hält. Doch hat er als wichtiger Verbündeter Frankreichs eine führende Rolle in der Kampagne gegen die militanten Islamisten in der Region gespielt. Von ihm erhofft man nun, dass er Boko Haram stoppt. Seine Hauptstadt N’Djameni ist der Stützpunkt der gemeinsamen Armee gegen diese Terror-Miliz.
Kenia – Nicht alle der über 600,000 somalischen Flüchtlinge in Kenia leben in großen Lagern, wie Dadaab, das zeitweise 500,000 Bewohner hatte. Viele der „fremden Gäste“ kommen bei Familien unter, die selbst arm sind. Dann aber profitiert das Land auch durch die Flüchtlinge: Hunderte Kenianer finden Arbeit bei den Hilfsorganisationen, und die Bedürfnisse der vielen Flüchtlinge steigern die Produktion. Der Lagerkomplex Dadaab ist ein Geschäfts – und Handelszentrum geworden, mit einer besseren Infrastruktur als viele andere Landesteile.
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