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Kap Verde – Die größte Oppositionspartei MpD (Bewegung für Demokratie) kam bei der Wahl auf 53% und löste so die Regierungspartei ab. Grund für den Wechsel ist die schlechte Wirtschaftslage, sowie wachsende Staatsschulden und Arbeitslosigkeit. Ob es unter dem neuen Ministerpräsidenten Correia e Silva, bis 2015 Bürgermeister der Hauptstadt Praia, ein Wirtschaftswunder gibt, bleibt abzuwarten.
Kongo-RDC – Der Ex-Vizepräsident wurde vom Internationalen Strafgerichtshof (IStGh) wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen verurteilt. Er hat die Soldaten unter seinem Kommando ungehindert foltern, morden, plündern und vergewaltigen lassen. Das Strafmaß wird später verkündet. Die Reaktionen zum Urteilsspruch sind gemischt, doch HRW würdigt das Urteil als „Sieg für die Opfer sexueller Gewalt“.
Niger – Präsident Issoufou kam bei der Stichwahl auf 92% der Stimmen, sein inhaftierter kranker Gegner nur auf 7%. Die Opposition hatte zum Boykott aufgerufen und protestiert jetzt gegen das Ergebnis, doch der Wahlkampf ihres Kandidaten war mit Intrigen bestückt, so dass ein Sieg unmöglich war. Präsident Issoufou selbst will nach seiner zweiten Amtszeit zurücktreten. Trotz seiner vom Westen geschätzten Bemühungen gegen den Terror in Westafrika wird die Lage in Niger immer prekärer. Im Norden und Westen wird das Land von al-Qaida bedroht; im Süden wütet Boko Haram.
Benin – Talon hat die Wahl gewonnen; sein Kontrahent Zinsou, bis jetzt Premier, hat seine Niederlage eingeräumt. Die Amtsübergabe soll am 6. April sein. Talon ist mit Baumwolle, Benins wichtigstem Exportgut, reich geworden. Forbes gibt sein Vermögen mit 400 Mio. Dollar an. Talon gilt als tüchtiger Manager, dem die Bürger einen Bruch mit dem alten korrupten System zutrauen.
Nigeria – Über 4,000 Nigerianerinnen sind letztes Jahr durch die Sahara übers Mittelmeer nach Italien gekommen, um dort in der Prostitution zu landen. Das enge Netz von skrupellosen Menschenhändlern, Anwerbern und Zuhältern, und die Angst der Mädchen vor der Polizei und den magischen Kräften des Juju Glaubens, machen ein Aufdecken und Bestrafen kaum möglich. Nicht nur in Benin City, der Heimat der meisten Mädchen, sondern auch im nigrischen Agadez, dem Drehkreuz des Menschenhandels, ist das Geschäft zum wichtigen Wirtschaftszweig geworden, den niemand aufgeben will.
Mali – Bei einem erneuten Versuch, ein Luxushotel in Bamako zu überfallen, wurden die Angreifer abgewehrt; einer wurde erschossen, zwei weitere festgenommen. Niemand von der im Hotel untergebrachten Ausbildungsmission wurde verletzt. Die Bundeswehr ist mit 200 Soldaten an dem Programm beteiligt. Inzwischen hat die Terrorgruppe AQIM (al-Qaida im Islamischen Maghreb) die Verantwortung für den Anschlag übernommen, dieselbe Gruppe, die im November den tödlichen Überfall in Bamako verübte und vor einer Woche am Strand der Elfenbeinküste das Chaos verursachte.
Guinea – Über 800 Menschen, die Kontakt mit den vier neuen Ebola-Opfern hatten, sollen die nächsten drei Wochen in Quarantäne verbringen. In der Ebola-Epidemie, die 2013 in Westafrika ausbrach, starben in Guinea und den Nachbarstaaten Liberia und Sierra Leone 11,000 Menschen. Alle drei Länder erlebten, nachdem die Krankheit unter Kontrolle war, mehrere Male ein Aufflackern von Ebola, sind aber bereit, schnell zu reagieren.
Mauretanien – Mit 2,5 km sind sie unter den längsten Zügen der Welt. Zwischen 16 und 20 Stunden brauchen sie, um das Eisenerz von Zouérat im Norden zur Hafenstadt Nouadhibou im Westen zu bringen. Manchmal transportieren sie auch Tiere, Obst und immer wieder freie Passagiere, bei den extremen Temperaturen sowie Sand und Staub nicht ungefährlich. Erzbergbau ist einer der wichtigsten Wirtschaftszweige in dem armen Wüstenstaat.
Mosambik – Seit Dezember sind 11,500 Mosambikaner nach Malawi geflohen. Frelimo und Renamo beschuldigen sich gegenseitig, für die Gewalt in der Tete Provinz verantwortlich zu sein. Weil die Bedingungen in dem Grenzort Kapise die humanitären Mindeststandards total verfehlen, hat Malawi sich entschlossen, das 65 km von der Grenze entfernte Lager Luwani wieder zu öffnen, wo während des Bürgerkrieges tausende Mosambikaner Schutz fanden.
Kamerun – Seit der Gesetzesänderung Ende 2014 hat Kamerun zu drakonischen Maßnahmen gegriffen und, wie die Justizbehörde in Yaoundé mitteilte, 89 Terrorverdächtige zum Tode verurteilt. Weitere 850, denen Zusammenarbeit mit Boko Haram vorgeworfen wird, sitzen im Maroua im Norden Kameruns im Gefängnis. Unter ihnen sind neben Kamerunern auch Nigerianer und Tschader.
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