Uganda – Über 383.000 Südsudanesen sind seit Juli nach Uganda geflohen, etwa 2.400 pro Tag, im Ganzen etwa 600.000. Uganda soll weltweit mit die großzügigste Flüchtlingspolitik haben. Viele Ugander waren selbst mal Flüchtlinge und fühlen sich verpflichtet, zu helfen. Flüchtlinge dürfen arbeiten, genießen Sozialleistungen und können ein kleines Stück Land bebauen. Mit Flüchtlingen aus Burundi, Ruanda, Somalia und dem Kongo kommt die Zahl auf 900.000; so ist Uganda das drittgrößte Aufnahmeland in Afrika, nach Äthiopien und Kenia. Unter Einheimischen rührt sich Unwille, dass es den Neuankömmlingen besser geht als ihnen selbst. Das Land kommt an seine Grenzen und, obwohl Land und Rationen reduziert werden müssen, können die Flüchtlinge überleben.
Mosambik – Nach der Unabhängigkeit und während den jahrelangen Bürgerkriegen verursachte der Exodus der Ärzte einen akuten Personalmangel. Geburtskomplikationen bedeuteten Tod. Seit 1984 werden Krankenschwestern für Notoperationen ausgebildet. Allein in 2010 haben die chirurgischen Techniker – „técnicos de cirurgia“ – 92 % aller Operationen für Kaiserschnitt, Uterus Ruptur oder ektopische Schwangerschaft in ländlichen Krankenhäusern vorgenommen und konnten so die Müttersterblichkeit halbieren. Andere Länder, wie Südsudan, streben ähnliche Lösungen an.
Südafrika – Das zurzeit in Durban tagende Weltwirtschaftsforum für Afrika muss feststellen, dass nur 20% der Afrikaner von dem Wirtschaftsboom profitieren. Die andern driften weiter in die Armut und Perspektivlosigkeit. Laut Oxfam wächst die Zahl der Slum Bewohner rasant. Die Ungleichheit - allein in Südafrika besitzen zwei Milliardäre so viel wie 50% der ärmeren Bevölkerung – behindert Wachstum und frustriert Millionen Jugendliche, die umsonst nach Bildung und Arbeit ausschauen. Afrika braucht die Zusammenarbeit aller Staaten, die Expertise internationaler Partner und ein funktionierendes Wirtschaftssystem.
Ägypten – Papst Franziskus war auf vierfache Einladung nach Ägypten gereist. Sein Besuch war ein „Zeichen des Friedens für Ägypten und die Region“. Er stärkte die Christen, traf sich mit Präsident al Sisi und dem koptischen Papst Tawadros II. und besuchte die Friedenskonferenz an der Al-Azhar Universität. Ägypten sei mit seinem historischen und religiösen Erbe verpflichtet, sich für einen dauerhaften Frieden einzusetzen.
Guinea – Conakry, Guineas 2.5 Mio. Einwohner Hauptstadt, wurde von UNESCO zur „Welt Buch Hauptstadt 2017“ gekürt, nach Alexandrien und Port Harcourt die dritte Stadt Afrikas. Für die Menschen in Guinea, die über 60% Analphabeten sind, ist es eine Chance, an Bücher zu kommen, neue und alte, und durch Lernprogramme ihr Wissen aufzubessern. „Nicht nur kaufen, sondern auch lesen“ ist die Parole. Präsident Condé möchte auch Guineas literarische Pioniere ehren, darunter Tierno Monenembo und Camara Laye, dessen Roman „The African Child“ als Buch und Film noch beliebt ist. Landesweit werden Schulbücher und Schreibmaterial verteilt, und in Conakry erhält jede Kommune ein Medien Zentrum, um den Eifer zu erhalten.
Südafrika – Die Regierung schätzt, dass über 600.000 behinderte Kinder im Land keine Ausbildung erhalten, weil entweder die Ressourcen fehlen oder die Kinder in der Gesellschaft stigmatisiert sind. Oft wird die Behinderung als Fluch gesehen und die Kinder werden versteckt gehalten. Es gibt nicht genug passende öffentliche Schulen, und Privatschulen sind zu teuer. Jetzt hat das Bildungsministerium extra Zuwendungen an Schulen gemacht, die Kinder mit besonderen Bedürfnissen aufnehmen.
Niger – Acht Menschen, darunter fünf Kinder, waren unterwegs nach Algerien, um von dort nach Europa zu gelangen. Sie wurden von den Menschenschmugglern im Stich gelassen und sind an Durst gestorben. Vier weitere Männer konnten, obwohl bereits stark dehydriert, noch gerettet werden. Vor dem Abkommen zwischen Niger und Algerien, das den Menschenhandel fahndet, war die Zahl der Toten in der Wüste entschieden größer.
Somalia – Der 4.400 Tonnen Zerstörer Daejoyoung mit einer Crew von 300 will vor der somalischen Küste eine Anti-Piraten Übung vornehmen. Südkorea hat bereits eine Einheit im Golf von Aden als Teil des globalen Bemühens, die Piraterie zu besiegen.
Nigeria – Eine Gruppe prominenter Nigerianer drängt Präsident Buhari, eine medizinische Auszeit zu nehmen. Seit Januar ist die Gesundheit des Staatschefs wichtiges Thema. Buhari war fast zwei Monate zur Behandlung in England, ist aber offensichtlich noch krank und arbeitet von zu Hause aus. Er schweigt über sein Befinden. Nachdem er bei zwei Kabinettsitzungen und sogar beim letzten Freitagsgebet nicht erschien, ist die Sorge groß, dass nochmal ein Staatschef im Amt sterben könnte, wie Yar’Adua im Mai 2010. Buharis Frau Aisha nennt die Befürchtungen übertrieben.
Fast ein Zehntel aller Sprachen im Kongo beheimatet
Kongo-RDC – Das riesige, weit ausgestreckte Land mit 71 Mio. Einwohnern ist die Heimat von etwa 450 Sprachen, 9% von den rund 5000 Sprachen weltweit. Die meisten sind gesprochen, nicht geschrieben. Von den Minderheitssprachen sind die Aufzeichnungen der christlichen Missionare im 19. Jahrhundert die einzigen Dokumente für heutige Philologen. Vier Sprachen haben sich in Gericht, Grundschule und Lokalzeitungen durchgesetzt: Lingala in Kinshasa und im Nordwesten, Kikongo im Westen, Tshiluba in der Mitte und Kisuaheli im Osten. Amtssprache und Sprache der Reichen ist Französisch. Jahrzehntelange Kriege, Armut, Abwanderung in die Städte sind für das Verschwinden weiterer Sprachen verantwortlich.