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Südsudan – Berichte, dass der Rebellenführer und frühere Vize Präsident Riek Machar, der sich seit Oktober in Südafrika zu medizinischen Zwecken aufhält, unter Hausarrest stehe, werden stark dementiert. Er sei ein „Gast der südafrikanischen Regierung“. Südsudan will ihn aus dem Weg haben – „schweigend im Exil“ – doch Machar plant, sobald er ein Visum für ein Nachbarland erhält, durch dieses wieder in den Südsudan zurückzukehren.
Kongo-RDC – Sr.Clara Agano Kahambu, Leiterin einer Schule und des Pastoralzentrums in Bukavu, Süd-Kivu Provinz, wurde Ende November in ihrem Büro erstochen. Sie war erst 40 Jahre alt, eine Kämpferin für Frauenrechte und Schützerin benachteiligter Mädchen. Im Vorfeld der Wahlen steigt die Welle der Gewalt und, trotz Polizei - und Militärpräsenz, häufen sich die Attacken gegen die Bevölkerung, sagte ein Sprecher von „Justitia et Pax“.
Nigeria – Fast 400.000 Kinder in Nordnigeria hungern; jedes 5. könnte sterben, wenn nicht bald Hilfe kommt, warnt das UN-Kinderhilfswerk UNICEF. Grund für den Hunger sind keine Wetterphänomene, sondern die massenhafte Flucht vor der Boko Haram Terrormiliz. Wenn die Bevölkerung nicht an einem Platz bleiben und dort Pflanzen und ernten kann, ist der Hunger vorprogrammiert. Frühwarnungen gehen meist ungehört.
Simbabwe – Nach der langen verheerenden Dürre sind seit Beginn der Regenzeit bereits 31 Menschen ertrunken, und 13 Schulen sowie hunderte Wohnhäuser zerstört. Sturzfluten sind auch in Städten zu erwarten, wo Abwasserkanäle blockiert sind. Landesweit können mangelnde sanitäre Anlagen und schlechte Müllbeseitigung zur Ausbreitung von Krankheiten führen. Die Regierung warnt die Bevölkerung zu Vorsorge und Vorsicht.
Ägypten – Einer ihrer Kämpfer habe einen Sprengstoffgürtel in dem für Frauen vorbehaltenen Seitentrakt gezündet. Deshalb sind auch die meisten der 25 Toten Frauen. Orthodoxe Kopten sind die größte christliche Kirche in Ägypten – etwa 10% der 90 Mio. Einwohner. Man wirft ihnen vor, den Sturz des islamistischen Präsidenten Mursi unterstützt zu haben.
Gambia – Westafrikanische Staatschefs von Nigeria, Liberia, Ghana und Sierra Leone sind unterwegs nach Banjul, um Yahma Jammeh zu überreden, zurückzutreten. Vor ein paar Tagen hatte er, zum Staunen aller, seine Wahlniederlage anerkannt. Jetzt will er nicht von der Macht lassen. Er lasse sich nicht betrügen, wetterte der autoritäre exzentrische Führer, es müsse Neuwahlen geben. Zur selben Zeit trifft sich auch der UNO-Sicherheitsrat, denn die Lage ist ernst. Sollte Jammeh nicht nachgeben, könnte dem kleinen, seit 22 Jahren geknebelten Land, neue Gewalt bevorstehen.
Simbabwe – Die luxusgierige Frau des Präsidenten kaufte sich einen Ring für 1.4 Mio. Dollar. Bezahlt wurde er von Mugabes Konto in Harare. Bei der Lieferung nahm Grace den Ring nicht an, sondern verlangte volle Rückzahlung auf ihr Konto in Dubai. Da der libanesische Händler dem nicht nachkommen konnte, beschlagnahmte sie seine drei Immobilien in Harare. Der Händler Jamal Ahmed hat nun Klage gegen sie und ihren Sohn aus erster Ehe eingereicht. „Abscheulich“ sei der Ring, weil er erstanden wurde während Millionen Simbabwer hungern, Kinder keine Schule und Kranke keine Medizin haben.
Uganda – Als Kind wurde er von Joseph Kony LRA verschleppt; als Mann war er einer der Kommandeure; jetzt steht Dominic Ongwen in Den Haag vor Gericht, während der Anführer der „Widerstandsarmee des Herrn“ noch gesucht wird. Zehntausende Kinder wurden damals Opfer der Rebellengruppe. 100.000 Menschen wurden von der LRA hingerichtet, über zwei Mio. vertrieben. Die Gruppe ist inzwischen geschwächt und zerstritten. Ongwen weist die Anklage: Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit, zurück, weil er selbst Opfer war. Doch für die vielen Betroffenen wäre der Prozess eine Bestätigung der Rechtsstaatlichkeit.
Nigeria – Die noch im Bau befindliche Kirche der „Reigners Bible Ministry“ im Südosten des Landes, die nach Fertigstellung 10.000 Gläubigen Platz bieten sollte, ist am Samstag während einer Bischofsordination eingestürzt, erst das Dach, dann das ganze Gebäude. Bergungsarbeiten sind schwierig. Man spricht von über 200 Toten, und immer kämen noch weitere Leichen dazu. Unter den Ehrengästen war der Gouverneur von Akwa Ibom, der sofort Hilfe und Ursachen – Untersuchung versprach und zwei Tage Trauer für die Provinz anordnete. Gebäudeeinstürze sind häufig, meist wegen unzureichendem Baumaterial und Umgehung von Baugesetzen.
Ghana – Oppositionsführer Nana Akufo-Addo hat die Wahl am vergangenen Donnerstag klar gewonnen. Die Bischofskonferenz, unter Anderen, gratulierte dem Sieger, erinnerte ihn aber auch daran, seine Wahlversprechen - Arbeit für junge Menschen und Kampf gegen die Korruption - einzulösen. Dem scheidenden Präsidenten Mahama dankte sie für die Geste eines „echten Staatsmanns“, die Wahlniederlage ruhig anzunehmen, dem Neuen zu gratulieren und die weitere Zusammenarbeit zuzusagen. Der Machtwechsel wurde besonders in Accra, wo sich lange Autokorsi bildeten, laut gefeiert.
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