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Simbabwe – Beim Wäschewaschen im Bangala Damm, Masvingo Provinz, wurde am Sonntag eine von zwei Frauen von einem Krokodil geschnappt. Die übel zugerichtete Leiche konnte erst am nächsten Tag geborgen werden. Knapp zwei Wochen davor war das Opfer ein Junge, der am Save Fluss durch Fischfang sein Schulgeld verdienen wollte. Letzte Woche wurde an einem Damm in Hwange wieder ein Fischer geschnappt.
Südafrika – Südafrikas „eiserne Lady“ und Zumas „beste Feindin“ erhielt für ihren Kampf gegen Korruption und Amtsmissbrauch die Anerkennung Deutschlands. Bis Oktober war die 54-jährige Juristin Südafrikas „Public Protector“. Sie, die an der 1994 Verfassung mitgearbeitet hatte, ließ sich durch keine Bedrohung vom Schutz des gemeinsamen Erbes abbringen. Hartnäckig und mutig deckte sie Zumas Verwendung von Steuergeldern für seine Luxuswohnanlage Nkandla und seine enge Verbindung zur Unternehmerfamilie Gupta auf. Auch der Präsident steht nicht über dem Gesetz. Bescheiden trotz aller Ehrung will sie resolut gegen Armut und Ungerechtigkeit in Südafrika kämpfen.
Ghana – Großflächige Abholzung, die Energiekrise und Degradierung des Ackerbodens haben viele Menschen ihrer Lebensgrundlage beraubt. Die ganzjährige Produktion von Bambuskohle soll Boden und Natur zur Regenerierung helfen. Bambus ist reichlich vorhanden, wächst extrem schnell - 90 cm am Tag - , kann emissionsarm karbonisiert werden und brennt heiß, lange und sauber. Weitere Entwicklungsstufen sind, laut der Initiatoren des Projekts, eine ökologische Plantage, eine Biogasanlage und ein „grünes Innovationszentrum“.
Senegal – Am letzten Wochenende waren hunderttausende Muriden auf der jährlichen Pilgerfahrt zur heiligen Stadt Touba. Die Sufi-Bruderschaft wurde Ende des 19. Jahrhunderts von Amadu Bamba gegründet und ist gesellschaftlich und wirtschaftlich eine der einflussreichsten Kräfte des Landes. Sie kommen mit Lastwagen und Eselskarren. Sogar die 200 km westlich gelegene Hauptstadt Dakar scheint verlassen. Arbeitsmigranten kommen aus New York, Rom und Paris geflogen. Muriden suchen die Nähe Gottes durch harte Arbeit und lange Pilgerwege.
Kenia – Im Grenzgebiet zu Somalia haben Bewaffnete eine Schule während des Schlussexamens gestürmt und um sich geschossen. Sechs zur Wache aufgestellte Polizisten konnten sie vertreiben. Es ist noch nicht klar, ob es sich wieder um eine al-Shabaab Gruppe handelt. Die Ermittlungen gehen weiter und die Sicherheitsvorkehrungen werden verschärft.
Malawi – Ein 45jähriger Mann soll bei sexuellen Initiationsriten über 100 Mädchen auf Wunsch von deren Eltern entjungfert haben, obwohl er von seinem HIV-positiv Status wusste. „Hyänen“ nennt man die Männer, die diesen Dienst sowie die „Reinigung“ von Witwen gegen Bezahlung tun. Die Regierung kämpft gegen die archaische Tradition, die man als „organisierte Vergewaltigung“ bezeichnen könnte. Das Risiko von Krankheitsübertragung und ungewollter Schwangerschaft ist groß. Zwei Jahre Zwangsarbeit lautet die heute verhängte Strafe.
Libyen – Beim Streit zwischen zwei verfeindeten Stämmen in der Wüstenstadt Sabha kamen 18 Menschen ums Leben und 50 weitere wurden verletzt. Es gab Straßenkämpfe und Artellerie Beschuss. Die Hilfsorganisation „Roter Halbmond“ verlangte einen Waffenstillstand, damit Zivilisten flüchten könnten. Auch wurden Hilfsgüter und Mediatoren aus andern Ethnien eingeflogen. Schulen blieben geschlossen.
Simbabwe – Zum ersten Mal in seiner langen Amtszeit sprach der 92jähhrige Diktator am Wochenende vor Kriegsveteranen von einem möglichen Rücktritt, aber zu seiner Zeit und unter seinen Bedingungen. Die Zeiten seien kritisch, das Geld reiche kaum für Beamtengehälter; die Briten und Amerikaner seien geschlagen; ein „regime-change“ (Regierungswechsel) sei angebracht. Die unausgeschöpften Reichtümer des Landes, von denen er sprach, sind jedoch zweifelhaft. Mugabes Partei, die ZANU-PF, behauptet, Mugabe sei ihr Kandidat für die 2018 Wahl und würde erst am Ende der Amtszeit in 2023 zurücktreten, wenn er 99 Jahre alt ist.
Südafrika – Weil er unbefugt ihr Land betrat, eine Abkürzung zu seiner Township, haben zwei weiße Farmer den jungen schwarzen Mann festgehalten, in einen Sarg gezwängt und gedroht, ihn mit Benzin zu übergießen und anzuzünden. Er flehte um Erbarmen, aber sie hielten ihn stundenlang gefesselt. Die Täter stehen jetzt in Middelburg vor Gericht; das Opfer ist heute noch traumatisiert. Der Fall zeigt, dass Rassismus auch nach dem Ende von Apartheid weiter lebt.
Mosambik – Trotz massiver Unwegsamkeit hat Mosambik beachtliche Gewinne im Kampf gegen Armut zu verzeichnen. In den letzten 25 Jahren hat sich die Zahl der Bürger, die unter der Armutsgrenze leben, halbiert. Trotzdem bleibt Mosambik ein armes Land, vergleichbar mit anderen einkommensschwachen Ländern wie Tansania. Es besteht immer noch der Vertrauensmangel zwischen Frelimo und Renamo und zwischen der Regierung in Maputo und den internationalen Geldgebern und Investoren, der effektive Entwicklung verhindert.
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