Obwohl Donald Trump mehrmals Präsident Al-Sisi als verlässlichen Partner im Kampf gegen den Terrorismus bezeichnet hatte, kürzte er überraschend das wirtschaftliche und militärische Hilfspacket um 100 Millionen Dollar und schob die Zahlung von weiteren 200 Million hinaus. Als Grund wurden Menschenrechtsverletzungen und Behinderung der Zivilgesellschaft angegeben. Die jährliche Hilfe der USA an Ägypten beträgt 1,5 Milliarden Dollar.
Mali – Einen Tag nach einem Anschlag in der Hauptstadt von Burkina Faso wurden gleich zwei UN-Stützpunkte, in Timbuktu und Douentza, von islamistischen Rebellen angegriffen. 19 Menschenn kamen ums Leben. In der Region ist vor allem Al Qaida im Islamischen Maghreb (AQMI) aktiv.
Südsudan – Die Kathedrale von Wau, der zweitgrößten Stadt des Landes, beherbergt 10.000 Flüchtlinge. Im UN-Lager in der Stadt leben weitere 40.000. Im April und wieder im Juni richtete die Armee ein Blutbad in der Stadt an, dem über 400 Menschen zum Opfer fielen, darunter auch drei Mitarbeiter des Welternährungsprogramms (WFP). Das größte Problem ist seitdem die Nahrungsmittelversorgung.
Südsudan – 54 israelische Bürger haben eine Petition eingereicht, um die Umstände einer Lieferung von Galil ACE Gewehr an eine der Regierung nahestehende Miliz zu klären. Die israelische Regierung wies die Petiton zurück. Israels Waffenlieferungen nach Afrika sind in den letzten Jahren von 71 auf 318 Millionen Dollar angestiegen.
Liberia – George Weah, von Fans „King George“ genannt, ist der einzige Afrikaner, der „Fußballer des Jahres“ wurde. Seine besten Jahre kickte er für Monaco, Paris und Mailand. In einem Versuch, seine Popularität politisch zu nutzen, unterlag er 2005 Ellen Johnson Sirleaf, der Harvard Absolventin, in einer Stichwahl. Jetzt ist er auf Wahltournee in Trikot mit Namen und Logo seiner CDC Partei. Selbst in Armut aufgewachsen, engagiert er sich seit den 1990 Jahren für humanitäre Projekte. Er will seinem Volk Wege zeigen, die Folgen der Kämpfe zu überwinden. Sein Gegenkandidat in der Oktoberwahl ist ein Warlord aus dem Bürgerkrieg.
Somalia – Als der Schlepper im Golf von Aden kurz vor Jemens Küste „bewaffnete Personen“ erspähte, stieß er seine meist jugendlichen Migranten aus Somalia und Äthiopien ins Meer. Eine Gruppe schaffte es zur Küste, 29 ertranken und 22 sind noch vermisst. Der Schlepper machte sofort kehrt, um seine neuen „Passagiere“ in Somalia abzuholen. Seit Januar nahmen nach IOM Schätzungen rund 55.000 Menschen den kürzeren aber auch sehr gefährlichen Fluchtweg übers Rote Meer.
Sudan – Seit 26 Jahren gibt es Krieg in Südkordofan, neu entflammt in 2011. Al-Bashir lässt Bomben abwerfen; die militanten Rebellengruppen wehren sich gegen die erzwungene Islamisierung. Sie sind in jeder Weise benachteiligt und wollen mehr Selbstbestimmung. Jetzt hat al-Hilu, der Anführer der SPLM-N in den Nuba Bergen und der Blue Nile Region, eine 6-monatige Waffenruhe erklärt. Auch die Regierung in Khartum hatte ein Ende der Kämpfe angekündigt, weil sie eine Annullierung der Sanktionen erhofft.
Kenia – Die meisten Stimmen der gestrigen Wahl sind gezählt. Amtsinhaber Kenyatta soll 55%, sein Gegner Odinga gut 44% erhalten haben. Letzterer wirft dem Gewinner Betrug vor und veröffentlichte auf Twitter die eigenen Ergebnisse. 8.1 Mio. Wähler hätten für Odinga und seine NASA Partei gestimmt und nur 7.2 Mio. für Kenyatta. Für Odinga ist die Diskrepanz klar: Hacker hätten sich Zugang zu dem IT System verschafft und Nutzererkennung und Passwörter des Chefs der Wahlkommission, Christ Msando, benutzt, der eine Woche vor der Wahl tot und mit Folterspuren aufgefunden wurde. Er war für das elektronische Zählsystem verantwortlich, das einen Betrug verhindern sollte. Die Wahlkommission dementiert jegliche Manipulation. Erste Unruhen gab es heute im Südwesten, wo die Polizei mit Tränengas eingriff.
Libyen – Der neue UN-Botschafter in Libyen befürwortet Italiens Versuche, den Migrantenstrom aus Libyen einzudämmen. Über 600.000 Flüchtlinge/Migranten sind seit 2014 nach Italien gekommen. Menschenrechtler, besonders OXFAM, warnen, dass man Menschen nicht an der Flucht aus Libyen hindern und sie auch nicht dahin zurückbringen soll, weil sie dort grausamen Umständen wie Folter, Gewalt, Zwangsarbeit und sexuellem Missbrauch ausgesetzt sind. Die EU müsse sichere Fluchtkorridore schaffen und faire Asylverfahren garantieren.
Südafrika – Präsident Jacob Zuma hat gestern das achte Misstrauensvotum knapp überlebt. Obwohl die Wahl diesmal geheim war, hat die Opposition es nicht geschafft, genügend Stimmen für die Absetzung Zumas zu bekommen. Ein Votum gegen Zuma wäre auch eine Absage an den ANC und der Sturz der Regierung. Zuma werden viele Skandale, sowie Machtmissbrauch, Korruption und eine verheerende Personalpolitik vorgeworfen. Viele Abgeordnete begrüßten den knappen Wahlausgang 177:198 mit Tanzen und Singen.