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Tansania – Präsident Magufuli, der schon für manche Überraschungen sorgte, wird jetzt vorgeworfen, dass er zu radikal gegen Oppositionelle vorgeht und die Medienfreiheit zu stark beschneidet. Als der Oppositionsführer Lissu von Unbekannten überfallen und durch Schüsse verletzt wurde, verhärtete sich die Kritik gegen den Präsidenten und die Regierungspartei. Bei der Bevölkerung jedoch bleibt Magufuli weiter beliebt, denn sein Kampf gegen die Korruption trägt zur Stabilisierung und zum Ansehen Tansanias bei.
Nigeria – Der diesjährige Gewinner des UNHCR-Nansen-Flüchtlingspreis ist Zannah Mustapha, der seinen Posten als Rechtanwalt aufgab und in Maiduguri eine Schule für Kriegswaisen gründete. Kinder von Boko Haram Kämpfern und Regierungssoldaten spielen friedlich zusammen, für Mustapha „eine Schablone für Weltfrieden“. Auch für die Freilassung der Chibok Mädchen setzte sich Mustapha unerschrocken ein. Der Preis wird am 2. Okt. in Genf verliehen. Bekannte frühere Preisträger sind Graca Machel, Luciano Pavarotti und Eleanor Roosevelt.
Algerien – Laut Islamforscher P. Vöcking wird ihre die Zahl allein in Algerien auf mehrere Zehntausend geschätzt. Grund dafür ist die gestiegene Toleranz gegenüber Konvertiten in islamischen Gesellschaften. Weitere Gründe für den Anstieg der Taufen könnten die Ernüchterung über Krieg und wachsende Gewalt auf der einen Seite und der Glaube an den tröstenden Gott der Christen auf der andern Seite sein.
Kenia – Die französische Firma Safran Morpho bat die kenianische Wahlkommission, die Wahlwiederholung nicht am 1. sondern am 26 Oktober vorzunehmen, weil das ganze System der Wähler Identifizierung und Übertragung der Wahlergebnisse nachgerüstet werden muss.
Botswana – Als die Herde aus dem Nationalpark ausbrach, war ihre Freiheit bald zu Ende. Ein Tier überrannte einen Strommast; die fallende Hochspannungsleitung tötete neun Tiere. Mit 135.000 Dickhäutern hat Botswana noch den größten Elefantenbestand. Von den etwa 415.000 Tieren auf dem ganzen Kontinent fallen jährlich rund 30.000 Wilderern zum Opfer.
Mosambik – Immer häufiger werden Patienten nach ihrer Behandlung von ihren Verwandten einfach im Krankenhaus zurückgelassen, praktisch abgeschoben. In Maputo waren es in der ersten Jahreshälfte 67 Patienten, darunter 19 Kleinkinder. Für das geschundene Gesundheitssystem ist die Sorge um die verlassenen Menschen eine extra Belastung.
Uganda – Damit der Präsident noch länger im Amt bleiben kann, haben Abgeordnete der Regierungspartei NRM einen Antrag gestellt, die momentane Altersgrenze von 75 Jahren aufzuheben. So könnte Museveni 2021 wieder antreten. Die Opposition ist wütend aber machtlos. Bei einer Demonstration gegen die Gesetzesänderung wurden 7 Oppositionelle verhaftet. Ihr Büro wurde ausgeräumt. Kritik aus dem Ausland ist spärlich, denn Uganda ist ein starker Verbündeter gegen die islamistischen Milizen, al-Shabaat, in Somalia und bietet zurzeit über einer Million Flüchtlingen aus dem Kongo und Südsudan Schutz und Hilfe.
Somalia – Weil seine somalische Mutter ihm kein Smartphone kaufen konnte, baute der 17-jährige in Kanada lebende Mo Omer sein eigenes, praktisch aus dem Nichts. Es ist wie ein normales Smartphone, sagte der dem BBC Reporter, nur entschieden billiger. Er will es für $180 verkaufen. Anfragen kommen schon aus mehreren Ländern Afrikas.
Tunesien – Menschenrechtler haben endlich erreicht, dass die umstrittene Regelung aufgehoben wurde. Der Sprecher von Präsident Essebsi verkündete die Neuerung der freien Partnerwahl am 14. September. Obwohl etwa 70% der Frauen im Land noch misshandelt werden, zählt Tunesien zu den arabischen Ländern, in denen Frauenrechte am ehesten respektiert werden. Demnächst soll auch das Erbrecht geändert werden.
Sierra Leone – Als die im August von sintflutartigen Regenfällen ausgelösten Fluten, Erdrutsche und Schlammlawinen ganze Stadtgebiete von Freetown begruben und tausend Menschenleben forderten, blieben viele Kinder eltern – und mittellos. Die Waisenhäuser sind überfüllt. Tausende Betroffene sind obdachlos; sie wollen jedoch nicht aus der Gefahrenzone wegziehen, obwohl der Stadtteil nicht neu bebaut werden soll. Hilfsaktionen für die Flutopfer sind angelaufen, doch es wird lange dauern, bis das arme Land die Folgen der Naturkatastrophe überwunden hat.
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