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Uganda – Mehrere Kleinbauern haben sich auf die Produktion von Chia-Samen umgestellt. Das wirft erstaunliche Profite ab, sogar auf kleinen Feldern, und lässt immer mehr Bauern von traditionellen Getreidesorten umsteigen. Chia, Grundnahrungs – und Heilmittel der alten Maya, erobert zurzeit den Gesundheitsmarkt Europas als Superfood und Schlankheitsmittel. In Deutschland wurden 2016 Chia-samen und Goji-Beeren für 42.6 Mio. Euro verkauft. 2014 lag der Umsatz bei nur 1,5 Millionen Euro.
Simbabwe – Als der erfahrene südafrikanische Theunis Botha auf einer Jagd Safari im Gwayi Reservat auf eine Elefantenherde mit Jungtieren stieß, wurde er von einer Elefantenkuh auf den Rüssel genommen. Ein anderer Jäger schoss und traf die Angreiferin. Das riesige Tier fiel und zerquetschte Botha unter sich.
Südsudan – Sie wurde am Sonntag von Präsident Kiir ausgerufen und soll sofort in Kraft treten, um eine Dialogbasis mit den Rebellen zu schaffen und den Hilfsorganisationen sicheren Zugang zu allen Bedürftigen und Hungernden zu ermöglichen. Seinen Gegner Machar schließt er von den Plänen aus. UN-Ermittler sehen die Brutalitäten, die regierungstreue Kämpfer an Zivilisten verübten, besonders letzt in der Stadt Yei, als schwerwiegende Kriegsverbrechen, die auch eine ethnische Dimension aufweisen.
Nigeria – Drei Jahre nach der Geiselnahme und zwei Wochen nach ihrer Freilassung konnten die 82 Chibok Mädchen von ihren Eltern mit Tränen, Lachen, Tanzen und Beten empfangen werden. Schweizer Vermittlungen hatten den Gefangenenaustausch ermöglicht. Medizinische Untersuchungen und Befragung durch den Geheimdienst hatten die Verzögerung verursacht. Der Präsident möchte für die heimgekehrten Mädchen ein Reintegrationsprogramm und einen Schulabschluss sehen.
Mali – Unter den fünf von Papst Franziskus ernannten Würdenträgern ist auch Jean Zerbo, der 74-jährige Erzbischof von Malis Hauptstadt Bamako. In einem Land, das von Norden her von Islamisten Gruppen bedrängt wird, hat Zerbo sich in Friedensverhandlungen engagiert und auch über die Grenzen hinaus gewirkt. Er kämpft gegen Ausgrenzung und für Versöhnung und Solidarität. Nur 2% von Malis Bevölkerung sind Katholiken. Das Konsistorium soll am 28. Juni stattfinden.
Simbabwe – In Simbabwes zweitgrößter Stadt Bulawayo haben gestern Jugendliche und Kriegsveteranen Vertreter von Zanu-PF mit Messern, Steinen und Prügeln attackiert, weil sie die Parteiführung in der Provinz nicht anerkennen. Aber auch innerhalb der Regierungspartei ist die Spaltung der rivalisierenden Konkurrenten groß, während sie sich aufstellen, um den 93jährigen Langzeitherrscher Mugabe abzulösen.
Sambia – Hakainde Hichilemas Frau hat die internationale Gemeinschaft gebeten, ihrem Mann zur Freiheit zu verhelfen. Er soll wegen Hochverrats vor Gericht erscheinen. Zivilgesellschaft und Investoren sind besorgt, dass die Erosion der Demokratie das bisher verhältnismäßig ruhige Land Sambia in eine Diktatur absinken lässt.
Libyen – Reformtreue Truppen sollen mehr als 140 rivalisierende Kämpfer und Zivilisten getötet haben. Die Soldaten waren unbewaffnet; die meisten seien hingerichtet worden. Minister und Kommandeur wurden suspendiert. UN-Sonderbeauftragter Kobler ist entsetzt. Zwar gibt es seit dem Sturz Gaddafis immer noch Konflikte, die auch den Kampf gegen die Schlepperbanden erschweren, aber es gab kürzlich auch Annäherungen.
Tunesien – Um die Wirtschaft anzukurbeln, will die Regierung den korrupten Eliten, die sich unter dem Regime von Ben Ali bereichert haben, die Strafen erlassen, in der Hoffnung, dass die Geschäftsleute wieder stärker in die heimische Wirtschaft investieren. Viele Tunesier sehen in der Amnestie einen Verrat an den Idealen des Arabischen Frühlings. Deshalb gehen sie auf die Straße. Staatschef Essebsi droht, die Armee gegen Demonstranten einzusetzen.
Kongo RDC – Vorgestern Nacht haben 100 Bewaffnete das Zentralgefängnis in Kinshasa gestürmt, den Sektenführer Nsemi und 50 Anhänger befreit und Teile der Strafanstalt zerstört. Nsemi und seine „Bundu dia Kongo“ Bewegung fordern die Wiederherstellung eines Königreiches Kongo, wie vor der Kolonialzeit. Der blutige Konflikt in der Kasai Provinz hat einen ähnlichen Hintergrund. Die wirkliche Ursache aller Proteste ist Kabilas Weigerung, endlich zurückzutreten. Die Leute meinen, dass die traditionellen Führer, Nachkommen der Könige und Zauberer, als einzige die Macht hätten, Kabila aus dem Amt zu zwingen.
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