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Kenia – Oppositionsführer Raila Odinga hat beim Obersten Gericht ein 9000-seitiges Dokument eingereicht, um den Wahlsieg von Präsident Uhuru Kenyatta anzufechten. Nach der offiziellen Verkündigung der Wahlresultate, nach denen Kenyatta 54% und Odinga 44,7% der Stimmen erhielt, kam es in den Oppositionshochburgen zu Protesten, bei denen 100 Menschen ihr Leben verloren.
Gambia – Justizminister Abubacarr Tambadou will eine Wahrheits-, Versöhnungs- und Entschädigungskommission einsetzen, die die Menschenrechtsverletzungen unter der 22-jährigen Herrschaft von Präsident Yahya Jammeh aufarbeiten und Opfer entschädigen soll. Ob das kleine Land die nötigen Ressourcen für so ein ambitioniertes Projekt aufbringen kann, ist jedoch zweifelhaft.
Nigeria – Das Bundesland Borno, das am meisten vom Terror der Bewegung Boko Haram betroffen ist, will Eltern, die ihre Kinder zur Schule schicken, finanziell unterstützen. Für Mädchen soll es eine Extra-Prämie geben. Damit will die Regierung der Ideologie der Islamisten, die jegliche Schulbildung ablehnen, entgegenwirken. In der Region sind über 800 Schulen geplündert oder zerstört worden.
Nigeria – Tausende Nigerianer feierten die Rückkehr ihres 78-jährigen Präsidenten, der sich seit dem 7. Mai in ärztlicher Behandlung in Großbritannien befand. Seine zweite längere Abwesenheit in diesem Jahr erzeugte Spannungen in einem Land, das von vielen internen Konflikten bedroht ist.
Uganda – Immer mehr Farmer steigen von Mais auf den Anbau von Chia Samen um. Das aus Südamerika stammende Getreide ist reich an Proteinen und ungesättigten Fettensäuren. Die Pflanze braucht wenig Wasserund keine Düngemittel. In Europa und den USA gibt es für Chia Samen einen wachsenden Markt.
Burkina Faso – Wieder griffen islamische Terroristen ein bei Ausländern populäres Restaurant in Ougadougou an und töteten 18 Gäste. Schon 2016 kamen bei einem Überfall auf ein anderes Restaurant 30 Menschen um. Seit der IS in Syrien und im Irak Niederlagen erleidet, entwickelt sich die Sahelzone immer mehr zu einem Zentrum dschihadistischer Terrorgruppen. Besonders aktiv ist die Bewegung Al Kaida im Maghreb (AQMI).
Ghana – Zum siebten Mal fand in Accra das populäre Chale-Wote-Straßenkunstfestival statt. Hunderte Künstler aus Ghana und anderen afrikanischen Ländern präsentierten sechs Tage lang ihre originellen Kreationen auf den Straßen der Stadt. Neben Malerei und Musik konnten lokale Gruppen ihre traditionelle Kultur darstellen.
Tunesien – Präsident Béji Caïd Essebsi hat eine Kommission eingesetzt, die Vorschläge für eine Revision des Erbrechts machen soll. Die Regierung möchte schrittweise Diskriminierungen gegen Frauen abschaffen. Ein Großteil der muslimischen Bevölkerung will an den Scharia Gesetzen festhalten, die bei einer Erbschaft dem Mann doppelt so viele Anteile wie der Frau zusprechen. Tunesien ist ein Pionier für Frauenrechte in der arabischen Welt.
Burundi – Der UN-Sicherheitsrat zeigte sich besorgt über neuere Berichte von Folter und Mord an Regierungskritikern durch die Jugendmiliz der Regierungspartei Imbonerakure. Nach UN-Berichten wurden bisher über 500 Menschen getötet. Über 400.000 sind in die Nachbarländer geflohen.
Sambia – Kurz vor der Eröffnung des Prozesses gegen Oppositionsführer Hakainde Hichilema hat der Staatsanwalt die Anklage gegen ihn fallen gelassen. Hichilema wurde im April mit fünf Anhängern der UPND verhaftet. Im Juni suspendierte das Parlament 48 Abgeordnete der Opposition, weil sie die Rede des Präsidenten boykottiert hatten.
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