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Nigeria – Der Fund in der Wirtschaftsmetropole Lagos stellte sich nach einigem Rätseln als dem Geheimdienst gehörend heraus. Dessen Direktor Ayo Oke und der Kabinettschef Lawal wurden entlassen. Trotz guter Tarnung – eine verwahrloste Frau ging mit großen Säcken ein und aus – kam die Antikorruptionsbehörde zu dem Versteck. Nigeria gehört zu den korruptesten Ländern der Welt. Buharis Versprechen, Ordnung zu schaffen, richtet sich meist gegen Oppositionelle, um Rivalen auszuschalten.
Elfenbeinküste – Der Musiker Ba Banga Nyeck hat das traditionelle westafrikanische Instrument Balafon modernisiert, i.e. das afrikanische Xylophon so umgebaut, dass es sich wie ein Klavier stimmen lässt. Statt fünf hat es 12 Töne, wie im westlichen Tonsystem. Das chromatische Balafon besteht immer noch aus Klanghölzern mit hohlen Kürbissen als Resonanzkörper darunter, doch sind die Klanghölzer in zwei Reihen angeordnet. Es behält seinen einmaligen Klang. Ba Banga Nyeck wünscht, dass eines Tages sein Balafon, wie Klavier und Gitarre, ein universelles Musikinstrument aus Afrikas Erbe sein wird.
Sambia – Die katholischen Bischöfe des Landes haben der Regierung vorgeworfen, dass das Land sich zu einer Diktatur entwickle; der Name Demokratie habe seine Bedeutung verloren. Hohe Politiker haben mit lauten Einschüchterungen die Menschen verängstigt. Besonders besorgt sind die Bischöfe über die Verhaftung des Oppositionspolitikers Hakainde Hichilema, der, weil er die Sicherheit des Staatspräsidenten Edgar Lungu gefährdet haben soll, sich nun vor Gericht wegen Hochverrats verantworten muss. Ihm drohen 15 Jahre Haft oder die Todesstrafe.
Gambia – Der neue Außenminister hat seine geflohenen Landsleute eingeladen, nach Hause zu kommen. Es gäbe keinen Grund mehr zur Flucht, seitdem Jammeh entmachtet ist. Die Internationale Organisation für Migration hat angefangen, gambische Migranten, die in Libyen festsitzen und auf eine gewagte Überfahrt nach Europa warten, nach Gambia zurückzuführen.
Kongo-RDC – Als Kind wurde Rodrige Katembo in die Miliz gezwungen; jetzt hat er den Goldman Umwelt Preis 2017 gewonnen, weil er über Jahre wiederholt sein Leben riskierte, um die gefährdeten Tiere, besonders die Berg Gorillas, im Virunga Nationalpark zu retten. 160 Park Rangers wurden in den letzten 15 Jahren getötet, aber Katembo hat trotz Todesdrohungen nie aufgegeben. Er folgte sogar mit versteckter Kamera und Mikrofon den Gold- und Coltangräbern sowie den korrupten Beamten.
Kenia – Auf der Straße von Nairobi nach Mombasa kollidierte kurz nach Mitternacht ein Bus mit einem Tanker, der mit Speiseöl beladen war. 27 Menschen, darunter drei Kinder, kamen um; viele wurden verletzt. Straßenunfälle in Kenia fordern jährlich etwa 3000 Menschenleben.
Somalia – Nach jahrelanger Ruhe gab es im letzten Monat am Horn von Afrika wieder sechs Fälle von gekaperten Schiffen, deren Ladung meist aus Öl und Lebensmitteln bestand. Die Hungerkatastrophe im Land wird für die neuen Attacken verantwortlich gemacht.
Kenia – Die innerparteiliche Vorwahl für die Wahlen im August musste abgebrochen werden, weil das Wahlmaterial für den unerwarteten Andrang nicht reichte und Kandidaten anfingen, ihre Gegner der Manipulation zu bezichtigen. Nach den umstrittenen Wahlen vor zehn Jahren gab es 1000 Tote und eine halbe Million Heimatvertriebene, wogegen die 2013 Wahlen verhältnismäßig friedlich verliefen.
Mali – Wegen Temperaturen von 50 °C, Staub und steinigen Pisten ist die Hälfte der Bundeswehrfahrzeuge nicht einsatzbereit. Auch der vom 1. Mai an verfügbare Kampfhubschrauber „Tiger“ darf nicht bei über 43°C starten. Der Einsatz der 1000 Bundeswehrsoldaten ist hart und gefährlich, doch unterstützt er die UN-Mission Minusma, die versucht, den von ethnischen Konflikten bedrohten Staat Mali zu stabilisieren.
Libyen – Während die Bundeswehr allein am Karsamstag 1200 Migranten aus dem Mittelmeer retten konnte, geriet ein deutsches Schiff der Organisation „Jugend rettet“ selbst in Seenot. Weil mit 400 Geretteten zu viele Personen an Bord waren, wurde das Schiff total manövrierunfähig und musste Hilfe rufen. Über die Ostertage wurden durch die verschiedenen Einsatzkräfte Tausende vor dem Ertrinken gerettet; das kommende Frühlingswetter wird die Zahlen steigen lassen.
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