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Kongo-RDC – Vor einem Monat ernannte Joseph Kabila Bruno Tshibala, der nur von einem Teil der Opposition unterstützt wird, als neuen Premier. Vorgestern wurde die Namenliste der 60 Minister der Übergangsregierung veröffentlicht. Die meisten wichtigen Minister der Vorgängerregierung bleiben im Amt. Die Bischofskonferenz, CENCO, nennt die Sache eine „Verzerrung des Abkommens vom Dezember“ und ist besorgt, dass die politische Spannung wächst und ein wichtiger Punkt des Abkommens: Präsidentschafts-, Parlaments- und Provinzwahlen bis Ende 2017, nicht realisiert werden kann.
Simbabwe – Unter großem Geschrei hat ein Mann zwei große Pythonschlangen über eine staubige Straße in Harares Mabvuku Vorstadt geschleift, angeblich in einem Ritual, um Zauberer oder Hexenmeister aufzuspüren. Die Wildlife Behörde untersucht die Berichte. Sollte der Täter gefunden werden, drohen ihm 9 Jahre Haft, denn die Pythonschlange ist ein geschütztes Tier.
Ägypten – Die geköpften Körper eines Vaters und seiner beiden Söhne wurden in der Grenzstadt Rafah gefunden; die Mutter wurde schon vorher getötet, als die Milizen ihr Heimatdorf Yamit überfielen und die Männer als Kollaborateure entführten. Ein IS Anführer in Ägypten schwor, dass Angriffe auf Christen wieder zunehmen würden. Muslime sollten sich von christlichen Versammlungen und westlichen Botschaften fernhalten, da dies Angriffsziele im Kampf gegen die Gottlosen sind.
Simbabwe – Die Medien behaupteten am Wochenende, dass Saviour Kasukuwere, zusammen mit Julius Malema, dem feurigen Gegner von Südafrikas Präsident Jacob Zuma, einen Coup gegen den 93jährigen Mugabe planen würde. Kasukuwere dementiert heftig und will vor Gericht ziehen. Möglich sei der Plan laut Beobachtern schon, denn Malema und Kasukuwere hätten die gleiche Ambition, die Macht von ihrem jeweiligen Staatschef zu übernehmen. Mugabe hat nochmal an Glaubwürdigkeit verloren, als er beim WEF in Durban behauptete, sein Land Simbabwe sei, nach Südafrika, das bestentwickelte in Afrika. Heute musste er wieder eiligst zu seinem Arzt nach Singapur fliegen.
Mosambik – Alonso Dhlakama, Anführer der Renamo Rebellen Bewegung, kündigte vor einigen Tagen an, dass er die am 27. Dezember vereinbarte Waffenruhe, erst für eine Woche, dann zwei Mal für 60 Tage erneuert, jetzt auf unbestimmte Zeit ausdehnen will. Dhlakama ließ durchblicken, dass der unbegrenzte Waffenstillstand ein Schritt zum endgültigen Friedensvertrag sein soll. Obwohl er sich noch in seiner Militärbasis Gorongosa aufhält, ist er in Kontakt mit Präsident Nyusi, Geschäftsleuten und Unternehmern. Nur ein Klima der Ruhe und Sicherheit kann das Land zu Wohlstand bringen. Seit Dezember gab es keine namhaften Übergriffe.
Nigeria – Drei Jahre nach ihrer Entführung durch Dschihadisten und nach langen zähen von der Schweiz und dem Roten Kreuz unterstützen Verhandlungen wurde die Gruppe Mädchen am Samstag im Tausch gegen fünf inhaftierte Boko Haram Kommandeure freigelassen. Sie wurden gleich nach Abuja geflogen, um Präsident Buhari zu treffen, bevor der wieder aus dringend medizinischen Gründen nach England flog. Noch immer werden 113 der über 200 meist christlichen Mädchen vermisst. Früher geflüchtete oder freigelassene Schülerinnen berichteten von ihrem Trauma: Sklaverei, Vergewaltigung, Zwangsheirat und Missbrauch als Selbstmordattentäterinnen.
Libyen – Am vergangenen Wochenende haben Rettungsorganisationen in dutzenden Einsätzen 6000 Migranten aus Seenot befreit. Manche Schiffe wurden von der libyschen Küstenwache und libyschen Fischern gerettet. Ein Boot war vorher von Angreifern überfallen und ausgeraubt worden. Da sie auch den Außenbordmotor mitgenommen hatten, trieb das Boot stundenlang auf dem Meer bis es ein Fischer entdeckte. Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR sind im ersten Quartal dieses Jahres bereits 24.000 Migranten von Libyen nach Italien gekommen.
Tansania – Im Norden des Landes kamen am Samstag bei einem Busunglück 29 Schüler, 12 bis 14 Jahre alt, zwei Lehrer und der Fahrer ums Leben. Die Kinder von Arusha waren angeblich unterwegs zu einer Aufnahmeprüfung in eine weiterführende Schule. Präsident Magufuli nannte das Unglück eine „nationale Tragödie“. Die Eltern schmerzt der Verlust ihrer Kinder, und das Land verliert hoffnungsvolle, vielversprechende junge Menschen.
Uganda – Über 383.000 Südsudanesen sind seit Juli nach Uganda geflohen, etwa 2.400 pro Tag, im Ganzen etwa 600.000. Uganda soll weltweit mit die großzügigste Flüchtlingspolitik haben. Viele Ugander waren selbst mal Flüchtlinge und fühlen sich verpflichtet, zu helfen. Flüchtlinge dürfen arbeiten, genießen Sozialleistungen und können ein kleines Stück Land bebauen. Mit Flüchtlingen aus Burundi, Ruanda, Somalia und dem Kongo kommt die Zahl auf 900.000; so ist Uganda das drittgrößte Aufnahmeland in Afrika, nach Äthiopien und Kenia. Unter Einheimischen rührt sich Unwille, dass es den Neuankömmlingen besser geht als ihnen selbst. Das Land kommt an seine Grenzen und, obwohl Land und Rationen reduziert werden müssen, können die Flüchtlinge überleben.
Mosambik – Nach der Unabhängigkeit und während den jahrelangen Bürgerkriegen verursachte der Exodus der Ärzte einen akuten Personalmangel. Geburtskomplikationen bedeuteten Tod. Seit 1984 werden Krankenschwestern für Notoperationen ausgebildet. Allein in 2010 haben die chirurgischen Techniker – „técnicos de cirurgia“ – 92 % aller Operationen für Kaiserschnitt, Uterus Ruptur oder ektopische Schwangerschaft in ländlichen Krankenhäusern vorgenommen und konnten so die Müttersterblichkeit halbieren. Andere Länder, wie Südsudan, streben ähnliche Lösungen an.
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