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Somalia – Seit Mitte 2017 versucht die Terrorgruppe Nachwuchs zu gewinnen und militärisch auszubilden. Es wurden bereits hunderte Kinder zwischen 8 und 15 Jahren aus ihren Elternhäusern und Schulen entführt. Eltern, die ihre Kinder nicht freiwillig übergeben, müssen mit Angriffen rechnen. Viele Kinder sind deshalb geflohen und allein auf der Flucht. In vier Dörfern wurden Dorfälteste entführt, weil sie die Zusammenarbeit verweigerten. Die verschleppten Kinder werden in islamischen Religionsschulen nach dem Lehrplan von al-Shabaab indoktriniert.
Südafrika – Schon drei Jahre hat es keinen normalen Winterregen gegeben, der früher den Wasserbedarf von über drei Millionen Menschen in und um Kapstadt deckte. In der schlimmsten Dürre seit 100 Jahren steuert die Stadt trotz aller verhängten Einschränkungen nun auf „Stunde Null“ zu. Es wird der Tag sein, wahrscheinlich der 21. April 2018, an dem die Stauseen, bis jetzt noch 30% gefüllt, auf 13% sinken und die Wasserhähne abgedreht werden. Um diesen Notstand zu vermeiden, ist Kapstadt dabei, Aquifer anzubohren, Meerwasser zu entsalzen und Abwasser aufzuarbeiten. Aber die Rettung dieser schönen Stadt braucht vor allem eine reichliche Regenzeit.
Kenia – Die Krankenschwester Wanja Mwaura war so schockiert, als sie auf einem Markt in einem ausgemergelten, verkommenen Drogenabhängigen ihren alten Schulfreund erkannte, dass sie einen Hilfsappell ins Internet setzte. Es kamen tausende Antworten. So konnte Wanja seine Rehabilitierung bezahlen, die er sich so sehr wünschte. Und wenn Patrick Ende Januar entlassen wird, wartet auf ihn ein kleines Haus und ein Geschäft, womit er sich seinen Lebensunterhalt verdienen kann.
Guinea – Die Heilpraktikerin Camara steht in Conakry vor Gericht, weil sie hunderte Frauen betrogen und dabei auch deren Gesundheit geschadet hat. Sie reichte den Hilfesuchenden einen Kräutertrunk, der ihren Leib anschwellen ließ. Behandlungskosten waren 33 $, eine stattliche Summe, wenn das monatliche pro Kopf Einkommen im Land 48 $ beträgt. Die in ihrem Kinderwunsch enttäuschten Frauen demonstrieren nun öffentlich, doch Camara beteuert, dass sie nur helfen wollte.
Äthiopien – Bei seinem 4-tägigen Besuch in Ägypten, mit Zwischenstopp im Sudan, will Premier Desalegn Spannungen entschärfen, die sich zwischen Äthiopien, dem Sudan und Ägypten wegen dem Bau des Grand Renaissance Damm am Blauen Nil aufgestaut haben. Mit diesem Riesenprojekt, das 74 Milliarden Kubikmeter Wasser aufstaut und einen 1680 Quadratkilometer großen See bildet, will Äthiopien der größte Stromproduzent Afrikas werden. Ägypten, das fast für seinen ganzen Wasserbedarf vom Nil abhängt, bangt um sein Überleben, da Äthiopien durch seine Kontrolle des Flusses die Wassersicherheit bedrohen könnte. Das Nilwasser war schon immer heiß umkämpft. Äthiopien spricht von einer progressiven Füllung, damit die Länder flussabwärts nicht unnötig geschädigt werden.
Mauritius – Der Zyklon „Berguitta“ im südlichen Indischen Ozean gewinnt an Kraft je näher er den Inseln Mauritius und Réunion kommt. Eine Geschwindigkeit von 200 Stundenkilometern und sieben Meter hohe Wellen wurden beobachtet. Die Bewohner bereiten sich auf den schlimmsten Sturm seit 16 Jahren vor; sie befürchten heftige Regenfälle, Überschwemmungen und Erdrutsche. Der Flughafen Port Louis ist bereits geschlossen. Gerade im nördlichen Winter sind Hotels auf den Ferien Inseln voll ausgebucht.
Senegal – Nachdem 13 Dörfler in der umstrittenen Region Casamance ermordet wurden, ist das Militär möglichen Tätern auf der Spur. Präsident Sall hatte gerade die Fortschritte in der Befriedung der Region gewürdigt. Unruhig war Casamance, das durch den kleinen Staat Gambia vom Rest Senegals getrennt ist, schon lange. Auch die Separatistenbewegung war aktiv, doch der Gewaltakt kam unerwartet.
Lesotho – Ein Diamant, wahrscheinlich der fünftgrößte, der je gefunden wurde, kam jetzt in der Letseng Mine ans Tageslicht. Das Bergbauunternehmen „Gem Diamond“ beschreibt den 910 Karat Stein, größer als ein Golfball, als ein Fund von „außergewöhnlicher Qualität“. Der Riesen-Diamant könnte 40 Mio. Dollar einbringen.
DR Kongo – Der kongolesische Kardinal Monsengwo hat die brutale Gewalt gegen Demonstranten am Silvestertag scharf kritisiert. Die Polizei setzte in mehreren Kirchen Tränengas und Schlagstöcke ein. Vor manchen Kirchen gab es Wasserwerfer und Schüsse, mindestens acht Tote und viele Verletzte. Die Bürger demonstrieren weiter gegen Kabilas illegalen Machterhalt. Durch das „barbarische“ Eingreifen hat sich Kabila mächtige Feinde gemacht; 40 Mio. Kongolesen sind katholisch. Der Machtkampf zwischen Kirche, die immer wieder als Mahner und Vermittler auftrat, und Kabila spitzt sich zu.
Liberia – Nur einige Tage vor der offiziellen Einführung ihres Nachfolgers, des Fußballstars George Weah, wurde Ellen Johnson Sirleaf aus ihrer eigenen Partei ausgeschlossen, weil sie angeblich die Wähler ermutigt hat, gegen ihren eigenen Vize, Joseph Boakai, zu stimmen. Die Nobelpreis-Gewinnerin Sirleaf ist die erste demokratisch gewählte Präsidentin Afrikas. Nach zwei Amtszeiten, in denen sie ihrem Land nach dem verheerenden Bürgerkrieg zu Stabilität verholfen hat, konnte sie sich nicht mehr bewerben.
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