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Simbabwe – Morgan Tsvangirai, früherer Minenarbeiter und Gewerkschaftsführer, fühlte sich getrieben, der Misswirtschaft, den Menschenrechtsverletzungen und der Korruption des Mugabe – Regimes entgegen zu treten. So gründete er 1999 die effektive Oppositionspartei MDC. Mugabe fürchtete den Gegenspieler; so ließ er ihn schlagen, foltern und einsperren. Obwohl Tsvangirai Wahlen gewann, wurde er nie Präsident, weil Mugabe die Ergebnisse fälschte und Oppositionsanhänger umbringen ließ. Die viel kritisierte Koalition mit der Regierungspartei ermöglichte es Tsangirai, das Gemetzel zu beenden und den Staatsbankrott aufzuhalten. Er starb nur drei Monate nach Mugabes Entmachtung durch das Militär und wird als großer Patriot in Erinnerung bleiben, der ausdauernd versuchte, aus Simbabwe einen demokratischen, toleranten und modernen Staat zu machen.
Eritrea – Sieben Asylbewerber, die sich weigerten, in ihre Heimat Eritrea zurückzukehren oder ein Drittland anzunehmen, sitzen auf unbegrenzte Zeit im Gefängnis. 600 Weitere haben Abschiebungspapiere und könnten bald auch hinter Gitter sein. Im Ganzen sind 27.000 Eritreer und 7.700 Sudanesen in Israel. Nicht nur Israel, sondern auch die Drittländer Ruanda und Uganda die dem Deportationsplan zustimmen, sind heftiger Kritik von Menschenrechtsorganisationen ausgesetzt.
Senegal – In Dakar treffen sich vom 19. Bis 23. Februar Vertreter des römischen Dikasteriums und Bischöfe der Sahelzone, um Projekte zur Entwicklung einer der ärmsten Regionen der Welt zu planen. Seit Gründung der Stiftung in 1984, auf Anregung des damaligen Papstes, wurden bisher 3.200 Projekte mit einer Gesamtsumme von 38 Mio. Dollar finanziert. Mit Unterstützung der Bischofskonferenzen von Deutschland und Italien fördert die Stiftung Maßnahmen, die die Ausbreitung der Wüste eindämmen, Agrar – und Wasserprojekte sowie die Ausbildung von technischem Personal.
Äthiopien – Die anhaltenden Unruhen und die sich seit zwei Jahren wiederholenden Proteste, bei denen hunderte Menschen umkamen, ließen der Regierung angeblich keine andere Wahl. Als sein Beitrag zur Überwindung der Krise hat Regierungschef Desalegn seinen Rücktritt erklärt. International wird die Maßnahme scharf kritisiert. Solange die größeren Volksgruppen, die Oromo und Amhara, nicht zu ihrem Recht kommen, kann es keinen Frieden geben.
Mosambik – In Maputo ist nach heftigen Regenfällen ein Müllberg in der Nacht abgerutscht. Fünf Häuser wurden unter dem Unrat verschüttet. Rettungskräfte befürchten noch mehr Opfer. Es sind die Ärmsten der Stadt, die sich dort niederlassen, um die Mülldeponie nach Essensresten und brauchbaren Gegenständen zu durchsuchen. Die Müllkippe sollte schon vor zehn Jahren geschlossen werden, wird aber immer noch benutzt.
Liberia – Ellen Johnson Sirleaf, Afrikas erste gewählte Präsidentin, wird für ihre Anstrengung gelobt, ihr Land nach dem Bürgerkrieg wiederaufzubauen, einen Versöhnungsprozess einzuleiten und für ihre hervorragende Führung in schweren Zeiten. Liberia sei das einzige von 54 afrikanischen Ländern, das in allen Kategorien des Ibrahim Index Besserungen erlebt hat. Nach zwei Amtszeiten trat Sirleaf verfassungsmäßig zurück. Sie ist die fünfte Gewinnerin seit 2007; in den andern Jahren wurde kein würdiger Empfänger gefunden. Der 5 Mio. $ Preis wird über 10 Jahre verteilt, gefolgt von 200.000 $ jährlich auf Lebenszeit.
Südafrika – Die Polizei vermutet, dass das Opfer in einem an den beliebten Krüger Nationalpark angrenzenden Privatpark in der Limpopo Provinz ein Wilderer war, denn neben den Überresten – nur einem Schädel – fand man ein geladenes Gewehr. Vor einem Jahr waren in der Gegend mehrere Löwen vergiftet worden, denen man Kopf und Pfoten abgesägt hatte. Körperteile von Löwen werden häufig in traditioneller Medizin gebraucht.
Somalia – Somalias längster Fluss, der Shabelle, der von den äthiopischen Bergen kommt und für die Menschen in Zentral – uns Südsomalia den Haupt Wasserbedarf deckt, hat schon zum dritten Mal in drei Jahren aufgehört zu fließen. Die Menschen graben noch im Schlamm für ein wenig ernstlich verschmutztes Wasser. Schon brechen Krankheiten aus, und die Angst vor Cholera geht um. Die UNO hat in dieser Dürrezeit um Wasser und Nahrung für 6.2 Mio. Somalier aufgerufen.
DR Kongo – Zehntausende fliehen vor der Gewalt von zwei ethnischen Gruppen, Hema und Lundu, im Osten des Landes. In den Kämpfen sollen 70 Dörfer geplündert und zerstört worden sein. Den Tod von 76 Menschen dementiert der Gouverneur der Ituri Provinz. In den vergangenen zwei Jahren sind über 4.5 Mio. Menschen wegen ähnlichen Stammeskämpfen aus ihrer Heimat geflohen.
Südafrika – Das ist das Ziel, das Cyril Ramaphosa nach seiner Amtsübernahme der Nation vorstellte. Nachdem der mit Korruptionsvorwürfen überhäufte Zuma nach neun Jahren Misswirtschaft endlich zurücktrat, will Ramaphosa jetzt gegen Bestechung, Armut, Arbeitslosigkeit und Diskriminierung vorgehen. Er strebt eine Gesellschaft an, in der alle frei und vor dem Gesetz gleich sind und am Reichtum des Landes teilhaben können. Im 100sten Geburtsjahr von Nelson Mandela sollen alle Bemühungen zur Verwirklichung dessen Vision von einer demokratischen, gerechten Gesellschaft führen.
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