logo Netzwerkafrika
Liberia – Heute sind 2.1 Mio. Liberianer zur Stimmabgabe aufgerufen. Nach 12jähriger Amtszeit tritt die erste gewählte Regierungschefin Afrikas und Nobelfriedenspreisträgerin, Ellen Johnson Sirleaf, zurück. Sie hat in dem vom Bürgerkrieg geknebelten Land und seiner traumatisierten Bevölkerung viel, aber nicht alles, erwirkt. Nun warten 20 Kandidaten, ein buntes Gemisch, auf ihre Chance, darunter der Fußballstar George Weah mit der Frau des Diktators Charles Taylor als Vize, ein Model, ein Warlord und Geschäftsleute. Alle versprechen dasselbe: mehr Arbeitsplätze, weniger Korruption, bessere Bildung, Gesundheitsvorsorge und Infrastruktur.
Nigeria – Der kath. Erzbischof von Kaduna glaubt, dass trotz der vermehrten Zusammenstöße zwischen der Unabhängigkeitsbewegung IPOB (Indigenes Volk von Biafra) und den Sicherheitskräften kein Auseinanderbrechen Nigerias zu befürchten sei. Die lange krankheitsbedingte Abwesenheit von Präsident Buhari könnte, so meint man, die erneute Krise verursacht haben.
Kongo DR – Die kongolesische Armee ist im Kampf gegen die Mai-Mai Yakutumba Miliz auf Boote im Tanganjika See umgestiegen. Es gab heftige Gefechte nahe der Küstenstadt Uvira, unweit der Grenze zu Burundi. Helikopter der UN-Friedensmission Monusco haben die kongolesischen Soldaten aus der Luft unterstützt. Die Region ist weltweit die wichtigste Quelle von Koltan, unentbehrlich in Mobiltelefonen und andern elektronischen Geräten.
Äthiopien – Die 35-jährige Juristin Yetnebersh Nigussie erblindete im Alter von fünf Jahren. Später sah sie in ihrer Behinderung ein Glück für Viele, denn, während ihre Altersgenossen in Kinderehen gezwungen wurden, durfte sie zur Schule gehen. Nach ihrem Jura Studium setzte sie sich energisch für die Rechte von Menschen mit Behinderung ein. Sie strebte Inklusion und gleichberechtigte Mitbestimmung an und wurde jetzt für ihr Engagement ausgezeichnet, widmet aber den Preis allen weniger privilegierten Menschen.
Simbabwe – In seiner Rede vor der UN-Vollversammlung sprach der 93-jährige Staatschef von der „Rückkehr des biblischen Goliath“, der mit der „Auslöschung anderer Länder“ droht. Trump solle doch seine „Trompete in Richtung Frieden blasen“. Auch der Ausstieg einer Großmacht aus dem Pariser Klimaschutzabkommen sei eine Bedrohung kleiner Länder. Während Trumps Antrittsrede hatten Fotographen Mugabe tief schlafend festgehalten. Sein Verhältnis zu westlichen Ländern ist wegen der verhängten Sanktionen sehr angespannt.
Madagaskar – 104 Krankheitsfälle und 19 Todesopfer wurden bisher gemeldet. Die Krankheit ist endemisch auf der Insel und tritt immer wieder zwischen Oktober und März auf. Besorgniserregend ist, dass Tamatawe an der Ostküste betroffen ist, wo es seit 100 Jahren keine Pest mehr gab.
Südafrika – In Kapstadt, an der berühmten Einkaufs- und Vergnügungsmeile V&A Waterfront direkt am Atlantik, wurde letzte Woche Afrikas erstes Museum für moderne afrikanische Kunst eröffnet, MOCAA (Museum Of Contemporary Art Africa). Ideengeber ist der Ex-Puma Chef Jochen Zeitz, der auch seine private Sammlung stiftete. Der britische Architekt Thomas Heatherwick schuf in den historischen Silos 80 Galerien über neun Stockwerke. Herzstück des Gebäudes ist ein 27 Meter hohes „kathedralförmiges Atrium“ mit den „Konturen eines Maiskorns“.
Sudan – Sudan ist in ernsten Gesprächen mit der IAEA (Internatonal Atomic Energy Ageny). Bei dem Treffen in Wien wurde bestätigt, dass der Sudan gute Fortschritte in der Entwicklung von Personal, Technik und legaler Struktur gemacht hat, um die IAEA Bedingungen zu erfüllen und technische Hilfe für die friedliche Nutzung der Atomenergie zu erhalten. China soll Ostafrikas erstes AKW bauen.
Kamerun – In den letzten beiden Jahren soll Kamerun, laut HRW-Berichten, Scharen von Geflohenen nach Nigeria zurückgetrieben haben, obwohl ihnen in ihrem Heimatland Gewalt, Tod oder neue Vertreibung drohten. Auch sollen kamerunische Soldaten die Flüchtlinge wie Sklaven behandelt, gefoltert, sexuell missbraucht und gewaltsam abtransportiert haben. Kamerun weist die Anschuldigungen von Human Rights Watch kategorisch zurück. Das Land beherberge zurzeit fast eine halbe Million Flüchtlinge, und seine Soldaten seien nach ethischen Richtlinien geschult Die islamistische Gruppe Boko Haram terrorisiert seit 2009 den Nordosten von Nigeria und angrenzende Gebiete. 20.000 Menschen starben in dem Konflikt; zwei Millionen wurden vertrieben.
Uganda – Im Streit um die Abschaffung der Altersgrenze von Präsident Museveni haben sich Abgeordnete im Parlament geprügelt; sie gingen mit Fäusten und Stühlen aufeinander zu. Oppositionsführer Kizze Besigye und andere Gegner seien festgenommen worden. Wenn die Altersgrenze von 75 Jahren, wie erwartet, fällt, könnte der seit 1986 autokratisch regierende Museveni ein „Ewigkeitspräsident“ werden.
­