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Sambia – Auch 54 Jahre nach der Unabhängigkeit sind ein Drittel der 15-Jährigen Analphabeten, auch wenn sie eine Schule besuchten, weil viele Lehrer nicht qualifiziert sind. Im April wurden 263 Lehrer gefeuert. 100.000 Erzieher gibt es im öffentlichen Dienst; jetzt werden Tests durchgeführt um unfähige Lehrer auszusondern. Weitere Probleme: die Schulen sind überfüllt und im schlechten Zustand und die Lehrkräfte schlecht bezahlt. Andere afrikanische Länder, wie Nigeria, Uganda und Tansania, haben ähnliche Probleme. Sie alle setzen ihre Hoffnung auf eine neue Generation von kompetenten Erziehern, denn ohne Bildung gibt es keine Entwicklung.
Somalia – Weil sie zu gleicher Zeit mit elf Männern verheiratet war, wurde die Frau, Shukri Abdullahi Warsame, von der Terrormiliz al-Shabaab bis zum Hals in die Erde vergraben und mit Steinen beworfen. Al-Shabaab Fundamentalisten, die schon jahrelang für die Errichtung eines Gottesstaats in Somalia kämpfen, legen die islamische Rechtsprechung Scharia extrem brutal aus.
Burundi – Am 17. Mai steigt ein umstrittenes Verfassungsreferendum, das die Amtszeit des Präsidenten von 5 auf 7 Jahre verlängern soll. Der Widerspruch der Bevölkerung ist groß; sie befürchten eine neue Krise wie bei der verfassungswidrigen Wahl in 2015, die Hunderttausende in die Flucht trieb. Nun rufen die Bischöfe die Burundis auf, ruhig und einig zu bleiben und sich für den Frieden einzusetzen.
DR Kongo – Im Nordwesten sind bereits 17 Todesopfer zu beklagen. Die Behörden arbeiten eng mit der Weltgesundheitsorganisation WHO zusammen, um den neuen Ausbruch einzudämmen. Fachleute sind bereits nach Bikoro gereist. Kleine Ausbrüche gab es immer wieder im Kongo. Letztes Jahr erlaubte die Regierung einen neuen Impfstoff, der gegen Ende der verheerenden Ebola-Epidemie (2024-15) in Westafrika, bei der 11.000 Menschen starben, eingesetzt wurde
Nigeria – Nach dem letzten Kirchenmassaker haben die katholischen Bischöfe des Landes „traurig und wütend“ Präsident Buhari zum Rücktritt aufgefordert. Er habe das Vertrauen der Bürger verloren, da er ihre Sicherheit nicht garantieren kann. Doch Buhari reist in die USA als erster sub-Sahara Staatschef bei Donald Trump. Nun gab es wieder Bombenanschläge und am Wochenende ein Gemetzel im nördlichen Bundesstaat Kaduna mit 60 Toten. Das Dorf Gwaska wurde von Banditen umzingelt, angezündet und die fliehenden Menschen erschossen. Jetzt hat Buhari eine permanente Militärpräsenz für das Grenzgebiet bewilligt, um Leben und Besitz zu schützen.
Madagaskar – Speiseeishersteller sind besorgt über den steigenden Preis der Vanilleschote, der sich in nur wenigen Monaten auf $600 per Kilo vervierfacht hat. Ein Grund sind die enormen Schäden, die der Zyklon „Enamo“ letztes Jahr in Madagaskar, das 80% der echten Vanille produziert, erlitten hat. Auch ist es ein immenser Aufwand, bis das Gewürz vom Feld in Küche und Fabrik landet. Dürren und Fluten und der Einstieg Krimineller in das Geschäft sind weitere Probleme. Viele Eisproduzenten streichen das Aroma Vanille oder steigen auf das synthetische Vanillin um.
Mosambik – Der 65-jährige Chef der Renamo Partei, Afonso Dhlakama, erlag am Donnerstag in seinem Haus in Gorongosa einem Herzinfarkt. Im Bürgerkrieg der 80er Jahre leitete er den Kampf gegen die Regierungspartei Frelimo, und nach dem Friedensabkommen in 1992 führte er die politische Opposition, obwohl es noch sporadische Kämpfe gab, besonders nach einer verlorenen Wahl. Der Waffenstillstand von 2016 schien zu halten, und Präsident Filipe Nyusi hoffte, mit Dhlakama in einer Schlüsselposition, einen dauerhaften Frieden zu erreichen. Nun appelliert an die Verantwortlichen, den Friedensprozess nicht entgleisen zu lassen.
Südafrika – Die beiden Atomgegnerinnen Makoma Lekalakala und Liziwe McDaid haben den Goldman-Umweltpreis 2018 gewonnen. In einem fünf Jahre andauernden Rechtsstreit haben sie erreicht, dass Russland die zehn multi-Milliarden Atomkraftwerke in Südafrika nicht aufstellen darf. Es war ihre Zähigkeit und ihr intensiver persönlicher Einsatz, der die geheime korrupte Abmachung zwischen Zuma und Putin aufdeckte. So konnten sie den finanziellen Bankrott, eine beispiellose Ausweitung der nuklearen Industrie und die Schaffung von Atommüll verhindern.
Malawi – Nach vierjährigem selbst auferlegtem Exil ist Joyce Banda in ihre Heimat zurückgekehrt, obwohl ihr wegen dem “Cashgate” Skandal eine Festnahme drohen könnte. Sie wurde von hunderten Parteianhängern freudig begrüßt. Ermittlungen wegen massiver Bestechung durch Regierungsmitglieder während ihrer Amtszeit gehen weiter, doch Frau Banda glaubt, dass die Anschuldigungen politisch motiviert sind. Es wird vermutet, dass sie in den 2019 Wahlen das Präsidentenamt anstrebt.
Ghana – Ein ungewöhnlicher Streit ist ausgebrochen. Wegen der massiven Lärmbelästigung, besonders in großen Städten, durch den 5-maligen Ruf des Muezzin zum Gebet, schlug der Umweltminister vor, diese Einladung per SMS oder WhatsApp zu senden. Die Imame waren empört. Sie könnten höchstens die Lautstärke reduzieren, doch, da sie kein Gehalt beziehen, können sie sich die elektronische Verschickung einfach nicht leisten.
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