Länder
Stromausfälle und Schiffskraftwerke
Der hereinbrechende Winter mit einer Kältewelle verschärft die Probleme des Stromanbieters ESKOM. Die Bevölkerung leidet unter Stromausfällen und „load shedding“; dies wirkt sich negativ auf die Wirtschaft aus. In Zeiten von Corona leiden auch „home office“ und „online schooling“ unter unvorhersehbarer Stromversorgung. Die türkische Firma "Karpowership“ hat nun angeboten, vor den Küsten Südafrikas Schiffskraftswerke in Stellung zu bringen. In Afrika gibt es ähnliche Projekte im Senegal, in Gambia, Ghana, Mosambik und Guinea-Bissau. Schiffskraftwerke sind mobil und flexibel. Auf den Schiffen wandeln Motoren und Transformatoren Gas und Öl in Strom um, zwar nicht umweltfreundlich, aber günstiger und effizienter als die Dieselgeneratoren in vielen afrikanischen Großstädten. Das Unternehmen Karpowership hat sich für die Expansion in Afrika den Slogan "The power of friendship" ausgedacht.
Arbeits – und Perspektivlos
Das Network Movement for Justice and Development (NMJD), hat die Polizeigewalt gegen protestierende Zivilisten verurteilt. An den Orten Meile 91, Bunbuna, Tombo und in Pademba Road Correctional Centre in Freetownund in Makeni soll es zu Vorfällen von Erschießungen wehrloser und unbewaffneter Zivilisten durch die Polizei gekommen sein. Das NMJD erkannte auch die Tatsache an, dass ein Großteil der überwiegend jugendlichen Bevölkerung in Sierra Leone arbeitslos ist und jegliche Gelegenheit des Protestes nutzt.
Präzedenzfall - Entschädigung
Nach langem Kampf hat die Aktivistin Phyllis Omido einen Sieg für die rund 3.500 Einwohner des kenianischen Dorfs Owino Uhuru errungen. Das kenianische Umweltgericht verurteilte den Staat sowie die Eigentümer der mittlerweile geschlossenen Batterie-Recycling-Fabrik EPZ, die Anwohner zu entschädigen. Dem Dorf wurden mehr als 10 Mill. € zugesprochen. Der kenianische Staat muss auch das kontaminierte Fabrikgelände und seine Umgebung reinigen, sonst droht eine weitere Strafe von 7.Mill. €. Viele Menschen in dem Gebiet hatten eine zu hohe Bleikonzentrationen, mit all den fatalen Auswirkungen, im Blut. Das Gerichtsverfahren lief seit 2016. Über Omidos Kampf ist ein Buch erschienen mit dem Titel „Mit der Wut einer Mutter“.
Anwendung des Weltrechtsprinzip
Die gambische Regierung begrüßt die Ermittlungen des deutschen Generalbundesanwalts gegen mehrere Asylbewerber aus Gambia. Sie stehen im Verdacht, für das Regime des ehemaligen gambischen Präsidenten, Yahya Jammeh, Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen zu haben. 2014 soll, nach einem gescheiterten Putsch, das Regime von Jammeh brutal gegen Oppositionelle vorgegangen sein. Dem ehemaligen Präsidenten werden, in seiner mehr als 22 Jahren Regentschaft, zahlreiche Menschenrechtsverletzungen, sowie die Verfolgung von Dissidenten, Homosexuellen und Journalisten, zur Last gelegt.
Ingenieur-Studenten kreativ
Unter dem Druck der Corona Pandemie und auf Bitten der Regierung sind Studenten der Kenyatta Universität in eine fakultätsübergreifende Zusammenarbeit eingestiegen, um dem Mangel im Gesundheitssektor entgegenzuwirken. Sie produzieren Beatmungsgeräte, zur Zeit 50 pro Woche, zu einem Bruchteil der importierten Version. Mindestens 1600 weitere werden noch zu den vorhandenen 300 gebraucht. In einem separaten Labor stellt ein Biotechnologie Student mit Hilfe des 3D-Druckers Nasentupfer für die Covid-19 Test Kits her. Alle sind stolz und hoffen, weitere Hightech- Geräte zu produzieren und neue zu erfinden.
Türkische Botschaft
Bei einem Treffen des türkischen Außenministers Mevlut Cavusoglu mit dem togolesischen Präsidenten Faure Gnassingbe in der Hauptstadt Lomé sagte Cavusoglu, dass die bilateralen Beziehungen zwischen beiden Ländern weiter ausgebaut werden und eine Botschaft eröffnet wird. Der Außenminister reist diese Woche weiter nach Niger und Äquatorialguinea. Die Türkei erhöht die Zahl der türkischen Botschaften auf dem afrikanischen Kontinent von 12 im Jahr 2002 auf 42. Im Gegenzug haben 36 afrikanische Länder eine Botschaft in der Türkei eröffnet. 2008 waren es nur 10 Länder. Das Handelsvolumen mit Afrika hat sich in den letzten 18 Jahren versechsfacht.
Wahlen werfen Schatten voraus
Die Regierung unter Präsident John Magufuli bereitet sich auf die Wahlen vor und will Restriktionen durchsetzen. 3 wichtigen nationalen Menschenrechtsorganisationen wurde die Zulassung als Wahlbeobachter bei den im Oktober stattfindenden Parlaments- und Präsidentschaftswahlen verweigert. Ein neues Parteiengesetz soll einen Schulterschluss der Opposition erschweren. Jedoch nach einem Gerichtsbeschlussdes afrikanischen Gerichtshofs für Menschenrechte, muss die Regierung die Anfechtung von Präsidentenwahlen zulassen.
Über 100.000 Verhaftungen
Seit Einführung der Vorschriften zur Eindämmung des Coronavirus wurden seit März landesweit 106.000 Bürger wegen Verstößen gegen Corona - Auflagen festgenommen, allein 1000 in den letzten beiden Tagen. Kritiker beschuldigen die Regierung, dass sie gegen die Opposition vorgehen und Aktivisten und Demonstranten von der Straße halten will. Die Opposition und zivilgesellschaftliche Gruppen mobilisieren sich für landesweite Proteste am 31. Juli, um den Rücktritt von Präsident Mnangagwa zu fordern. Die Kirchen haben sich geeinigt, in der chaotischen sozialen, wirtschaftlichen und gesundheitlichen Situation zwischen Regierung und Opposition zu vermitteln.
Vermittlung nicht angenommen
In Bamako gehen die Proteste gegen Präsident Ibrahim Boubacar Keïta weiter. Die Protestierenden lehnen die Vermittlung der Ecowas-Delegation, unter Leitung des nigerianischen Expräsidenten Goodluck Jonathan, ab; sie hatte vorgeschlagen in Mali eine Regierung der nationalen Einheit zu bilden. Die neue Regierung sollte von 50% der aktuellen Regierung, 30 % der Opposition und 20 % der Zivilgesellschaft gebildet werden. Bei dieser Lösung würde jedoch die alte politische Klasse an der Macht bleiben und genau dagegen richteten sich die Proteste. 30 Intellektuelle schrieben einen offenen Brief an den Präsidenten, indem sie die „Gier der herrschenden Klasse“ anprangern.
Elefantensterben aufgedeckt?
Nach längeren Forschungen erklärte Namibias Umweltminister Shifeta, dass das mysteriöse Sterben von hunderten Tieren, besonders im Okavango Delta, auf eine Überbevölkerung zurückzuführen sei. Der länderübergreifende KAZA- Park (Namibia, Angola, Sambia, Botswana und Simbabwe) beherbergt mit 200.000 Dickhäutern zehnmal mehr Elefanten als das Gebiet tragen kann. Nahrungskampf und Stress, nicht Krankheit, sind wahrscheinlichste Ursachen. Deshalb zeigten auch Labor Tests keine Auffälligkeiten. Bisher sind jedoch Abschuss zur Reduzierung der Elefanten oder Verkauf von Elfenbein nicht erlaubt.