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Äthiopien – Während Markus Söders Besuch eröffnete der FC Bayern in Addis Abeba seine erste Fußballschule auf dem Kontinent. Es geht um Aus- und Weiterbildung von Spielern und Trainern. Kurz nach der Äthiopienreise des Ministerpräsidenten hat das Kabinett das erste bayerische Afrika-Paket beschlossen. Damit will der Freistaat ganz gezielt, angefangen in Äthiopien, „die Entwicklung einzelner afrikanischer Staaten unterstützen, ihre Eigenverantwortung stärken und langfristige Partnerschaften in ganz Afrika entwickeln“.
Mosambik – Die Menschen zitterten vor dem zweiten Zyklon „Kenneth“, der jetzt die nördliche Cabo Delgado Region traf. Fast alle Dörfer um die Küstenstadt Pemba sind von Wassermassen überflutet und die Infrastruktur verwüstet. Viele Freiwillige haben tausende Familien in Sicherheit gebracht. Diese sind vorübergehend in Kirchen und Schulen untergekommen. Ihre Versorgung gestaltet sich schwierig. Unerhört ist die von Human Rights Watch bestätigte Tatsache, dass viele Frauen Hilfsgüter mit Sex bezahlen müssen.
Ägypten – Im vergangenen Juli wurde im Makarius Wüstenkloster der koptische Abt-Bischof Epiphanios ermordet aufgefunden. Ein koptischer Mönch und ein früherer Mitbruder sollen dafür verantwortlich sein. Laut BBC wurde das Todesurteil jetzt vom Strafgericht in Damanhur bestätigt. Eine Berufung ist aber noch möglich. Der Fall hatte in der koptischen Kirche Ägyptens große Bestürzung ausgelöst. Papst Tawadros II. ordnete damals an, dass für ein Jahr keine neuen Mönche aufgenommen werden und die Ordensmänner ihre Konten bei den Sozialen Netzwerken schließen sollten.
Sudan – Kurz vor dem Sturz von al-Bashir hatte die Afrikanische Union dem Militär 15 Tage Zeit zur Machtübertragung gegeben. Nun sollen die Putschisten spätestens in 60 Tagen zugunsten der Zivilbevölkerung zurücktreten. Sonst wird der Sudan von der AU suspendiert. Der Friedens-und Sicherheitsrat erklärte, dass ein vom Militär geführter Übergang völlig unannehmbar ist und nicht dem Willen und Bestrebungen des sudanesischen Volkes entspreche. Der Diktator ist weg, aber nicht das System. Die Führer von Militär und Protestbewegung konnten sich bislang nicht einigen.
Libyen – Die schon furchtbare Lage hat sich mit den Kämpfen um Tripolis noch verschlimmert. Die Menschen wollten eigentlich übers Mittelmeer nach Europa; jetzt sind sie in Lagern festgehalten, die teils direkt auf der Feuerlinie liegen. Papst Franziskus und Helfer vor Ort fordern humanitäre Korridore, um die Migranten aus den Lagern zu evakuieren, wo sie „Erpressung, Folter und Gewalt“ ausgesetzt und jetzt durch den kriegerischen Konflikt in Lebensgefahr sind. In Nachbarländern könnten, wie in 2011, weitere Lösungen gesucht werden. Am Montag hat Italien als erstes Land 146 der Flüchtlinge ausgeflogen. Sie landeten auf einem Militärflugplatz nahe Rom.
Südafrika – Weil in der Rustenburg Platin-Mine Schienen in den Schacht gestürzt waren, saßen 1800 Bergarbeiter mehrere Stunden in großer Tiefe fest, bis der Aufzugschaft wieder frei und sicher war. Lebensgefahr bestand keine. Die Kumpel konnten auch mit Wasser und Nahrungsmitteln versorgt werden.
Togo – Faure E. Gnassingbé war gestern zum zweiten Besuch im Vatikan. Es ging um Fragen von „Sicherheit, Stabilität und Frieden“, die In Westafrika und der ganzen sub-Sahara Region bedroht sind. Menschenrechtler kritisieren die Zustände in Togo und die autokratische Linie, mit der die Familie Gnassingbé das Land 50 Jahre lang führt. Trotzdem spielt Togo eine Schlüsselrolle bei den Konflikten der umliegenden Länder, auch in Zentralafrika, das Franziskus so viel Sorge macht und das er 2015 besucht hat.
Ghana – Hunderte Drohnen haben kürzlich angefangen, lebensrettende Medikamente, Vakzine, Schlangengift Seren und Blut Konserven zu verteilen. Nach Empfang einer Bestellung per Textmeldung fliegt eine Drohne autonom, schwebt über dem Ziel und wirft das Medikament (max. 1,8 kg) mit kleinem Fallschirm ab. Vier Zentren über das Land verteilt sorgen für kurze Flugzeiten. Zurzeit können 600 Flüge an einem Tag betätigt werden und Leben retten. Hilfsorganisationen und Konzerne geben technische und finanzielle Unterstützung. Ein kleineres Projekt läuft seit 2016 in Ruanda, wo bisher 13.000 lebensrettende Flüge mit Blutprodukten gelangen.
Mosambik – Nach dem Tropensturm „Idai“ wurden in zehn Tagen 800.000 Menschen gegen Cholera geimpft. Die gute Organisation der Kampagne, die Mitarbeit der Bevölkerung und die prompte Aufarbeitung von sauberem Trinkwasser haben den Cholera Ausbruch schnell unter Kontrolle gebracht. Mit Zyklon „Kenneth“ steht eine neue Herausforderung bevor.
Benin – Obwohl es eine Vielzahl von Parteien gibt, waren bei den gestrigen Parlamentswahlen nur zwei regierungsnahe Parteien zugelassen. Die Opposition ist erbost und befürchtet ein Ende der Vorzeige-Demokratie, die Benin bis jetzt war. Auch die Verfassung des Landes ist solide und Vorbild für viele andere Länder geworden. Kritiker meinen, dass Präsident Talon den ruandischen Staatschef Kagame nachahmen will. Selten gab es so viele Demonstrationen in Cotonou wie in den Tagen vor der unfairen Wahl.
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