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DR Kongo – Etwa 150 km von Kinshasa entfernt stürzte ein Bus eine Böschung hinunter und ging in Flammen auf. 18 weitere Passagiere erlitten Verletzungen. Defekte Bremsen sollen die Unglücksursache gewesen sein. Präsident Tshisekedi sagte seine Reise zur Kaiserkrönung in Japan wegen dem Unglück ab.
Liberia – Laut dem „World Giving Index“, einem jährlichen Ranking der Großzügigkeit Fremden gegenüber, wurde Liberia zur Nummer 1 ernannt. Weitere Kriterien sind Geldspenden und freiwillige Arbeit. In dem Index der 10-Jahresstudie der CAF (Charities Aid Foundation) werden 7 afrikanische Länder unter den Top 10 angeführt, die sich für Fremde eingesetzt haben: neben Liberia sind es Sierra Leone, Kenia, Sambia, Uganda, Nigeria und Malawi.
Äthiopien – Der junge Premier Abiy Ahmed - sein Vater Muslim und Oromo, seine Mutter Christin und Amharin – war schon als Vermittler prädestiniert. Mit atemberaubendem Reformtempo befreite er tausende politische Gefangene, hob den Ausnahmezustand auf, öffnete das Land für Investoren, gab die Hälfte aller Ministerposten an Frauen, sprach von Versöhnung und Demokratie und beendete nach über 18 Jahren den Krieg mit dem Nachbarland Eritrea. Er wurde Friedensstifter am Horn von Afrika, aber interne Konflikte, lange aufgestaut, mehrten sich; er überlebte zwei Attentate. Nur wenn er die Probleme im Land mit seinen 80 Ethnien überwinden und Millionen junger Äthiopier Arbeit verschaffen kann, hat er eine Chance. Der Friedensnobelpreis sollte ihm Ansporn geben. Die diesjährige Vergabe in die 100. in der Geschichte; der 99. Gewinner war auch ein Afrikaner, der kongolesische Gynäkologe Denis Mukwege.
Burkina Faso – Am 11. Oktober griffen Dschihadisten die große Moschee von Salmossi im Nordosten des Landes an und ermordeten 16 Menschen. Nicht nur christliche Kirchen, sondern auch Moscheen und Imame sind Zielscheibe der zwei Terrorgruppen, Al-Kaida im Maghreb und dem Islamischen Staat, die dabei sind ganz Westafrika zu destabilisieren. In Burkina sind fast ein eine halbe Million Menschen auf der Flucht. 2000 Schulen sind geschlossen. Die Regierung und die Armee scheinen mit der Situation völlig überfordert. Mit der Flucht von IS-Kämpfern und Anhängern aus Gefängnissen und Lagern in Nordsyrien werden noch mehr Terrorattacken erwartet. Der Gouverneur der Region Louroum hat eine 45-tägige nächtliche Ausgangssperre verhängt.
Nigeria – Die Firma Uber hat ein Pilotprojekt gestartet, das Pendler anlocken soll, die bei den hoffnungslos verstopften Straßen von Lagos lieber mit dem Boot auf der Lagune zu ihrem Arbeitsplatz fahren. Die Bootstaxis, zusammen mit einem lokalen Fährdienst, könnten eine Lösung für die Verkehrsstaus der 20 Mio. City anzeigen. Die Überlastungsproblematik hat neue Verkehrsdienste für einheimische als auch für ausländische Transportunternehmen attraktiv gemacht.
Kenia – Eine Woche nach seinem Verschwinden wurde die Leiche des katholischen Priesters gefunden. Die Polizei ermittelt wegen Mordes. Unbekannte sollen Michael Kyengo entführt und sein Bankkonto ausgeraubt haben. Zwei Verdächtige wurden festgenommen und führten die Ermittler zu der an einem Fluss begrabenen Leiche.
DR Kongo – Suchteams der DR Kongo haben nach Tagen das Wrack eines von der Regierung gecharterten Frachtflugzeugs entdeckt. An Bord der Antonov 72 waren 8 Passagiere, darunter der persönliche Fahrer des Präsidenten. Das Team hatte in Goma einen Besuch von Präsident Tshisekedi vorbereitet und stürzte auf dem Rückweg ab.
Kenia – Heute wurde die zweite Phase der für 1 Mrd. Dollar von China gebauten SGR Eisenbahn, 120 km von Nairobi nach Naivashu, freigegeben, im Moment nur für den Personenverkehr. Die Fracht muss auf einen Hafen warten. Der erste Teil der Strecke, vom Hafen Mombasa zur Hauptstadt Nairobi ist schon seit zwei Jahren im Betrieb. Ursprünglich war die Linie bis Kisumu am Viktoriasee geplant und eine mögliche Verlängerung nach Uganda. Inzwischen gibt es aber Bedenken über die Rentabilität, und China rückt von dem Projekt ab.
Kap Verde – Die Inselgruppe vor der nordwest Küste Afrikas gilt schon lange als Vorbild der Demokratie Afrikas. Seit der Unabhängigkeit von Portugal in 1975 gab es fast immer einen friedlichen Machtwechsel. Ein Grund dafür ist der einzigartige Klang der Funaná-Musik des afrikanischen Musiksammlers Vik Sohonie, dessen neues Album sich auf den einzigartigen Klang konzentriert. Bei den 1991 Wahlen haben die politischen Parteien das Musikfestival einbezogen. Es gab Menschenmengen, offene Ohren und Zusammengehörigkeit. Der Funaná-Klang wurde der Soundtrack ihrer Rallyes. Die Musik auf den Inseln ohne ursprüngliche Bevölkerung ist eine Verschmelzung verschiedener Elemente: portugiesisch, afrikanisch und die Geräusche der Natur: Meer, Wind Vögel, Wasser, und spielt eine wichtige Rolle in der Demokratie.
Tunesien – In der Stichwahl am Sonntag erhielt der pensionierte Juraprofessor Kais Saied über 70% der Stimmen. Der parteilose Akademiker ist ein Neuling in der Politik und wird als erzkonservativ bezeichnet. Unterstützung erhielt er besonders von Intellektuellen und jungen Tunesiern: Rund 90% der 18-25 Jährigen hätten für ihn gestimmt. Saied ist, nach dem Tod von Essebsi, der zweite gewählte Präsident nach dem „Arabischen Frühling“. Der große Zuspruch sollte ihn stärken, gegen die Korruption anzugehen und, nach den demokratischen Reformen, dem Land zu einem wirtschaftlichen Aufschwung zu verhelfen.
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