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Togo – Das Parlament hat eine Verfassungsänderung gebilligt, die die Präsidentschaft auf zwei Amtszeiten begrenzt, aber da bereits erfüllte Mandate nicht angerechnet werden, kann Faure Gnassingbé in 2020 und 2025 wieder antreten und bis 2030 regieren. Gerade das wollten die Togolesen durch ihre Proteste verhindern. Faure ist seit 2005 an der Macht, als er das Amt von seinem Vater übernahm, der sich 1967 an die Macht geputscht hatte. Das jahrzehntelange Festhalten der Gnassingbé Familie an der Macht ist nicht länger annehmbar
Burkina Faso – Etwa 30 Angreifer haben gestern während der Sonntagsmesse eine kath. Kirche 90 km von der Provinzhauptstadt Kaya entfernt, gestürmt, auf die fliehenden Gläubigen geschossen und dann die Kirche sowie umliegende Geschäfte, ein Restaurant und ein Gesundheitszentrum angezündet. Sechs Menschen kamen um, darunter der Priester. Es ist der zweite Angriff auf eine Kirche. Gerade vor der Ankunft von Angela Merkel in Burkina Faso vor zwei Wochen gab es einen blutigen Angriff auf eine evangelische Kirche, auch mit sechs Toten.
DR Kongo – Nachdem Mai-Mai Milizen wieder eine Klinik in der Stadt Butembo angegriffen haben, hat die Gesundheitsbehörde die Ebola-Arbeit suspendiert. Um Ostern hatte die Zahl der Ebola-Toten 1000 überschritten. Aber es sind nicht nur die Angriffe, die die Anstrengungen zur Eindämmung der tödlichen Seuche behindern, sondern auch der Widerstand der Bevölkerung gegen Präventivmaßnahmen, Pflegeeinrichtungen und sichere Bestattungen. Wohl ist es gelungen, 110.000 Menschen einen experimentellen Ebola-Impfstoff zu verabreichen. Der Ausbruch ist der zehnte und bisher schlimmste im Kongo.
Simbabwe – Dr Tererai Trent wurde als eine der zehn meist inspirierenden Frauen in der Welt bezeichnet, im Rahmen der Initiative „Sculpted for Equal Rights“. Eine lebensgroße Bronze Statue der Professorin wird am 26 August im New York Rockefeller Centre enthüllt, neben Frauen wie Oprah Winfrey, Jane Goodall, Nicole Kidman u.a. Das Monument soll eine Anerkennung sein für ihre Rolle in der Förderung von Gleichstellung und Ermächtigung von Mädchen und Frauen.
Kenia – Zwei kenianische Fußballspieler gehören zu den zwei verschiedenen Teams, die sich am 1 Juni in Madrid zum Champions League - Finale treffen. Divock Origi erzielte zwei Tore für Liverpool gegen Barcelona, und Victor Wanyama spielt für Tottenham nach dem Sieg über Amsterdam. In Kenia verfolgt man das Spiel, in dem Origi und Wanyama sich begegnen, mit Interesse. Wanyamas Bruder hat mit Inter Milan in 2010 schon mal den Pokal gewonnen.
Südsudan – Nach wiederholten signierten und gebrochenen Friedensverträgen ist noch immer keine Regierung in Sicht. Präsident Kiir und sein Vize Machar haben im September 2018 in Addis Abeba ein Abkommen getroffen, bis zum 12. Mai eine Regierung der nationalen Einheit einzusetzen. Doch jetzt haben die Konfliktparteien die Übergangsphase um sechs Monate verlängert, weil noch „wichtige“ Punkte zu klären sind. Nach 380.000 Toten, vier Millionen Geflüchteten, nach Hunger, Krankheit und Angst sehnt sich die Bevölkerung nach Frieden.
Nigeria – Kardinal John Onaiyekan, Erzbischof der Hauptstadt Abuja, wirft der politischen Elite seines Landes vor, Nigeria „unbewohnbar“ zu machen und so immer mehr junge Menschen in die illegale Migration zu treiben. Anhäufung von Reichtum sei ihnen wichtiger als die Zukunft des Landes. Besonders betroffen zeigte sich der Kardinal über die nigerianischen Zwangsprostituierten in den Straßen europäischer Städte. Morgen beginnt in Abuja eine Konferenz zum Thema Migration.
Libyen – General Haftar will nichts von einer humanitären Waffenruhe zum Anfang des Ramadan wissen; er fordert seine Anhänger auf, ihre Entschlossenheit und Angriffskraft zu erhöhen. Seit Beginn der Attacke auf Tripolis vor einem Monat sind zehntausende Zivilisten aus der Hauptstadt geflohen. Die internationale Gemeinschaft ist gespalten, welche Gruppe sie unterstützen sollen; manche sind doppelzüngig. General Haftar, der einstige Getreue Gaddafis wird von vielen in Libyen als neuer Gaddafi gesehen; er sei „höchstgefährlich“ und stehe für eine „Militärdiktatur“.
Südafrika – Nur zehn Tage liegen zwischen dem 25. Jahrestag der ersten freien Wahlen, die die Apartheid endeten und Mandela an die Macht brachten, und den Parlaments- und Regionalwahlen am 8. Mai. Der demokratische Wandel hat viel erreicht: Strom und Wasser für Millionen, Sozialleistungen, Pressefreiheit, unabhängige Justiz usw. Doch es liegen auch Schatten über der erträumten Regenbogen-Nation: auftauchender Rassismus, Zumas Korruptionsskandale, Arbeitslosigkeit, Energiekrise, Studentenunruhen, Ruf nach Landenteignung und der unberechenbare Anführer der EFF, der Alptraum Julius Malema. Das Land setzt jetzt auf Präsident Cyril Ramaphosa, der Südafrika einen Neubeginn versprochen hat.
Burkina Faso – Am vergangenen Sonntag stürmten Bewaffnete eine protestantische Kirche im Norden des Landes unweit der Stadt Djibo und eröffneten das Feuer während des Gottesdienstes. Sechs Menschen kamen um, darunter der Pfarrer und zwei seiner Söhne. Es war der erste Angriff auf eine Kirche in Burkina Faso, wo islamistische Gruppen seit 2015 immer häufiger tödliche Angriffe verüben. Das Land wird stark von Entwicklungen im benachbarten Mali beeinflusst. Die Zahl der Terroranschläge stieg von vier im Jahr 2015 auf 160 in 2018. Die Gewalt begann im Norden des Landes und hat mittlerweile auf die Hauptstadt Ouagadougou und andere Regionen übergegriffen.
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