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Tansania – Ein Gericht verurteilte neun Oppositionsführer wegen aufrührerischer Äußerungen und illegaler Abhaltung einer Kundgebung vor zwei Jahren. Es verhängte eine fünfmonatige Gefängnisstrafe oder eine Geldstrafe von insgesamt 350 Millionen tansanischen Schilling (152.000 Dollar). Chadema, die wichtigste Oppositionsbewegung, hat einen Aufruf gestartet und bisher mehr als 100.000 Dollar zusammengebracht. Tansania gilt als eine der stabilsten Demokratien Afrikas. Seit 1961, der Unabhängigkeit von Großbritannien, ist die Regierungspartei „Chama Cha Mapinduzi“ (CCM) an der Macht. Mit dem Amtsantritt (2015) von Präsident John Magufuli hat sich die Medienfreiheit drastisch verschlechtert.
Sudan – Premierminister Abdalla Hamdok, der im August vom elfköpfigen Souveränen Rat beauftragt wurde, eine Übergangsregierung zu bilden, hat einen Bombenanschlag auf seinen Konvoi unverletzt überlebt. Trotz solcher Zwischenfälle scheint sich die Demokratie im Sudan langsam zu stabilisieren. Nach monatelangen Protesten der Zivilgesellschaft entmachtete das Militär den damaligen Präsidenten Omar al-Bashir vor einem Jahr.
Elfenbeinküste – Die Entscheidung von Präsident Alassane Ouattara, auf eine Kanditatur bei den Wahlen im Oktober verzichten, wurde allgemein begrüßt. Nach zwei Amtszeiten möchte der 78-Jährige die politische Führung seines Landes an eine jüngere Generation übergeben. Seine engsten Rivalen, der 85-jährige Henri Konan Bédié und der 76-jährige Laurent Gbagbo haben ihre Entscheidung noch nicht bekannt gegeben. Ouattara wird seinen jetzigen Premierminister Amadou Gon Coulibaly im Wahlkampf unterstützen.
Eritrea – Der Oberste Gerichtshof Kanadas hat entschieden, dass ein kanadisches Bergbauunternehmen, das in Eritrea tätig war, in Kanada verklagt werden kann. Es gab der Klage von drei Eritreern gegen Nevsun Resources statt. Die geflohenen Arbeiter behaupten, dass sie und 1000 andere zwischen 2008 und 2012 durch Eritreas Militärdienst zur Arbeit für den Bau von Nevsuns Gold-, Kupfer- und Zinkmine Bisha zwangsverpflichtet worden und unmenschlichen Behandlungen ausgesetzt waren.
DR Kongo – Das Ende der zweittödlichsten Ebola-Epidemie der Welt wurde von der WHO verkündet. Der Ausbruch wurde im August 2018 gemeldet. Es ist die zehnte im Land und die zweitschlimmste weltweit nach der Epidemie in Westafrika von 2014-2016.
Togo – Nach offiziellen Angaben hat Präsident Fauré Gnassingbé die Wahlen Ende Februar mit über 70% der Stimmen gewonnen. Der Anführer der Opposition Agbeyome Kodjo erhielt 19%. Die Bevölkerung hat wenig Vertrauen in die öffentlichen Institutionen, wie die Wahlkommission. Togos Bischöfe beklagen einen Mangel von Transparenz und Fairness. Die Familie Gnassingbé herrscht über die 8 Millionen Einwohner der ehemaligen deutschen Kolonie seit 1967, als sich Faurés Vater Eyadéma Gnassingbé an die Macht putschte. Nach dessen Tod übernahm Fauré 2005 die Machtstellung seines Vaters.
Nigeria – Nigeria hat Südafrika als größte Volkswirtschaft des Kontinents abgelöst. Südafrika erlebt die zweite Rezession innerhalb von zwei Jahren, bedingt vor allem auch durch schwere Stromausfälle.
Simbabwe – Am ersten Freitag im März begehen Christinnen verschiedener Konfessionen in den Kirchen von 170 Ländern den Weltgebetstag der Frauen. Es ist weltweit die größte Gebetsaktion, und das seit 130 Jahren. Im Fokus steht dieses Jahr Simbabwe, deren Frauen infolge der grausamen und strafenden Wirtschaftspolitik, der massiven Korruption der Regierung und der Dürre unendlich leiden, aber nicht aufgeben. Frauen von Simbabwe haben die Vorlagen verfasst. Ihr Motto: Steh auf, nimm deine Matte und gehe. (Johannes 5,8)
Sambia – Mysteriöse Morde erregen die Bevölkerung. Bei Anschlägen auf Schulen, Gesundheitseinrichtungen, Geschäftsräume und Haushalte werden die Opfer mit einer unbekannten Chemikalie narkotisiert, um sie danach auszurauben oder anderweitig anzugreifen. Regierung und Opposition machen sich gegenseitig verantwortlich. Kritiker vermuten, dass die Anschläge die öffentliche Aufmerksamkeit von einer Verfassungsänderung ablenken soll, bei der der Präsident noch mehr Macht erhielte. Er würde in Zukunft Richter*innen und Minister*innen selbst ernennen können und die Regierungspartei wäre in der Lage die Zahl der Parlamentsmitglieder durch einfache Abstimmung zu erhöhen. Gleichzeitig kürzt die Regierung soziale Ausgaben drastisch, um die Zinsen für die angehäuften Schulden zu bezahlen.
Simbabwe – Nach weniger als einem Jahr wird der US-Dollar wieder eingeführt. Die Regierung gibt bestimmten Sektoren wie dem Tourismus und der Treibstoffindustrie die Erlaubnis, den US$ zu nutzen. Im Juni letzten Jahres war nur noch der Zim Dollar die Währung des Landes; es durfte nicht mehr in dem südafrikanischen Rand, den US-Dollar, den chinesischen Yuan und dem € bezahlt werden.Der Internationalen Währungsfonds (IWF) spricht davon, dass das Land vor einer "wirtschaftlichen und humanitären Krise" inmitten eines tödlichen Cocktails aus makroökonomischer Instabilität, Klimaschocks und politischen Fehlentscheidungen, steht.
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