Länder
Ausländische Truppen sollen das Land verlassen
Außenministerin Najla al-Manqoush forderte die Türkei auf, die Resolutionen des UN-Sicherheitsrats umzusetzen und mehr als 20.000 ausländischen Kämpfer und Söldner zurückzuführen. 2011 wurde das Land ins Chaos gestürzt, als ein von der NATO unterstützter Aufstand den langjährigen Herrscher Muammar Gaddafi stürzte. In den letzten Jahren war das ölreiche Land zwischen rivalisierenden Verwaltungen im Osten und Westen gespalten, die jeweils von verschiedenen bewaffneten Gruppen und ausländischen Regierungen unterstützt wurden. Es gibt mehr als 20.000 ausländische Kämpfer und Söldner, darunter 13.000 Syrer und 11.000 Sudanesen, zusammen mit Russen und Tschadern. Libyens Übergangsregierung, die im März die Macht übernahm, soll Libyen durch eine allgemeine Wahl am 24. Dezember 2021 führen.
Justiz schreibt Geschichte
Martha Koome, Richterin am Berufungsgericht, wurde als Nachfolgerin von Chief Justice David Maraga zum 15. Obersten Richter (vergleichsweise mit dem Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts) nominiert. Die Nationalversammlung (Parlament) muss die Nominierung bestätigen. Kenias Judicial Service Commission (JSC) hat mit der Ernennung der ersten weiblichen Obersten Richterin des Landes, Lady Justice Martha Koome Karambu, Geschichte geschrieben. Bei den Vorstellungsgesprächen, die von JSC durchgeführt wurden, setzte sie sich gegen neun andere Kandidaten - darunter zwei weitere Frauen - für den Posten durch.
Keine Wildtier Zucht in Gefangenschaft
Die Umweltministerin Barbara Creecy hat am Wochenende bekanntgegeben, dass Südafrika die Zucht von Löwen in Gefangenschaft für die Trophäenjagd oder für Touristen als Haus- und Streicheltiere verbieten will. Es soll ein „authentischereres“ Erlebnis von Wildtieren gefördert werden. Zwei Jahre lang untersuchte ein Gremium das Management und die Regeln für die Jagd, den Handel und die Haltung von Löwen, Elefanten, Nashörnern und Leoparden in Gefangenschaft. Die Regierung wolle nicht die Jagdindustrie unterdrücken. Die Praxis, in Gefangenschaft aufgezogene Löwen zu jagen, ist in Südafrika schon lange umstritten. Es soll eine echte Jagd auf Wildtiere sein, nicht auf Tiere „die aus dem Käfig geholt wurden“.
Das neue “Weiße Gold“ der Wüste
Ostafrikanische Bauern in den trockenen und halbtrockenen Gebieten im Norden des Landes besitzen etwa 60% der Kamele der Welt und können mit der nahrhaften Milch viel Geld machen. Das BBC Programm „Smart Money“ traf im nördlichen Kenia ein Ehepaar, das täglich 10 - 15.000 Liter Kamelmilch verkaufte. Schon in der Antike kannten die Wüstenbewohner den Wert der Milch ihres Lastenträgers. Der Westen lernte ihn erst viel später schätzen. Der hohe Gehalt an ungesättigten Fettsäuren, Lanolin und Mineralstoffen macht Kamelmilch zu einem beliebten Gesundheits - und Schönheitsprodukt.
Neue Akzente für die Wirtschaft
In einer Rede zum Tag der Arbeit in der nördlichen Mwanza-Region, sagte Präsidentin Samia Suluhu Hassan, dass die COVID-19-Pandemie das globale Wirtschaftswachstum beeinträchtigt habe und dass Tansanias Wirtschaft davon nicht verschont geblieben sei. Die Regierung werde den Einkommenssteuersatz im Juli beginnenden Finanzjahres 2021/22 um einen Prozentpunkt auf 8% senken und plane außerdem, "unfreundliche Steuern und Gebühren für Tansanier" zu beseitigen. Die Präsidentin hat in öffentlichen Äußerungen angedeutet, dass sie versuchen wird, das Investitionsklima in dem Land mit fast 60 Millionen Einwohnern zu verbessern. Unter ihrem Vorgänger John Pombe Magufuli brachen die ausländischen Direktinvestitionen ein und Investoren klagten über ein schwieriges Geschäftsumfeld.
Antwort auf mehr Gewalt
Präsident Felix Tshisekedi, hat wegen der eskalierenden Gewalt in den östlichen Provinzen Ituri und Nord-Kivu den "Belagerungszustand" ausgerufen, ohne konkrete Maßnahmen zu benennen. Es wird angenommen, dass die Regierung mehr Truppen in die betroffenen Regionen schicken wird. Regierungstruppen und Friedenstruppen der Vereinten Nationen haben Mühe die dortige Gewalt einzudämmen. Seit Anfang des Jahres sind in dem an Mineralien reichen Gebiet mehr als 300 Menschen getötet und viele vertrieben worden.
Benin Bronzen werden zurückgegeben
Im kommenden Jahr sollen von deutschen Museen die als Raubgut eingestuften Benin-Bronzen an Nigeria zurückgegeben werden. Kulturstaatsministerin Monika Grütters sagte, dies sei eine "wichtige Wegmarke für Verständigung und Versöhnung" und Deutschland stellt sich der „historischen und moralischen Verantwortung“. Die Benin-Bronzen schmückten seit dem 16. Jahrhundert den Königspalast des Königreichs Benin. Die Kolonialmacht Großbritannien entwendete sie und verkaufte die Kunstschätze an europäische Museen.
Todesstrafe abgeschafft
Der Oberste Gerichtshof hat entschieden, dass die Todesstrafe verfassungswidrig ist und dass sie gegen internationale Menschenrechtsstandards verstößt. Von nun an wird eine lebenslange Haft die höchste Strafe in Malawi sein. Die lokale Menschenrechtskommission sieht das Urteil als Fortschritt. Seit 1975 hat es keine Hinrichtungen mehr im Land gegeben. Die Todesstrafe hätte sowieso keine abschreckende Wirkung und hat meist die Ärmsten getroffen, die sich keine rechtliche Vertretung leisten konnten. Malawi ist das 22. Land südlich der Sahara, das die Todesstrafe abschafft.
Junge Umwelt Aktivistin macht Schule
An ihrem 15. Geburtstag pflanzte Leah Namugerwa 200 Bäume; zum 16. waren es schon 500. Sie ist besorgt um die kahlen Flecken in Ugandas Wäldern. Seit den 1990er Jahren schrumpfte die Waldbedeckung des Landes von 24 auf 8%. Allein in 2020 gingen in den Tropen über 12 Millionen Hektar Wald verloren. So kämpft die Aktivistin, um die Wälder ihres Landes aufzuforsten. Ihre Initiative erweist sich als Inspiration für Uganda und darüber hinaus. Jede Pflanzaktion bringt mehr Menschen, die sich der „Grünen Idee“ verschreiben. Ob sie Bäume pflanzt oder das Seeufer säubert, immer kommen Leute, die mitmachen und die Idee weitertragen. In den sozialen Medien verbreitet Leah das Klimabewusstsein in Schulen und ermutigt Jugendliche, zu ihren Geburtstagen Bäume zu pflanzen.
Neue Ehe - ohne formales auflösen der Alten
Das Oberste Gericht hat entschieden, das Versäumnis, eine frühere Ehe formell aufzulösen, sollte kein Hindernis für eine Person sein, ihre Rechte und ihre Freiheit auszuüben, eine andere Ehe zu wählen, oder sogar einzugehen. Der Mann hatte gehofft, das Vermögen, das seine 2018 verstorbene Frau hinterlassen hatte, von einem Ausländer zurückzufordern. Der Mann hatte sie nach dem Luo-Gewohnheitsrecht vor etwa 40 Jahren geehelicht; nach 10 Ehejahren und 2 Kindern trennte sie sich von ihm; ihre Ehe wurde aber nicht formell aufgelöst. Sie ging eine neue Ehe ein, die nach dem Gikuyu-Gewohnheitsrecht durchgeführt wurde, der neue Ehemann zahlte eine Mitgift an die Eltern der Frau. Während der Ehe mit dem Ausländer erwarb, das Paar Immobilien in Malindi im Wert von Millionen von Schilling. Nach dem Urteil ging der erste Ehemann mit leeren Händen nach Hause.