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Katholische Nichtregierungsorganisationen haben in Burkina Faso ein 3-jähriges Projekt zum Schutz gefährdeter Migranten auf den Sahel-Routen (PROMISA) gestartet. Besonders im Blick sind Frauen und junge Mädchen sowie Opfer von Menschenhandel und jene, die nicht in ihre Herkunftsländer zurückkehren wollen. Die EU fördert das Projekt mit 500.000 Euro. Es wird von der amerikanischen Nichtregierungsorganisation Catholic Relief Service (CRS) Mali und Niger, der Caritas Mali, der Katholischen Organisation für Entwicklung und Solidarität (OCADES-Caritas Burkina) und der Welthungerhilfe (WHH) in Deutschland durchgeführt.

Präsident Lazarus Chakwera drängt die Landwirte, vom Tabakanbau abzurücken und auf andere „Cash-Crops“ umzusteigen, wie z. B. Cannabis, das 2020 für den industriellen und medizinischen Gebrauch legalisiert wurde. Wegen der geringen weltweiten Nachfrage und der laufenden weltweiten Anti-Raucher-Kampagnen sind die Preise für Tabak stark gefallen.

Während die ersten Wahlergebnisse zeigen, dass Präsident Idriss Deby (68) auf dem Weg ist, seine sechste Amtszeit zu gewinnen, ist die Rebellenfront für Wandel und Eintracht im Tschad auf dem Vormarsch. Die Vereinigten Staaten haben ihre nicht lebensnotwendigen Mitarbeiter angewiesen, den Tschad zu verlassen, da sich Rebellen aus zwei Richtungen der Hauptstadt Ndjamena nähern; auch Großbritannien hat seine Bürger dazu aufgefordert. Schwer bewaffnete Sicherheitskräfte patrouillieren in der Hauptstadt. Vor der Präsidentenwahl wurden 6 Oppositionspolitiker verhaftet; ihnen wird Terrorismus vorgeworfen.

Am Sonntagmorgen (18.4.) brannte der Tafelberg, das Wahrzeichen der Stadt. Das Feuer zerstörte eine Gedenkstätte sowie die älteste Windmühle des Landes und griff weiter auf die Universität über. Während alle Studenten evakuiert werden konnten, wurde die historische Bibliothek mit wertvollen Originalen und Dokumenten zerstört und andere Gebäude schwer beschädigt. Den ganzen Tag über bekämpften 120 Feuerwehrmänner die Flammen, viele aus der Luft. Verursacht wurde die Katastrophe wahrscheinlich durch das unbewachte Lagerfeuer eines Obdachlosen. Buschbrände sind während der Trockenheit nicht selten, aber nicht alle sind so zerstörerisch. Die Hilfsbereitschaft der Bevölkerung war groß.  Sie brachten Essen und Getränke, und durch die Corona-Pandemie leerstehende Hotels boten den Studenten Unterkunft an.

In 3500 Jahre alten Tongefäßen der Nok-Kultur konnten Spuren von Bienenwachs nachgewiesen werden; dies gilt als ältester direkter Nachweis für Honig-Nutzung in Afrika. Die Nok-Kultur ist durch ihre bis zu lebensgroßen Terrakotta-Skulpturen bekannt; sie stellen die älteste figurative Kunst Afrikas dar, die für Tausende von Euro auf dem internationalen Kunstmarkt gehandelt werden. Die Epoche der Nok-Kultur wird auf 500 v. Chr. bis 200 n. Chr. datiert, sie verdankt ihren Namen dem kleinen Ort Nok, der östlich des Flusses Niger auf dem Jos-Plateau im Zentrum Nigerias liegt.

Die Wahlkommission hat Amtsinhaber Patrice Talon mit 86 % der Stimmen in der ersten Runde zum Sieger der Präsidentschaftswahlen des Landes erklärt. Talon, ein Baumwoll-Tycoon, der 2016 zum ersten Mal gewählt wurde, hatte bei der Wahl am Sonntag zwei Konkurrenten, während die meisten seiner wichtigsten Gegner im Exil sind oder von der Kandidatur ausgeschlossen wurden. Einigen Oppositionsparteien boykottierten Wahl.

Der Chef der neuen libyschen Übergangsregierung und der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan haben ihr Engagement für das umstrittene maritime Abkommen für 2019 bekräftigt. Erdogan sagte, das Abkommen sichere "die nationalen Interessen und die Zukunft der beiden Länder". Das maritime Abkommen legt einseitig einen neuen Verlauf der Festlandsockel im Mittelmeer fest, womit der Türkei auf Kosten Griechenlands und Zyperns ein Anteil an den Erdgasvorkommen zugeschlagen würde. Die Republik Zypern, Griechenland und Ägypten verurteilten das Memorandum als ernsthafte Verletzung internationalen Rechts; es werde gegen das Seerecht verstoßen und „Geografie verfälscht.“. Die Bundesregierung kommt zu der Überzeugung, "das Abkommen verstößt gegen das völkergewohnheitsrechtliche Seerecht und erscheint im Ergebnis als unzulässiger Vertrag zulasten Dritter"; die EU und die USA beurteilen die Lage ähnlich.

Die Regierungen von Uganda und Tansania und  die internationalen Ölfirmen - die französische Total E&P und die chinesische Cnooc - haben Vereinbarungen für die Kommerzialisierung der geplanten East African Crude Oil Pipeline (EACOP) unterzeichnet. Die 1.445 Kilometer lange Pipeline, beginnt in Hoima im Albertine Graben im Westen Ugandas und endet im Hafen von Tanga in Tansania. Sie wird 216.000 Barrel Rohöl pro Tag transportieren. Aufgrund der wachsartigen Beschaffenheit des ugandischen Öls wird es eine der längsten beheizten Rohöl-Exportpipelines der Welt sein. Mehr als 10.000 Arbeitsplätze sollen so geschaffen. Umweltaktivisten kritisieren das Projekt, aufgrund der C02-Emissionen (freigesetzt bei  der Verbrennung von Öl) entstehen Risiken  für geschützte Umgebungen, Wasserquellen und Feuchtgebiete in beiden Ländern.

Typhus gilt im Land mit mehr als 7.400 Fällen pro Jahr als endemisch. Die Regierung hat nun zum ersten Mal einen Impfstoff in die regulären Kinderimpfungen aufgenommen. Die neue Impfkampagne zielt auf mehr als 1 Million Kinder zwischen neun Monaten und 14 Jahren ab; die Mehrheit der Typhusfälle des Landes tritt bei Kindern unter 15 Jahren auf.

Der ehemalige Präsident Laurent Gbagbo und sein Jugendminister Charles Blé Goudé wurden vom Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) endgültig von Verbrechen gegen die Menschlichkeit freigesprochen; sie hatten stets ihre Unschuld beteuert. Der heutige Präsident Alassane Ouattara hatte 2010 die Wahl gewonnen, doch Gbagbo hatte sich geweigert, die Macht abzugeben. Der Konflikt dauerte bis April 2011 und mehr als 3000 Menschen wurden getötet und Hunderttausende vertrieben. Präsident Ouattara sagt, Gbagbo sei frei und könne zurückkehren; die Reisekosten würden vom "Staat Côte d'Ivoire" getragen. Er sagte jedoch nichts zu der Verhängung einer 20-jährige Haftstrafe wegen Veruntreuung von Geldern der regionalen Zentralbank, die ein ivorisches Gericht in 2019 in Abwesenheit ausgesprochen hatte.

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