Länder
Verschärfte Strafen für FGM
Ägypten hat die Strafen für weibliche Genitalverstümmelung (FGM) verschärft. Die Gesetzesänderungen beinhalten eine Erhöhung der Höchststrafe von 7 Jahren und ein Verbot für Ärzte, die an FGM beteiligt, sowie Gefängnisstrafen von 5 bis 20 Jahren, je nachdem, wer die Operation durchgeführt hat und ob sie bleibende Schäden oder den Tod verursacht hat. Die Gesetzesänderungen, müssen noch vom Präsidenten genehmigt werden. Nach einer UN-Umfrage (2016) haben sich fast 90 % der ägyptischen Frauen und Mädchen im Alter von 15 bis 49 Jahren einer Genitalverstümmelung unterzogen. Die Staats- und Regierungschefs der Welt haben sich verpflichtet, FGM bis 2030 zu beenden, aber die Praxis ist in Somalia, Mali, Gambia, Guinea-Bissau, Tschad und Senegal noch sehr verbreitet. Fragwürdig bleibt wie sehr die Gesetze umgesetzt werden.
Schulen werden zu Krankenhäusern
Präsident Rajoelina wollte Corona mit einem Naturheilmittel besiegen. „Covid organics“ ist ein Kräuter Trunk auf Basis der Artemisia Pflanze und wird weitläufig ausgeteilt, ohne dass die Wirksamkeit der Mischung wissenschaftlich nachgewiesen ist. Doch die Infektionszahlen stiegen so stark und die Kritik wurde so laut, dass die Regierung sich als eines der letzten Länder der internationalen Covax Initiative angeschlossen hat, um Vakzine bat und nun auf das Eintreffen der versprochenen Impfstoffe wartet. Inzwischen werden Schulen in Krankenhäuser umgewandelt. Aus Hotelzimmern werden Behandlungsräume. Sobald sie auch nur provisorisch eingerichtet sind, sind sie auch schon überfüllt. Noch hat die Impfkampagne für die 27 Millionen Einwohner des Inselstaates nicht begonnen.
Mein Lehrer, der Krake
Der südafrikanische Netflix-Film "My Octopus Teacher" wurde mit dem Oscar für den besten Dokumentarfilm ausgezeichnet. Der Film zeigt die monatelange Annäherung zwischen einem Taucher und einem Octopus – und führt in eine kaum bekannte Unterwasserwelt am Kap der Guten Hoffnung ein. Aus den tagtäglichen Begegnungen der beiden über ein Jahr hinweg entsteht eine ungewöhnliche Beziehung, in der Foster – ein erfahrener Filmemacher – am Leben des Tieres unmittelbar teilnimmt. Der Film ist schon in Südafrika ein großer Erfolg.
Ugandische Kirche verliert Verfechter der Armen
Erzbischof Dr. Cyprian Kizito Lwanga ( 68) wurde nach seinem plötzlichen Tod in der Krypta der Rubaga-Kathedrale beigesetzt. Er war eine politische Persönlichkeit und auch Vorsitzender des Gemeinsamen Christlichen Rates von Uganda (UJCC). Stephen Kaziimba, anglikanischer Erzbischof von Uganda, sagte, „er war die klare Stimme des Evangeliums, mit der er sich für die Armen und Unterdrückten einsetzte, sein Engagement für die Einheit der Christen und für Gerechtigkeit für alle wird uns sehr fehlen." Er galt als Kritiker von Alt-Präsident Yoweri Museveni und appellierte an die Regierungspartei NRM, sich zu ihren anfänglichen Idealen zu bekennen und den "üblen" Methoden der Vorgängerregime zu widerstehen.
Augenkrankheit erfolgreich bekämpft
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gab bekannt, dass in Afrika Gambia, neben Ghana, das Trachom als Bedrohung der öffentlichen Gesundheit erfolgreich eliminiert hat. Die Krankheit ist ein Problem in 44 Ländern und für die Erblindung oder Sehbehinderung von etwa 1,9 Millionen Menschen verantwortlich. Die Augenerkrankung ist vor allem in Ländern mit schlechter Wasserversorgung und erschwerten Hygienemöglichkeiten weit verbreitet. Gut ²/3 aller Fälle kommen in Afrika vor (z.B. Äthiopien, Sudan, Uganda, Nigeria). Die Infektion verbreitet sich durch persönlichen Kontakt (über Hände, Kleidung oder Bettzeug) und durch Fliegen, die mit Ausfluss aus den Augen oder der Nase einer infizierten Person in Berührung gekommen sind. Bei wiederholten Infektionsschüben über viele Jahre hinweg können die Wimpern eingezogen werden, so dass sie auf der Augenoberfläche reiben, was zu einer dauerhaften Schädigung der Hornhaut führt.
Importbeschränkungen wegen Vogelgrippe
Mosambik und Simbabwe haben den Import von Geflügel und Geflügelprodukten aus Südafrika ausgesetzt. Auf einer kommerziellen Hühnerfarm in Ekurhuleni, Gauteng, brach die hochpathogene Geflügelpest (HPAI) aus. Die Geflügelpest ist eine hochinfektiöse und ansteckende Viruserkrankung, die mehrere Arten von Vögeln zur Nahrungsmittelerzeugung (Hühner, Truthähne, Wachteln, Perlhühner, Heim- und Wildvögel) befällt.
Militärrat übernimmt Regierung
Ein Übergangs-Militärrat hat eine Regierungscharta erlassen. Die Führung des Landes setze sich demnach ab sofort aus dem Militärrat, einem Nationalen Übergangsrat und einer Übergangsregierung zusammen. Als Präsident des Militärrats übernimmt Débys Sohn Mahamat die Aufgaben des Präsidenten und des Obersten Armeechefs. Präsident Déby (68) kam nach Angaben des Militärs bei Kämpfen mit einer Rebellengruppe ums Leben. Er regierte das Land mehr als 30 Jahre. Die Bundesregierung rief die im Tschad lebenden Deutschen zum sofortigen Verlassen des Landes auf. Die Bundeswehr ist in der Region an Einsätzen beteiligt
Migranten besser schützen
Katholische Nichtregierungsorganisationen haben in Burkina Faso ein 3-jähriges Projekt zum Schutz gefährdeter Migranten auf den Sahel-Routen (PROMISA) gestartet. Besonders im Blick sind Frauen und junge Mädchen sowie Opfer von Menschenhandel und jene, die nicht in ihre Herkunftsländer zurückkehren wollen. Die EU fördert das Projekt mit 500.000 Euro. Es wird von der amerikanischen Nichtregierungsorganisation Catholic Relief Service (CRS) Mali und Niger, der Caritas Mali, der Katholischen Organisation für Entwicklung und Solidarität (OCADES-Caritas Burkina) und der Welthungerhilfe (WHH) in Deutschland durchgeführt.
Cannabis anstatt Tabak
Präsident Lazarus Chakwera drängt die Landwirte, vom Tabakanbau abzurücken und auf andere „Cash-Crops“ umzusteigen, wie z. B. Cannabis, das 2020 für den industriellen und medizinischen Gebrauch legalisiert wurde. Wegen der geringen weltweiten Nachfrage und der laufenden weltweiten Anti-Raucher-Kampagnen sind die Preise für Tabak stark gefallen.
Anti-Deby-Rebellen "nähern" sich der Hauptstadt
Während die ersten Wahlergebnisse zeigen, dass Präsident Idriss Deby (68) auf dem Weg ist, seine sechste Amtszeit zu gewinnen, ist die Rebellenfront für Wandel und Eintracht im Tschad auf dem Vormarsch. Die Vereinigten Staaten haben ihre nicht lebensnotwendigen Mitarbeiter angewiesen, den Tschad zu verlassen, da sich Rebellen aus zwei Richtungen der Hauptstadt Ndjamena nähern; auch Großbritannien hat seine Bürger dazu aufgefordert. Schwer bewaffnete Sicherheitskräfte patrouillieren in der Hauptstadt. Vor der Präsidentenwahl wurden 6 Oppositionspolitiker verhaftet; ihnen wird Terrorismus vorgeworfen.