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Harter Lockdown - ab sofort gelten weitreichende Ausgangssperren. Zwischen 18 Uhr und 6 Uhr dürfen die Bürger nicht mehr das Haus verlassen. Reisen zwischen den Städten sind verboten. Nicht notwendige Wirtschaftszweige müssen schließen. Die Polizei hat auch die öffentliche Besichtigung von Leichen und die Tradition, einen Leichnam vor der Beerdigung im Haus der Familie übernachten zu lassen, verboten. Familien dürfen nicht ihre toten Verwandten zwischen den Städten transportieren, ein Brauch, bei dem Familien die Toten für Bestattungsrituale und Zeremonien in ihre Geburtsgebiete bringen. Nach Angaben der Regierung wurden am 10. Januar 21.477 Fälle und 507 Todesfälle registriert, gegenüber den etwas mehr als 10.000 Fällen und 277 Todesfällen Anfang Dezember.

Der französisch-israelische Diamantenmagnat Beny Steinmetz, ein Milliardär, ist in der Schweiz vor Gericht erschienen. Die Schweizer Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, rund 10 Mill. Dollar an Bestechungsgeldern gezahlt zu haben, zum Teil über Schweizer Bankkonten, um die Rechte an Guineas Eisenerzvorkommen in den Simandou-Bergen zu erhalten. Er bestreitet, dass seine Firma BSGR Schmiergelder gezahlt hat, um im Jahr 2008 Genehmigungen für den Eisenerzabbau im Süden Guineas zu erhalten. Bei einer Verurteilung drohen ihm bis zu 10 Jahre Gefängnis. Zuvor war Steinmetz (64) in Abwesenheit von einem Gericht in Rumänien wegen Geldwäsche zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt worden.

Das kongolesische Institut für Naturschutz teilte mit, dass bei einem Angriff 6 Ranger im Virunga Nationalpark getötet wurden. Das UNESCO-Weltnaturerbe Virunga, mit einer Fläche von etwa 7.800 km2, beherbergt etwa 1/4 der weltweit vom Aussterben bedrohten Berggorillas. Fast 700 bewaffnete Ranger arbeiten im Park; Berichten zufolge sind mindestens 200 von ihnen bei Angriffen, in den letzten 10 Jahren, getötet worden. Der Park, 1925 eingeweiht, ist in die anhaltenden Unruhen im Osten der Demokratischen Republik Kongo verwickelt, wo es immer wieder zu Angriffen von Rebellengruppen, Milizen und Wilderern kommt.

Die USA wollen in Dakhla auf dem Gebiet der Westsahara ein Konsulat eröffnen. Das würde eine de facto Anerkennung der Souveränität Marokkos über das Territorium, das es 1975 annektiert hatte, bedeuten. Im Gegenzug wird Marokko wieder diplomatische Beziehungen mit Israel aufnehmen. Die UN verlangt seit Jahren ein Referendum über den endgültigen völkerrechtlichen Status des Gebietes, um das sich Marokko und die Unabhängigkeitsbewegung Polisario streiten

Facebook hat die Konten einiger ugandischer Regierungsbeamten und Mitglieder der Regierungspartei sperren lassen, da der Internetriese sie beschuldigt, die öffentliche Debatte vor wichtigen Wahlen zu manipulieren. Im November wurden mindestens 54 Menschen in der Hauptstadt Kampala und in anderen Teilen des Landes getötet, als Sicherheitskräfte Unruhen niederschlugen, die durch die Verhaftung des Oppositionskandidaten „Wine“, dessen richtiger Name Robert Kyagulanyi Ssentamu ist, provoziert worden waren; weil er angeblich gegen die Vorschriften der Kampagne verstoßen hatte, die die Verbreitung des Coronavirus verhindern sollte.

Premierminister Brigi Rafini sagte, dass ca. 100 Menschen bei Angriffen auf die Dörfer Tchombangou und Zaroumdareye im Westen getötet wurden. Es ist einer der tödlichsten Tage für ein Land, das von islamistischer Gewalt heimgesucht wird. Niger leidet wiederholt unter Angriffen von Militanten, die mit Al-Qaida und dem Islamischen Staat verbunden sind. Die Angriffe vom Samstag kamen am selben Tag, an dem die Wahlkommission die Ergebnisse der ersten Runde der Wahl zur Ablösung von Präsident Mahamadou Issoufou bekannt gab, der nach einem Jahrzehnt an der Macht zurücktritt.

Lange Zeit war der Sudan ein Pariahstaat für die internationale Gemeinschaft. Mit der einer Übergangsregierung, in der sowohl das Militär wie auch die Zivilgesellschaft vertreten wird, normalisieren sich langsam die gestörten Beziehungen. Die USA strichen den Sudan aus der Liste der terroristischen Staaten und gewährten dem Sudan einen Kredit, um die Rückstände bei der Weltbank von 1,2 Milliarden US-Dollar zu begleichen und somit den Weg für weitere Schritte in der HIPC-Initiative frei zu machen. Außerdem nahm die Regierung wieder diplomatische Beziehungen mit Israel auf und strebt eine engere Zusammenarbeit mit anderen Staaten in der Region an.

Rebellen der "Koalition der Patrioten für den Wandel" (CPC) haben die Bangassou unter ihre Kontrolle gebracht. Die zahlenmäßig unterlegenen Regierungstruppen mussten sich in ein Lager der UN-Friedensgruppe MINUSCA retten. Hinter der Gruppe wird der ehemalige Präsident François Bozizé vermutet, der zum zweiten Mal durch einen Militärputsch die Macht ergreifen will.

2003 begann in der Provinz Darfur ein Aufstand gegen die Regierung, der brutal niedergeschlagen wurde. Die Regierung benutzte dabei vor allem die lokalen Milizen der Dschandschawid, die ein Blutbad unter der Bevölkerung anrichteten. Nach UN-Schätzungen kamen dabei bis zu 300.000 Menschen ums Leben, 2,5 Millionen wurden vertrieben. Um die Bevölkerung zu schützen, entsandte die UN bis zu 16.000 Friedenstruppen (UNAMID) nach Darfur. Nach dem Umsturz des Diktators Bashir 2019, bat die neue Übergangsregierung um den Abzug der Truppen, der Anfang 2021 beginnen soll. Trotz eines Abkommens mit den Rebellengruppen kam es zu neuen Konflikten, die die Regierung mit eigenen Truppen beruhigen will.

Im Vorfeld der heiß umstrittenen Präsidentschafts- und Parlamentswahlen hat die Gewalt wieder stark zugenommen. Der amtierende Präsident Faustin-Archange Touadéra ist Favorit, hat aber in Anicet-Georges Dologuélé und dem ehemaligen Premierminister Martin Ziguélé starke Konkurrenz. Ob die Wahlen trotz der Gewalt überhaupt stattfinden würden, war bis zuletzt unklar. Opfer der Gewalt wurden auch drei Mitarbeiter der Organisation „Ärzte ohne Grenzen“. Die Zählung der Stimmen ist noch nicht abgeschlossen.

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