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Die mauretanische Polizei hat am Sonntag 42 Personen freigelassen, die nach einem Protest während der offiziellen Militärparade zum 60. Unabhängigkeitstag des Landes in Nouakchott in Anwesenheit von Präsident Mohamed Ould Ghazouani, verhaftet worden waren. Die Witwen und Waisen hatten Gerechtigkeit für die Opfer des Inal-Massakers gefordert.  1990 waren 28 dunkelhäutige Soldaten von Armeeangehörigen in der Militärbasis des Dorfes Inal im Norden des Landes gehängt worden. Auch in anderen Militärcamps, wie z. B. Nbeyka, Jreida, Oualata, Legat und Azlat sowie entlang des Senegal-Flusses wurden gezielt Soldaten aufgrund ihrer Hautfarbe ausgesondert und ermordet. Insgesamt fielen 534 dunkelhäutige Militärs diesen Verbrechen gegen die Menschlichkeit zum Opfer. Den mordenden Militärs wurde mit der Verabschiedung eines Amnestiegesetzes im Jahr 1993 Straffreiheit gewährt. Obwohl dunkelhäutige Menschen den größten Anteil an der Bevölkerung stellen, bestimmt eine kleine Schicht von Arabern und Berbern Politik, Gesellschaft und Wirtschaft im Land.

Die französischen Militärstützpunkte in Kidal, Menaka und Gao wurden von Raketen getroffen. Es war ein seltener koordinierter Angriff der islamistischen Kämpfer, die mit al-Qaida in Verbindung stehen. Anfang dieses Monats töteten französische Streitkräfte Bah ag Moussa, einen militärischen Führer der prominentesten Gruppe Malis - bekannt als JNIM. Trotz internationaler Bemühungen breitet sich die dschihadistische Gewalt, von Mali ausgehend, weiter in der Region aus.

Unruhen im Land, niedrige Ölpreise, wirtschaftliche Verwerfungen auf die globale Coronavirus-Pandemie führen zu einer Devisenkrise. Das dritte Mal wurde die „Naira“ ₦ in diesem Jahr offiziell abgewertet. Am Montag lag auf dem Parallelmarkt der Wechselkurs bei 500 ₦ gegenüber dem US-Dollar, dem niedrigsten Stand seit dem 22. Februar 2017. Der Kurs ist 22% schwächer als der aktuelle offizielle Kurs von 390,89 ₦ pro US-Dollar

Am Tag der ersten Regionalwahlen im Bundesstaat Borno seit 2009, wurden im Nordosten Nigerias bei einem "brutalen" Angriff über 100 Erntearbeiter getötet. Präsident Muhammadu Buhari verurteilte den Angriff nahe der Regionalhauptstadt Maiduguri. "Das ganze Land ist durch diese sinnlosen Tötungen verwundet worden", sagte er. Noch ist unklar, wer die Tat verübte. Seit Jahren kommt es aber immer wieder zu Angriffen der Terrorgruppen Boko Haram oder der Splittergruppe ISWAP.

Der majestätische 100 Jahre alte Feigenbaum "Mugumo", der einen Abschnitt des Waiyaki Way im Westen von Nairobi überragt, sollte umgepflanzt werden, um Platz zu schaffen für den von China finanzierten Nairobi Expressway. President Uhuru Kenyatta, ein Kikuyu, hat ein Dekret erlassen und ihn zum nationalen Erbe des Landes erklärt. Die Schnellstraße wird nun neu geplant. Für die Kikuyu ist der Baum traditionell ein Schrein, ein Ort der Verehrung und der Opfer. Wird ein solcher gefällt, so kann die Tat eine Katastrophe bedeuten. Für die Luhya im Westen Kenias war der „Mugumu" traditionell ein Gerichtssaal; unter ihm wurden die Fälle von den Ältesten angehört und entschieden. Feigenbäume werden im Maragoliland auch als Orientierungspunkte verwendet.

Die Wahlkommission teilte die Wiederwahl von Präsident Roch Marc Christian Kaboré mit. Er erhielt 58% der Stimmen. Das nationale Verfassungsgericht muss die Wahlergebnisse noch bestätigen.  In dem Land mit 20 Mill. Einwohnern waren 7 Mill. Menschen wahlberechtigt, wegen der Sicherheitslage konnten hunderttausende Wahlberechtigten ihre Stimme nicht abgeben. Etwa 40 % der Bevölkerung leidet unter Armut. Neben den extremistischen Gruppen kommt es auch verstärkt zu Gewalt zwischen ethnischen Gruppen, auch dem Militär werden immer wieder schwere Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen.

In Rahmen der Dezentralisierungsreform des Landes werden zahlreiche Sitze in allen lokalen Behörden und Regionalräten neu gewählt. Die Wahlen werden mit Papierwahlzetteln durchgeführt, nachdem ein oberstes Gericht Anfang 2020 entschieden hatte, dass der Einsatz elektronischer Wahlmaschinen verfassungswidrig ist.

Eine Gruppe von Christen und Muslimen in der ägyptischen Provinz Minya schlägt vor, Angaben zur Religionszugehörigkeit aus den ägyptischen Ausweispapieren zu streichen; dies sei ein Beitrag zum friedlichen zivilen Zusammenleben und könnte religiösen Fanatismus und Extremismus entschärfen. Seit August 2009 ist es rechtlich möglich, bei der Angabe zur Religionszugehörigkeit einen Strich zu machen. In einigen Fällen, beispielsweise bei Anhängern der Bahai-Religion, hat die Weigerung aber dazu geführt, dass sie ihre Bürgerrechte nicht ausüben und keine staatlichen Dienste in Anspruch nehmen konnten.

Ibrahim Omer ist seit kurzem Neuseelands erster afrikanischer Abgeordneter. Er floh 2003 über den benachbarten Sudan nach Neuseeland, arbeitete als Reinigungskraft und sparte Geld für ein Studium an der Victoria Universität in Wellington. Dann ging er in die Politik und gehört zur Labour-Partei des Landes.  In seiner neuen Position will er sich dafür einsetzen, dass Flüchtlinge „bessere Chancen auf ein menschenwürdiges Leben haben“.  

Ein Militärgericht hat den Ex-Warlord Ntabo Nataberi Sheka wegen Kriegsverbrechen wie Mord, Massenvergewaltigung, sexueller Sklaverei und der Rekrutierung von Kindersoldaten zu lebenslanger Haft verurteilt. Der Ex-Warlord hatte sich 6 Jahre lang der Verhaftung entziehen können, bevor er sich 2017 den UN-Friedenstruppen stellte. Der anschließende Prozess in der östlichen Stadt Goma dauerte zwei Jahre.

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