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Die bischöfliche Kommission für Gerechtigkeit und Frieden fordert die Regierung dazu auf, die elende Lage vieler Kenianer, besonders der Flüchtlinge im eigenen Land, zu bessern. Politische Gewalt, Langsamkeit der Gesetzgeber, allgemeine Armut und Korruption sowie die Finanzkrise verschlimmern die Situation. Vor allem soll das Grundrecht auf Nahrung gewährleistet sein.
In 18 Distrikten ist die Pest der kleinen Wiederkäuer (PPR) ausgebrochen. Seit 2006 sind 2, 7 Mill. Schafe und Ziegen daran gestorben. Die ansteckende Viruskrankheit bedroht die Lebensgrundlage der ländlichen Bevölkerung.
In einem neuen Papier hat die MRG (Minority Rights Group) gesagt, dass die Regierung in Nairobi die Bemühungen um Überbrückung der ethnischen Differenzen nach den schlimmsten Ausschreitungen seit der Unabhängigkeit nicht unterstützt hätte. Sechs Monate nach Bildung der Koalitionsregierung leben immer noch zehntausende Menschen in Lagern und unter den unmöglichsten Bedingungen.
Ein Bericht der kenianischen Menschenrechtskommission bezeichnete die parteiische Haltung der Kirchen im Wahlkampf und den darauf folgenden Gewaltltätigkeiten als "schockierend und enttäuschend" für Kenianer. Eine Versammlung von 1300 Pastoren des Nationalen Kirchenrats (NCCK) gab zu, dass die Kirchen als Instrument des Friedens großenteils versagt hätten.  
Parlamentsabgeordente wollen eine Gesetzesvorlage verhindern, nach der die Ehepartner von Präsident Kibaki und Ministerpräsident Odinga je 6000 Dollar im Monat für ihre Rolle als Gastgeber und als Förderer der Werte der Familie erhalten sollen.  
Die Regierung will härter gegen nicht-registrierte Kinos und Videoshows vorgehen, die sich im ganzen Land verbreitet haben, und pornographische Filme zeigen und als Videos verkaufen.  
Pokot Krieger haben ein Turkana Dorf angegriffen, 74 Menschen umgebracht und 2.000 Kühe gestohlen. Die katholische Diözese Lodwar hat sich angeboten, zwischen den verfeindeten Gruppen vermitteln.  
Um der sensationellen Berichterstattung der Medien entgegenzuwirken, hat eine Gruppe 'Besorgter Kenianischer Schriftsteller' (CKW) dem Generalstaatsanwalt einen alternativen Bericht über die Unruhen nach dem Wahlen im Dezember überreicht. Darin werden Aktionen von mutigen Bürgern dargestellt, die ihr Leben riskierten, um Gewalt zu verhindern und Mitbürger zu schützen.  
Die Bischofskonferenz hat in einem Schreiben ihre ernste Sorge über die landesweiten Unruhen in den Sekundarschulen ausgedrückt. Die Gewalt und Zerstörung seien Zeichen dafür, dass Werte und Verantwortungsbewusstsein in der Gesellschaft Gefahr laufen, verloren zu gehen. Praktische Maßnahmen, nicht leere Versprechen, seien notwendig, um das Problem zu lösen. Kenia kann es sich nicht leisten, eine ganze Generation der Unvernunft und Zügellosigkeit zu opfern.
In einem von Pax Romana organisierten internationalen Kongress der katholischen Intellektuellen in Nairobi haben die 300 Delegierten klar ausgedrückt, dass nur durch Zusammenarbeit zwischen internationalen Institutionen und lokalen Behörden kriegerische Auseinandersetzungen vermieden werden könnten. Auch sei Migration ein zu respektierendes Menschenrecht. Die 1947 in Rom gegründete und in Genf stationierte katholische Organisation Pax Romana ist von der UNO und der EU anerkannt.
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