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Der Verband katholischer Richter in Kenia ist ernstlich besorgt, weil besonders an den Grenzen des Landes zu den Nachbarstaaten Somalia, Sudan, Äthiopien und Uganda viel Gewalt herrsche. Sie rufen die Politiker auf, schnell eine Lösung zu finden, da die Gewalt „die afrikanische Identität zerstöre“.
Kenia erfährt eine der größten Dürrekatastrophen. Ernten verdorren; Flüsse werden zu Rinnsalen; Tiere verenden an der Tränke. Wasserknappheit und Stromreduzierung lähmen auch das Leben in den Städten. 3.8 Millionen Menschen brauchen Lebensmittel. Premier Odinga fürchtet Gewalttaten zwischen den Stämmen, sollte die im Oktober / November erwartete Regenzeit wieder ausfallen.
Heute beginnt die erste Volkszählung seit 1999. Die Frage nach ethnischer Zugehörigkeit hat Kontroversen ausgelöst. Nur 18 Monate nachdem über 1000 Menschen in ethnischen Auseinandersetzungen umkamen und viele noch in Flüchtlingslagern leben, könnte der Zensus die Bemühungen um Versöhnung zunichte machen.
Wegen der anhaltenden Dürre hat Kenia, Afrikas wichtigster Teeproduzent, im ersten Halbjahr 12% weniger Tee geerntet als in 2008, was den Preis in die Höhe trieb. An der Börse von Mombasa zahle man mehr als das Doppelte vom Vorjahr. Weil die klassischen Teenationen in Asien einen Großteil ihrer Ernte selbst verbrauchen, steigt Kenias Bedeutung als Tee Exporteur.
Vor zwei Jahren hat der Mobilfunkanbieter Safaricom angefangen, Geldüberweisungen per Handy zu ermöglichen. Heute gibt es in Kenia über 5 Millionen Kunden und etwa 4 000 Agenten. Der Kunde zahlt das Geld ein und erhält eine PIN Nummer, die er per SMS dem Begünstigten übermittelt. Dieser kann dann an seinem Ort das Geld abholen. In einem Kontinent mit einem wenig entwickelten Bankennetz macht Kenias Beispiel Schule.
Nachdem die Koalitionsregierung sich nicht, wie versprochen, für ein Sondergericht über die Gewalt nach den Wahlen einsetzte, ruft der Kirchenrat nun nach Neuwahlen. Auch soll sich das Internationale Strafgericht von Den Haag der Sache annehmen, denn die Täter der Ausschreitungen von 2008 sollen nicht straffrei bleiben.
Die US Außenministerin hat ihre elftägige Afrikareise in Kenia begonnen, wo sie zu einem 40 Länder umfassenden Wirtschaftsforum sprechen wird. Sie wird auch Südafrika, Nigeria, Angola, Liberia, DR Kongo und die Kap Verde Inseln besuchen. Wirtschaftliche Entwicklung, Sicherheit, Konfliktlösungen und Menschenrechte werden Hauptthemen sein.
Etwa 4000 zum Tode Verurteilte in Kenias Gefängnissen hatten ihre Strafe in lebenslange Haft umgewandelt. Da seit 22 Jahren kein Todesurteil vollstreckt wurde, häufte sich die Zahl der Gefangenen und so Probleme mit Disziplin und psychischer Belastung. Nun können die Inhaftierten auch zur Arbeit herangezogen werden. Der Schritt bedeute jedoch nicht die Abschaffung der Todesstrafe, sagte Präsident Kibaki.
Der Nationalrat der Kirchen Kenias (NCCK) hat die Regierung aufgefordert, zurückzutreten und Neuwahlen zu veranstalten. Grund ist die Weigerung der Kabinetts, ein Sondergericht einzurichten, um die Urheber der Gewalt nach den letzten Wahlen zur Verantwortung zu ziehen, wie der UN-Vermittler Kofi Annan gefordert hat. Die Kirchen bezeichnen die Regierung als Komplizen der Straflosigkeit.  
2900 landlose Familien haben nach einer Wartezeit von 50 Jahren von der Regierung je zwei Hektar Land in der Nähe des Aberdare Nationalparks erhalten. Wenn der Versuch erfolgreich ist, soll eine Landverteilung auch in anderen Regionen ausgeführt werden.  
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