Nach Angaben der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen breitet sich im Osten des Landes die Lungenpest weiter aus. Seit Ausbruch der Epidemie seien rund 150 Krankheitsfälle registriert worden und mehr als 20 Menschen an der leicht übertragbaren Erkrankung gestorben. Betroffen ist mittlerweile eine Region mit rund 100.000 Einwohnern.
Präsident Joseph Kabila hat mitten im Wahlkampf am 17. Juni in einer ökumenischen Trauung, die vom Fernsehn übertragen wurde, im Garten seines Präsidentenpalasts kirchlich geheiratet. Kabila ist Protestant und hat mit seiner katholischen Frau eine fünf-jährige Tochter. Der Zeitpunkt der Hochzeit gab Anlass zu Spekulationen. Beobachter vermuten, die Hochzeit solle Kabilas kongolesische Identität untermauern, die immer wieder angezweifelt worden ist.
Aus dem total überfüllten Gefängnis von Bukavu (Kapazität 200 Plätze, Belegung mit 338 Gefangenen) sind 192 Inhaftierte geflüchtet, nachdem sie die 4 Wächter überwältigt und sich ihrer Waffen bemächtigt hatten.
110 km nördlich von Bunia ist die Pest ausgebrochen. Es gab mehrere Todesfälle. Der zuständige Arzt bezeichnete die Situation als alarmierend aber kontrollierbar.
Gegen die Stimmen von FDP und Linkspartei hat der Bundestag den Einsatz der Bundeswehr zum Schutz der Wahlen im Kongo am 30. Juli angenommen. Opposition und Soldatenverbände bezweifeln den Sinn der Operation.
Die Rebellengruppe FNI hat bei einem Angriff einen Soldaten der UN-Friedenstruppe getötet und sieben andere gefangen genommen. Zusammen mit Einheiten der kongolesischen Armee versucht die MONUC mehrere Rebellengruppen in der Ituri-Provinz vor den Wahlen im Juli zu entwaffnen.
Innenminister Theophile Mbemba Fundu bestätigte die Festenahme von 16 Südafrikanern, 10 Nigerianern und drei Amerikanern, die für private Sicherheitsfirmen im Kongo arbeiten. Die Südafrikaner wurden später deportiert, die Amerikaner freigelassen. Nach Angaben von Human Rights Watch operieren über 10 ausländische Sicherheitsfirmen im Kongo, was das Sicherheitsrisiko vor dem Wahlen am 30. Juli weiter verstärkt.
Präsident Kabila unterhält - weit über die Vereinbarungen der Friedensverträgen hinaus - eine 15.000 Mann starke Schutztruppe und alle Vize-Präsidenten haben ihre privaten Armeen vergrößert. Diese sollen nun nach einem Beschluss des Verteidungsrats dem Oberkommando der Armee unterstellt werden, um Zusammenstöße während der Wahlen zu vermeiden. Die Sicherheitslage in Kinshasa wird auch durch gewalttätige Jugendbanden gefährdet.
Das Kabinett hat beschlossen, dass sich die Bundeswehr an der EU-Mission im Kongo mit 780 Soldaten beteiligt, 500 Soldaten und 280 Sanitäter und Logistiker. Opposition und auch Politiker der Koalitionsparteien kritisierten den Beschluss. Der Bundestag wird am 1. Juni die endgültige Entscheidung treffen.
Die Republik Kongo ist das erste Land, das vom neu errichteten UN-Nothilfefonds profitiert. UN-Beauftragter Jan Egeland wird 32 Millionen Dollar in humanitären Krisengebieten verteilen, davon 17 Millionen an den Kongo.