UN-Friedenstruppen haben im Norden von Goma ein Massengrab mit mehreren hundert Leichen entdeckt. Die Opfer sollen ruandische Flüchtlinge und Kongolesen sein, die von der ruandischen Armee bei ihrem Einmarsch in den Kongo ermordet wurden.
Ein Ultimatum an Hutu-Milizen der FDLR hat nicht zu der versprochenen freiwilligen Entwaffnung der Rebellen geführt. Eine Entwaffnung durch ausländische Truppen aus Kongo-Brazzaville, Kongo, Angola, Gabun, Ruanda und Uganda ist schwierig.
Der Vorsitzende der katholischen Bischofskonferenz hat in einem Gespräch mit Präsident Kabila die ernste Lage des Landes diskutiert. Diskussionspunkt war auch der landesweite Streik der Lehrer, der das ganze Bildungswesen lahm legt.
Der Sprecher der UN-Truppen MONUC erklärte, dass 580 der Soldaten, die aus dem Armeelager in Kitale, 50 km nördlich von Goma, letzte Woche desertiert waren, wieder zurückgekehrt seien.
Ab nächsten Monat will die UN-Flüchtlingsorganisation UNHCR 150.000 kongolesischen Flüchtlinge, die vor den Massakern im Ost-Kongo nach Tansania geflohen waren, eine Rückkehr auf freiwilliger Basis ermöglichen.
Die Wahlkommission verlautet, dass sich bereits 10 Millionen Kongolesen für das Referendum und die Wahlen registriert haben. Die Wahllisten sollen bis Ende Oktober fertig sein, um am 27. November über eine neue Verfassung abzustimmen.
Das nigerianische Polizeikontingent von 120 Mann ist aus dem Kongo abberufen worden, nachdem Ermittlungen gegen 10 Polizisten wegen sexuellem Missbrauch eingeleitet wurden. Nach vorherigen Skandalen hatte UN Generalsekretär Kofi Annan jeden sexuellen Kontakt der MONUC Friedenstruppen mit der Bevölkerung verboten.
Präsident Kabila hat elf Minister entlassen, darunter sechs Minister, die schon früher wegen Korruption ihr Amt verloren. Neuer Verteidigungsminister wird Adolphe Onusumba, der eine führende Position in der RCD-Goma inne hat.
Nach UN-Bericht gefährden die im Ostkongo kämpfenden Rebellengruppen die für Juni 2005 geplanten Wahlen. Die Wahlkommission spricht von Plänen, die Wahl auf Oktober zu verschieben. Das Internationale Rote Kreuz geht davon aus, dass im Kongo täglich 1.000 Menschen sterben. Die Gesamtzahl der Opfer seit Ausbruch der Feindseligkeiten 1996 wird auf 4 Millionen geschätzt.