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Die UNO hat eine Liste von 15 Milizenanführern und Geschäftsleuten im Ost-Kongo veröffentlicht, die sich Verbrechen gegen Menschlichkeit schuldig gemacht haben, und alle Regierungen aufgefordert, deren Konten einzufrieren und keine Reisevisa zu gewähren. UN-Truppen und kongolesische Armeeeinheiten haben im Süd-Kivu eine Offensive gegen Hutu-Rebellen der FDLR gestartet und im Nord-Kivu 4 Beamte der Wahlkommission, die letzten Monat von Mayi-Mayi Milizen verschleppt wurden, befreit.
Zum ersten Mal haben Einheiten der kongolesischen Armee und der UN-Friedenstruppen Lager von Hutu-Rebellen im Ostkongo angegriffen und zerstört. Die Milizen hatten mehrere Massaker unter der lokalen Bevölkerung angerichtet.
Die Organisationen Amnesty International und International Crisis Group haben in zwei verschiedenen Berichten vor der Gefahr eines neuen Krieges im Ost-Kongo gewarnt. AI beschuldigt Ruanda und Uganda der Einmischung im Ost-Kongo und fordert eine aktivere Rolle der UN-Friedenstruppe MONUC zum Schutz der Bevölkerung.
Hutu-Milizen töten bei einem Angriff auf das Dorf Kaniola im Süd-Kivu 24 Menschen. Tausende flohen in die Stadt Walungu. (NAD 11.10.2005)
UN-Friedenstruppen haben im Norden von Goma ein Massengrab mit mehreren hundert Leichen entdeckt. Die Opfer sollen ruandische Flüchtlinge und Kongolesen sein, die von der ruandischen Armee bei ihrem Einmarsch in den Kongo ermordet wurden.
Ein Ultimatum an Hutu-Milizen der FDLR hat nicht zu der versprochenen freiwilligen Entwaffnung der Rebellen geführt. Eine Entwaffnung durch ausländische Truppen aus Kongo-Brazzaville, Kongo, Angola, Gabun, Ruanda und Uganda ist schwierig.
Der Vorsitzende der katholischen Bischofskonferenz hat in einem Gespräch mit Präsident Kabila die ernste Lage des Landes diskutiert. Diskussionspunkt war auch der landesweite Streik der Lehrer, der das ganze Bildungswesen lahm legt.
Der Sprecher der UN-Truppen MONUC erklärte, dass 580 der Soldaten, die aus dem Armeelager in Kitale, 50 km nördlich von Goma, letzte Woche desertiert waren, wieder zurückgekehrt seien.
Ab nächsten Monat will die UN-Flüchtlingsorganisation UNHCR 150.000 kongolesischen Flüchtlinge, die vor den Massakern im Ost-Kongo nach Tansania geflohen waren, eine Rückkehr auf freiwilliger Basis ermöglichen.
Die Wahlkommission verlautet, dass sich bereits 10 Millionen Kongolesen für das Referendum und die Wahlen registriert haben. Die Wahllisten sollen bis Ende Oktober fertig sein, um am 27. November über eine neue Verfassung abzustimmen.
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