logo Netzwerkafrika
Präsident Kabila unterhält - weit über die Vereinbarungen der Friedensverträgen hinaus - eine 15.000 Mann starke Schutztruppe und alle Vize-Präsidenten haben ihre privaten Armeen vergrößert. Diese sollen nun nach einem Beschluss des Verteidungsrats dem Oberkommando der Armee unterstellt werden, um Zusammenstöße während der Wahlen zu vermeiden. Die Sicherheitslage in Kinshasa wird auch durch gewalttätige Jugendbanden gefährdet.  
Das Kabinett hat beschlossen, dass sich die Bundeswehr an der EU-Mission im Kongo mit 780 Soldaten beteiligt, 500 Soldaten und 280 Sanitäter und Logistiker. Opposition und auch Politiker der Koalitionsparteien kritisierten den Beschluss. Der Bundestag wird am 1. Juni die endgültige Entscheidung treffen.
Die Republik Kongo ist das erste Land, das vom neu errichteten UN-Nothilfefonds profitiert. UN-Beauftragter Jan Egeland wird 32 Millionen Dollar in humanitären Krisengebieten verteilen, davon 17 Millionen an den Kongo.  
Der Termin für die ersten demokratischen Parlaments- und Präsidentschaftswahlen ist von der Wahlkommission auf den 30. Juli festgelegt worden. 26 Millionen Wähler sollen in 53.000 Wahlbüros über 9.632 Parlamentskandidaten abstimmen. Eskalierende Kämpfe zwischen bewaffneten Gruppen im Ost-Kongo bedrohen das friedliche Abhalten der Wahlen. Die katholische Kirche hat über 40.000 Wahlbeobachter ausgebildet.
Der Weltsicherheitsrat hat einstimmig einer Resolution zugestimmt, die der EU ein Mandat gibt, zum Schutz der ersten freien Wahlen eine Friedenstruppe in den Kongo zu entsenden.  
Delegierte von Frauenorganisationen aus Zentralafrika haben auf einem Kongress in Kinshasa die weitverbreitete Gewalt gegen Frauen in der Region als eine Epidemie bezeichnet und gefordert, Vergewaltigung zu einem Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu erklären.  
Elf Menschen wurden bei Demonstrationen von Sicherheitskräften in Bukavu erschossen, als sie gegen die immer häufigeren Plünderungen der Armee protestierten. Präsident Kabila hat Bukavu zum Hauptquartier für seine Wahlkampagne gewählt.  
Nach Angaben des BMZ wird Deutschland die Durchführung der Wahlen in der DR Kongo mit 11 Millionen € unterstützen. 10 Millionen € sind zur Vorbereitung der Wahlen für den Fond des UN-Entwicklungsprogramms und 1 Million ist für die Sensibilisierung der Bevölkerung und die Unterstützung der unabhängigen Wahlkommission gedacht.
In einer Stellungnahme "Langfristige Aufbauarbeit statt militärischem Aktionismus" fordert die Pax Christi Kommission "Solidarität für zentralafrika" einen Marshallplan für den Kongo und seine leidgeprüfte Bevölkerung
Die größte Oppositionspartei, die 'Union für Demokratie und Sozialen Fortschritt' (UDPS) des früheren Premierministers Etienne Tshisekedi. hat keine Kandidaten für die Wahlen im Juli registrieren lassen. Eingeschreiben sind 72 Bewerber für das Präsidentenamt und 4000 Kandidaten für die 500 Parlamentssitze.  
­