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Das nigerianische Polizeikontingent von 120 Mann ist aus dem Kongo abberufen worden, nachdem Ermittlungen gegen 10 Polizisten wegen sexuellem Missbrauch eingeleitet wurden. Nach vorherigen Skandalen hatte UN Generalsekretär Kofi Annan jeden sexuellen Kontakt der MONUC Friedenstruppen mit der Bevölkerung verboten.
Über 3.000 Flüchtlinge sind aus Tansania in die Gegend von Uvira zurückgekehrt.
Präsident Kabila hat elf Minister entlassen, darunter sechs Minister, die schon früher wegen Korruption ihr Amt verloren. Neuer Verteidigungsminister wird Adolphe Onusumba, der eine führende Position in der RCD-Goma inne hat.
Nach UN-Bericht gefährden die im Ostkongo kämpfenden Rebellengruppen die für Juni 2005 geplanten Wahlen. Die Wahlkommission spricht von Plänen, die Wahl auf Oktober zu verschieben. Das Internationale Rote Kreuz geht davon aus, dass im Kongo täglich 1.000 Menschen sterben. Die Gesamtzahl der Opfer seit Ausbruch der Feindseligkeiten 1996 wird auf 4 Millionen geschätzt.
Ein Untersuchungsbericht der UN hat den weitverbreiteten Missbrauch von oft minderjährigen Mädchen durch Mitglieder der UN-Friedenstruppe MONUC im Ostkongo bestätigt.
Die Ansage einer Verschiebung der Wahl auf den Oktober hat in Kinshasa zu Demonstrationen geführt, bei denen mehrere Personen ums Lebens kamen. Nach dem gültigen Friedensvertrag läuft die Amtszeit der Übergangsregierung im Juni 2005 aus.
Thabo Mbeki verhandelte in Kinshasa mit Präsident Kabila und den vier Vizepräsidenten, um den gefährdeten Friedensprozess zu retten. Vize-Präsident Bemba hatte mit dem Rückzug seiner Gruppe aus der Übergangsregierung gedroht.
Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) kritisierte die Ernennung von mehreren Rebellenführer in hohe Positionen in der neuen Armee des Kongo. Sie seien massiver Menschenrechtsverbrechen schuldig und sollten vor dem Internationalen Gerichtshof angeklagt werden. Rebellenführer Bemba nahm an der Vereidigung der neuen Minister nicht teil.
Fünf weiße Nashörner, eine Spezies, die weltweit vom Aussterben gedroht ist, wurden aus dem Kongo nach Kenia in Sicherheit gebracht.
Die Afrikanische Union (AU) konsultiert Mitgliedsstaaten, um eine Eingriffstruppe für den Ostkongo zusammenzustellen. Ziel der AU Truppe wäre, die ruandischen Hutu-Milizen gewaltsam zu entwaffnen, wozu die UN-Friedenstruppe MONUC kein Mandat hat.
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