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Die kongolesische Bischofskonferenz plant für den 1. August einen „Marsch der Hoffnung“. Er soll den anhaltenden Konflikt mit der Rebellengruppe M23 ins Bewusstsein der Öffentlichkeit bringen und alle Gruppierungen in den Friedensbemühungen einigen.
Alle Religionsgemeinschaften im Kongo haben sich stark und klar für ein Ende der Einmischung Ruandas in ihr Land ausgesprochen und die Verbrechen angeprangert, die von Ruanda ausgehen. Sie appellieren eindringlich an die Vereinten Nationen, der Region zum Frieden zu verhelfen.
Weil Thomas Lubanga im Kongokrieg 2002/2003 hunderte Kinder zwangsrekrutiert hatte, die Jungen als Kämpfer , die Mädchen als Sexsklavinnen, hat der Internationale Strafgerichtshof ihn nach 204 Prozesstagen verurteilt. Die Anklage hatte eine 30-jährige Haftstrafe gefordert. Obwohl das erste Urteil des IStGH in Den Haag ein Zeichen ist, dass Kriegsverbrecher nicht mehr straffrei gehen, sind einige afrikanische Länder verärgert, dass Afrika in Europa am Pranger steht.
Die M23 Rebellen-Gruppe hat die strategisch wichtige Stadt Rutshuru im Osten des Landes eingenommen. Es gab keinen Widerstand, weil die etwa 600 Regierungssoldaten beim Anrücken der Rebellen unter dem abtrünnigen General Bosco Ntaganda nach Uganda geflohen waren. Inzwischen sollen die Rebellen auf dem Weg zur Provinzhauptstadt Goma sein, wo Verwirrung und Angst die Bewohner gepackt hat. Seit April sind schon über 200,000 Menschen vor den Kampfhandlungen geflüchtet.
Mindestens 200 rebellierende Soldaten im östlichen Kongo sind seit April umgekommen. Laut einem Bericht aus Kinshasa sollen es frühere kongolesische Tutsi Rebellen gewesen sein, die bei den 2009 Friedensabkommen in die nationale Armee aufgenommen wurden und jetzt desertierten. Anführer der Meuterei soll Bosco Ntaganda sein, der inzwischen vom internationalen Strafgerichtshof gesucht wird.
Die Ituri Region im Ostkongo könnte ein weiteres Kampfgebiet werden. Laut lokaler Presse sollen sich vier bewaffnete Gruppen, vorwiegend Soldaten der kongolesischen Armee, zu einer neuen Bewegung vereinigt haben: COGAI (Bündnis der bewaffneten Gruppen in Ituri). Sie fordern Amnestie für Milizen in Ituri und die Erhebung zu einer Provinz. Die Kämpfe im Distrikt Ituri werden nicht nur zwischen Hema und Lendu um Land ausgetragen, sondern auch zwischen lokalen Milizen und ausländischen Konzernen um die reichen Bodenschätze der Region.
Im Osten des Landes flüchten Tausende vor den bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen Regierungstruppen und mehreren Rebellen-Gruppen. Die meisten der zwei Mio. Binnenflüchtlinge im Kongo sind in Kivu, viele um die Stadt Goma, wo UNHCR-Mitarbeiter sie betreuen und humanitären Zugang zu allen Vertriebenen fordern, um deren Überleben zu sichern. Weitere Tausende haben Schutz im benachbarten Ruanda gesucht.
Die Schweizer Hilfswerke „Brot für die Welt“ und „Fastenopfer“ kritisierten das Vorgehen eines multinationalen Rohstoffkonzerns, dass er im Kongo Mineralien aufkauft, die informell und zum großen Teil durch Kinderarbeit abgebaut werden. Informationen der kongolesischen Bischofskonferenz flossen in die Studie, doch die Rohstofffirma dementiert.
Die Anklage gegen ihn lautet Rekrutierung und Verwendung Hunderter noch junger Kinder für Krieg und Mord. Das Strafmaß des Tribunals in Den Haag steht noch aus, könnte aber lebenslang werden. Lubanga sitzt seit 2006 in Untersuchungshaft.
Im Virunga Nationalpark sind Wildhüter mit trainierten Bluthunden unterwegs, um die Elfenbein-Wilderer aufzuspüren, mit beachtlichem Erfolg. Neben den Elefanten sollen auch andere seltene Tiere geschützt werden. Die 300 Rangers sollen auch Rebellengruppen und illegale Bergarbeiter aus dem Park fernhalten.
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