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Ein Militärgericht hat einen Oberstleutnant der staatlichen Streitkräfte zu einer Freiheitsstrafe von 20 Jahren verurteilt. Er wurde für schuldig befunden, seiner Armeeeinheit am Neujahrstag brutale Übergriffe auf die Zivilbevölkerung der Kleinstadt Fizi in der Provinz Süd-Kivu befohlen und selbst mitvergewaltigt zu haben. Nach UN-Schätzungen fallen jede Woche 160 Frauen im Kongo einer Vergewaltigung durch Bewaffnete zum Opfer.
Das erste, am 4 Februar eröffnete Rehabilitationszentrum in Bukavu, Ostkongo, von UNICEF finanziert und großteils von Frauen gebaut, soll Opfern von sexueller Gewalt neue Hoffnung geben und „Schmerz in Macht zu verwandeln“. Neben Therapie erhalten die Frauen vielseitige Ausbildung, um als Aktivistinnen und Führerinnen in den Gemeinden für andere Frauen einzutreten. Während den jahrelangen militärischen Auseinandersetzungen wurden tausende Frauen Opfer von Massenvergewaltigungen durch Rebellen und Armee.
Die letzte Zählung hat ergeben, dass im Virunga-Nationalpark wieder 480 Berggorillas leben, hundert mehr als vor sieben Jahren. Trotz des Zuwachses sind die Tiere immer noch gefährdet, nicht nur wegen der andauernden Kämpfe, der Abholzung und den Tierfallen, sondern auch durch die Bereitschaft der kongolesischen Regierung, zwei Ölfirmen die Erlaubnis zu geben, nach Öl zu suchen. Der Virunga Nationalpark im Osten des Kongo an der Grenze zu Ruanda und Uganda gehört zum UNESCO Welterbe und ist Haupttouristen Attraktion in den drei Ländern.
Neunzehn internationale Hilfsorganisationen, darunter Oxfam; Pax Christi und World Vision, haben dazu aufgerufen, die Lord’s Resistance Army (LRA) in ihrem grausamen Treiben zu stoppen. Weihnachten 2008 haben sie 860 Zivilisten in Kongo umgebracht, letztes Jahr etwa 300. Die Rebellen sind berüchtigt für grenzüberschreitende Morde, Vergewaltigungen, Verwüstung und Entführung von Kindern. Trotz der Präsenz der stärksten UNO Friedenstruppe in der Region, leben die Menschen im Nordosten des Kongo vor Weihnachten in Angst vor einem neuen Massaker.
Für Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen in der Zentralafrikanischen Republik muss sich Jean-Pierre Bemba vor dem internationalen Strafgericht verantworten. Als Chef der kongolesischen Rebellengruppe MLC wurde er 2002-3 vom Präsidenten des Nachbarlandes zu Hilfe gerufen, um einen Militärputsch abzuwehren. Es folgten fünf Monate grausamster Behandlung der Zivilbevölkerung. Der Ex-Vizepräsident der DR Kongo ist einer der ranghöchsten Angeklagten.
Zwei Soldaten der kongolesischen Armee wurden verhaftet unter dem Verdacht, den 45-jähringen Priester mit mehreren Schüssen getötet zu haben, als er auf einem Motorrad in seine Pfarrei in Kayabayonga im nördlichen Kivu zurückkehren wollte. Man vermutet, dass solche Überfälle geplant sind, um die restliche Geistlichkeit in der Region zu verängstigen.
Das Ausbildungszentrum Espace Masolo lässt Straßenkinder ein Musikinstrument lernen und Theater spielen. Im Zentrum bekommen die Kinder auch eine warme Mahlzeit pro Tag und lernen lesen und schreiben. Jährlich kommen Künstler aus Europa um mit den Kindern Theaterprojekte zu entwickeln. Dies gibt den Kindern, die niemand haben will, ein neues Selbstbewusstsein.
Angeführt von der First Lady, Olive Lembe Kabila, sind am Sonntag in Bukavu Hunderte Frauen auf die Straße gegangen, um gegen die Massenvergewaltigungen im Osten des Landes zu demonstrieren, wo Ende Juli/Anfang August über 300 Frauen dieses Trauma erlitten. Jährlich gibt es Tausende Opfer, die oft schweigen aus Scham oder Angst, verstoßen zu werden. Im letzten Jahr soll es 15,000 Vergewaltigungen durch Rebellen und die Armee gegeben haben. Das immer kleiner werdende Kontingent der UNO Blauhelme ist nicht stark genug, die sexuellen Kriegsverbrechen zu unterbinden.
Eine russische Firma soll 10% des ostkongolesischen Unternehmens Somikivu übernommen haben. Neben Vorkommen in Brasilien, Kanada und Afghanistan sind Afrikas Coltan Lagerstätten wichtig und trotz schwieriger Sicherheitslage sehr begehrt.
Ein Kongolese, des verhaftet wurde, als er Steine auf Präsident Kabilas Autokolonne geworfen hatte, wurde tot in seiner Zelle aufgefunden. Offizielle Stellen sprechen von Selbstmord, doch NGO’s und Angehörige wollen mit Hilfe von Gerichtsmedizinern die wirkliche Todesursache erfahren.
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