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Bei einem Bürgertreffen in der Kathedrale von Limbe/Blantyre verlangten die Bürger, dass Bingu wa Mutharika binnen 60 Tagen zurücktritt. Es soll Neuwahlen geben. Die Menschen litten unter den unerträglichen Wirtschaftsbedingungen, die Mutharika mit verschuldet hat, und der Präsident verachte die Regeln der Demokratie und herrsche wie ein Autokrat gegen jede Opposition. Die Regierung lehnt das Ultimatum ab; die Bürgerrechtsbewegung droht mit „zivilem Ungehorsam“.
Malawi gehört zu den 20 ärmsten Ländern der Welt, was sich auch im Bildungsbereich zeigt. Die Zahl der Schüler ist wohl gestiegen, aber auch die Zahl der Aussteiger. Es mangelt an allem: Lehrern, Klassenräumen und Lehrmaterial. Die Durchschnittsklasse hat 90 Schüler, in einigen Schulen mehrere Hundert, was ein vernünftiges Lernklima unmöglich macht.
Präsident Bingu wa Mutharika hat versprochen, am Ende seiner jetzigen zweiten Amtszeit 2014 zurückzutreten. Er wolle kein Herrscher auf Lebenszeit sein. Der ehemalige Weltbank Ökonom hat sich wegen Streitigkeiten mit dem Westen über politische und wirtschaftliche Maßnahmen die Spenden aus dem Ausland und den Hilfsplan des Internationalen Währungsfonds verscherzt. Die immer ärmer werdende Bevölkerung zeigte letztes Jahr ihren Unwillen durch massive Straßenproteste.
Die barbarische Behandlung von Hosen und Minirock tragenden Frauen, die von Händlern geschlagen und denen die Kleider vom Leib gerissen wurden hat allgemeine Empörung ausgelöst. Es gab große Demonstrationen; Präsident Mutharika verteidigte die Freiheit der Frau und auch die bischöfliche Kommission Justitia et Pax verwarf diese unmenschliche Behandlung.
Dank der reichlichen Niederschläge zu Beginn der Regenzeit erwartet man, laut des Vorsitzenden von TAML (Tea Association of Malawi Ltd) gute Teeerträge für 2012. Malawi ist nach Kenia der größte Teeexporteur Afrikas mit einem Ertrag von 65,8 Mio. Dollar im vergangenen Jahr.
Die Universität von Malawi ist nicht gewillt, die Honorarprofessur anzuerkennen, die eine chinesische Universität ihrem Staatspräsidenten Binga wa Mutharika letztes Jahr verliehen hat. . Nur Gelehrsamkeit, Lehrerfahrung und umfassendes Wissen könnten die Verleihung dieses Titels rechtfertigen.
Dem Land stehen, nach einigermaßen ruhigen Jahren, schwere Zeiten bevor. "We now live in the country of the four Fs: no fuel, no forex, no fertiliser … frankly, no f'all". Unruhen, in denen 19 Demonstranten umkamen, die Ausweisung seines Botschafters in London und die chronischen Benzinknappheiten zusammen mit den fallenden Tabakpreisen bereiten dem Land große Probleme und behindern die Landwirtschaft.
Oppositionelle und Regierungskritiker stehen in Malawi unter großem Druck. In der Nähe von regierungskritischen Einrichtungen wurden mehrere Feuer gelegt so auch am Sitz der Bischofskonferenz das Feuer hatte die Büroräume der Bischöfe und Wohnungen von Priestern in der Hauptstadt Lilongwe verwüstet.
Als das Programm vor 7 Jahren anfing, erhielten 7,000 Malawier freie anti-retrovirale Medikamente. Heute werden über 380,000 Patienten behandelt. Noch mehr Medizin wäre nötig, da 14% der 13 Millionen Bevölkerung infiziert sind und es jährlich 90,000 Neuansteckungen gibt.
Blantyres Geschäftszentrum ist auf Anraten der Human Rights Gruppe geschlossen, da eine Welle von wütenden Demonstranten erwartet wird und man weiteres Blutvergießen vermeiden will. Die Aktivisten verlangen dass Präsident Mutharika sein Vermögen aufdeckt, der Treibstoff- und Geldknappheit entgegen arbeitet und die diplomatischen Beziehungen mit dem größten Spender Großbritannien wieder aufnimmt.
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