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Sr. Angelique Namaika, die im letzten Jahrzehnt über 2,000 missbrauchten und vertriebenen Frauen, Opfern der Lord’s Resistance Army (LRA), zurück ins Leben geholfen hat, wird Ende des Monats den renommierten UNO-Preis erhalten. Das Preisgeld von 75,000 Euro geht in die Projektarbeit. Auch soll Sr. Angelique von Papst Franziskas empfangen werden. Diesen will sie, laut BBC Interview, bitten, sich für Frieden im Kongo einzusetzen, und dem LRA-Anführer Joseph Kony zu verzeihen.
Mit Hilfe der UNO Branche von OCHA ist es gelungen, zwischen März und August über 550 Kinder zu demobilisieren. Sie waren in den Reihen der Bewaffneten in der Katanga Provinz, manche sogar in der nationalen Armee. Während 113 in ihre Familien zurückkehrten, werden 444 in sozialen Einrichtungen betreut. UNICEF vermutet, dass es im Kongo noch etwa 4,500 Kindersoldaten gibt. 5,400 konnten seit 2008 ins normale Leben zurückkehren.
Die M23 Rebellen haben sich nach schweren Kämpfen mit der kongolesischen Armee und UN-Truppen von den Hügeln um Goma zurückgezogen, von denen aus sie mehrmals die Stadt beschossen hatten. Ruanda weist Anschuldigungen der Kongo-Regierung zurück, mit 300 Soldaten aufseiten der M23 zu kämpfen. Nach Medienberichten sind ruandische Truppen an der Grenze aufmarschiert. Im Ost-Kongo sind neben der M23 bis zu 30 andere Rebellengruppen aktiv.  
Die Regierung in Kigali beschuldigt die kongolesische Armee, Dörfer in Ruanda beschossen zu haben, während Ban Ki Moons Assistent, Edmond Mulet, dem UN-Sicherheitsrat berichtete, dass die Raketen von den mit Ruanda verbündeten M23 Rebellen abgefeuert wurden. UN Generalsekretär Ban Ki Moon mahnte Paul Kagame zur Zurückhaltung. Die M23 setzte auch die Einwohner von Goma durch Artilleriebeschuss in Panik. Außerhalb der Stadt dauern die blutigen Kämpfe an zwischen den Rebellen und der kongolesischen Armee, die von südafrikanischen und tansanischen Einheiten der neuen UN-Einsatztruppe mit Artillerie und Helikoptern unterstützt wird.  
Bei Kämpfen der kongolesichen Armee mit den M23 Rebellen um die Stadt Goma hat es hohe Verluste auf beiden Seiten gegeben. Gleichzeitig sollen nach Medienberichten 300 ugandische Soldaten in der Gegend von Sisi in der Region von Mahagi auf kongolesisches Territorium vorgedrungen sein.  
Nachdem die Provinzhauptstadt Goma mit Granaten beschossen wurde, hat die neu aufgestellte UN-Truppe zum ersten Mal die kongolesische Armee mit Artellerie und Hubschraubern aktiv im Kampf gegen die M23 Rebellen unterstützt. Die Soldaten der 3000-Mann starken Truppe kommen aus Südafrika,Tansania und Malawi und sollen Rebellengruppen im Ostkongo neutralisieren und entwaffnen. Vor dem Konflikt im Nord-Kivu sind Zehntausende Menschen in die bereits überfüllte Stadt Goma geflohen.  
Die UNO hat die M23 Rebellen gewarnt, binnen 48 Stunden ihre Waffen niederzulegen, wenn sie keine tödlichen Angriffe riskieren wollen. Auch die Bewohner der Stadt Goma sollen sich aller Waffen entledigen. Eine 3,000 Mann starke Eingreiftruppe ist in dem Gebiet stationiert, um Ruhe und Sicherheit zu schaffen.
Seit den aufflammenden Kämpfen in Nord Kivu war es das erste Zuschlagen, als drei kongolesische Militärhubschrauber Positionen der M23 Rebellen 4 km von der Millionenstadt Goma entfernt bombardierten. Trotz neu vorgebrachten Indizien, bestreitet die ruandische Regierung vehement, dass sie die M23 Rebellen unterstützt. Noch komplizierter wird die Lage, seit die „Allied Democratic Forces“ (ADF) eine kleine Stadt nahe der ugandischen Grenze attackierten und einen neuen Flüchtlingsstrom auslösten. Die ADF, aktiv in der 90ger Jahren, verhielt sich ruhig, soll sich aber seitdem mit der islamistischen al-Shabaab in Somalia verbündet haben und von dort ihre Waffen beziehen.
Seit dem Wochenende gibt es im Osten des Landes erneut schwere Kämpfe zwischen der kongolesischen Armee und den M23-Rebellen. Bis jetzt hat die neue Kampftruppe nicht militärisch eingegriffen, hat aber den Rebellen mit „tödlichen Mitteln“ gedroht, falls diese versuchen, nach Goma vorzudringen. Als die Millionenstadt Goma letztes Jahr 12 Tage in Rebellenhand war, hat man den UN-Blauhelmen ernstliches Versagen vorgeworfen.
Ein italienischer Senator aus der fremdenfeindlichen Lega Nord Partei hatte die aus dem Kongo stammende und von Premier Letta ernannte Integrationsministerin mit einem Orang-Utan verglichen. Italien war empört und Präsident Napolitano klagte über das „barbarische Verhalten“. Der Senator entschuldigte sich bei Ministerin Cecile Kyenga. Diese nahm die Entschuldigung an, riet aber dem Politiker, „tief über die rassistische Beleidigung zu reflektieren“. Wenn er seine Unzufriedenheit nicht zivilisiert zum Ausdruck bringen könne, sollte er seinen Sitz einem andern überlassen, der das kann.
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